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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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war.
    »Haben Sie es selbst gesehen?« Cradossk hatte einen Augenzeugenbericht über den Tod seines Sohnes verlangt. »Haben Sie gesehen, wie er den Schuss abbekam?«
    »Genau in die Brust«, hatte Zuckuss geantwortet. »Er ist nicht wieder aufgestanden.« Ihm war seinerseits das Blut in den Adern gefroren, als er das kleine Lächeln in Cradossks Gesicht sah.
    »Und Sie sind unverzüglich hergekommen?« Cradossk drehte sich nicht noch einmal um, sondern fuhr fort, müßig mit einigen Stücken aus seiner Knochensammlung am anderen Ende der geräumigen Zimmerflucht herumzuspielen. »Gleich nach Ihrer Landung?« Die Stücke waren gelbweiß, schlank und gebogen, und Zuckuss' eigene Rippen zwickten in schmerzlichem Mitgefühl, als er erkannte, um was genau es sich handelte. »Sie haben mit niemandem sonst gesprochen?«
    Die Schläuche der Atemvorrichtung an seiner Gesichtsmaske schaukelten hin und her, als er den Kopf schüttelte. »Mit niemandem. So lauteten Ihre Befehle. Als Sie. Sie wissen schon. als Sie mir diesen Auftrag gaben.«
    Es tat ihm immer noch leid, dass er sich darauf eingelassen hatte. Obwohl er mit einigermaßen unbeschädigter Haut von Circumtore zurückgekehrt war, obwohl er während der Kampfhandlungen in der Großen Empfangshalle der Shell-Hutts durchaus ein paar blaue Flecken und Schrammen abbekommen hatte. Die Vorstellung, sich auf die Seite von jemanden zu schlagen, der Vorbereitungen für die Ermordung seines eigenen Sohnes traf - das war schließlich das eigentliche Ziel jener vergeblichen Reise zur Wiederbeschaffung einer längst abgelaufenen Ware gewesen -, drehte ihm immer noch den Magen um. Vielleicht hat Boba Fett ja ganz Recht, überlegte er trostlos. Vielleicht bin ich wirklich nicht für die Kopfgeldjägerbranche geschaffen.
    »Es freut mich zu sehen, dass Sie Befehle zu befolgen verstehen.« Cradossk hielt die Rippe dicht vor seine alternden Augen. Der Name des vernichteten Feindes, dem sie einmal gehört hatte, war an einer Seite eingeritzt. Cradossk hatte die Zeichen mit eigener Kralle in den Kochen gekratzt. »Ich bin beeindruckt von
    Ihrer... Loyalität. Und von Ihrer Intelligenz. Diese beiden Attribute werden Ihnen in den schweren Zeiten, die uns bevorstehen, von großem Nutzen sein.« Er seufzte und senkte das Erinnerungsstück an seinen vergangenen Ruhm, sein Blick richtete sich auf einen fernen Horizont. »Wie sehr ich mir wünsche, dass mein Sohn ähnliche Qualitäten gehabt hätte. Oder um es anders auszudrücken.« Er drehte den Kopf gerade weit genug, um dem jüngeren Kopfgeldjäger einen Seitenblick zuwerfen zu können. ». dass jemand von Ihrer Art mein Nachkomme hätte sein können.«
    Klar doch, dachte Zuckuss, verkniff sich aber jede andere Reaktion. Um als Toter zu enden, sobald du deinen ersten Anfall von Verfolgungswahn hast. Nein, danke.
    »Merken Sie sich meine Worte.« Cradossks schwielige Krallen packten den Knochen, als wäre er ein Knüppel, mit dem er Abtrünnige zerschmettern konnte. Seine Stimme grollte tiefer und passte sich dem schweren, düsteren Blick seines schuppigen Gesichts an. »Wenn die übrigen Kopfgeldjäger Ihrer Generation so klug wären wie Sie und so viel Achtung vor der Weisheit ihrer Ältesten hätten, könnten wir uns eine Menge Schwierigkeiten ersparen. Stattdessen haben sie... eigene Vorstellungen.« Er sprach das Wort voller Abscheu aus. »So wie mein Sohn sie hatte. Deshalb war es so wichtig, dass er eliminiert wurde. Und zwar auf eine Weise, durch die ich mich nicht dem Verdacht einer klammheimlichen Duldung aussetzen würde. Diese Methode. es auf einer weit entfernten Welt geschehen zu lassen, unter schlauen, habgierigen Kreaturen wie diesen Shell-Hutts. lässt seinen Tod wie die unvermeidliche Folge seiner eigenen Dummheit und Unfähigkeit aussehen.« Cradossk grinste höhnisch. »Die alten Methoden sind immer noch die besten. Vor
    allem wenn es darum geht, andere Kreaturen umzubringen.«
    »Du musst es ja wissen«, murmelte Zuckuss kaum hörbar. »Haben Sie etwas gesagt?« Cradossk warf ihm einen schrägen Blick zu.
    Zuckuss schüttelte den Kopf. »Das war sicher nur eine Luftblase.« Er deutete auf die baumelnden Luftschläuche. »In meiner Montur.«
    »Ah.« Cradossk nahm seine Meditation über die Rippe seines seit langem toten Feindes wieder auf und gab sich offenbar tiefen, gedankenvollen Grübeleien hin. »Es tut gut, sich an diese Dinge zu erinnern. Weisheit daraus zu schöpfen. Mehr als Weisheit. List und Tücke. Denn.« Er

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