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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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nickte nachdenklich. ». es wird noch viele Tote geben, bevor hier alles wieder in den richtigen Gleisen läuft.«
    »Was wollen Sie damit sagen?« Zuckuss wusste längst, was der Trandoshaner meinte, doch er erkundigte sich trotzdem. Wenn dieser knirschende alte Fleischfresser reden will, sagte er sich, sollte ich ihn reden lassen. Das war ein Gebot der Höflichkeit und kostete ihn nicht das Geringste. Außerdem würden sich in der Zwischenzeit andere Dinge zutragen, von denen Cradossk vermutlich keine Ahnung hatte. Und diese Dinge brauchten
    Zeit.
    Er hörte ein leises Geräusch an der Tür, warf einen Blick über die Schulter und sah Cradossks Majordomus, den Twi'lek, der ständig und überall hier herumschlich. Ob Fortuna legte einen seiner überlangen Zeigefinger an die Lippen und bedeutete Zuckuss auf diese Weise, Stillschweigen zu bewahren. Zuckuss schielte aus dem Winkel eines großen Auges nach dem Führer der Kopfgeldjägergilde; das alte Reptil war noch immer tief in
    seine brütenden Überlegungen versunken. Zuckuss und der Twi'lek verständigten sich mit einem knappen Nicken, dann eilte der Twi'lek lautlos über die dunklen Korridore der Gilde davon.
    »Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, sich dumm zu stellen.« Die uralte Rippe zerbrach in der Mitte, in jeder von Cradossks geballten Fäusten blieb eine gesplitterte Hälfte zurück. Er betrachtete sein Werk mit wütender Überraschung, schleuderte die Bruchstücke des Relikts von sich und starrte Zuckuss mit kalten Augen über die Schulter an. »Versuchen Sie also nicht, mir weiszumachen, dass Sie nicht genau wüssten, was hier vorgeht.«
    »Na ja.«
    »Bossk war nur der Erste in einer langen Reihe. Der Erste, der eliminiert werden musste.« Auf Cradossks Handrücken war ein Knochensplitter zurückgeblieben, der jetzt unter einer seiner rauen Schuppen steckte. Er zog den Splitter heraus und bohrte damit zwischen seinen Fangzähnen, während er die ganze Zeit grimmig nickte. »Es wird noch mehr geben. Ich habe eine Liste.«
    Darauf würde ich wetten, dachte Zuckuss.
    »Aber nicht alle darauf sind jung und dumm.« Cradossk musterte ein noch zuckendes Stückchen Fleisch am Ende seines improvisierten Zahnstochers, dann setzte er die Arbeit mit dem Knochensplitter fort. »Einige meiner ältesten und vertrautesten Berater. Kopfgeldjäger, die ich schon seit Jahrzehnten kenne und mit denen ich. sozusagen Blut getrunken habe.« Er schüttelte reumütig den Kopf. »Ich hätte es mir denken können, doch andererseits. hätte ich das wirklich? Ich habe diese Mör-
    der geliebt.«
    »Was denken können?« Zuckuss wusste auch darüber Bescheid, dachte sich jedoch, dass die Frage Cradossk noch eine Zeit lang beschäftigen würde. Nach seiner Berechnung würde der Twi'lek-Majordomus noch eine Weile brauchen, bis er seine konspirative Runde beendet hatte.
    »Verräter. Meuchelmörder.« Cradossks Stimme war nur mehr ein tiefes, grollendes Knurren. »Das hat man davon, wenn man in dieser Galaxis nett zu anderen ist, sie aufnimmt, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Krallen um die geringste Ware legen sollen. Ich habe den meisten dieser Gildemitglieder alles beigebracht, was man über diese Branche wissen muss.«
    »Ich kann mir vorstellen, das ist eine ganze Menge.«
    »Da können Sie Gift drauf nehmen«, gab Cradossk leidenschaftlich zurück. »Es gibt gewisse Bereiche der Kopfgeldjägerbranche, die ich selbst erfunden habe. Und wenn dieser Abschaum glaubt, mir das alles jetzt wegnehmen zu können.« Er biss auf seinen Zahnstocher und zermalmte die Knochenreste zwischen den hinteren Fangzähnen. »... dann sollten diese Typen besser noch mal darüber nachdenken.«
    »Über welchen Abschaum genau sprechen Sie?« Cradossks Erwähnung einer Liste machte Zuckuss immer noch Sorgen. Der alte Trandoshaner war vielleicht senil geworden und vergaß daher, mit wem er gerade sprach. Bei meinem Glück, dachte Zuckuss deprimiert, finde ich noch meinen eigenen Namen darauf.
    »Die wissen schon, wer gemeint ist. Genauso gut wie ich. Allerdings.« Cradossk ließ ein weiteres nachdenkliches Nicken sehen. »Vielleicht sollte ich kein Risiko eingehen. Vielleicht sollte ich einfach alle umbringen lassen, die gesamte Belegschaft
    der Kopfgeldjägergilde auslöschen und von vorne anfangen.«
    Na toll, dachte Zuckuss. Boba Fett hatte ihn auf dem Rückweg von Circumtore vor dieser Entwicklung gewarnt. Fett halte ihm oben im Cockpit der Sklave I einen tieferen Einblick in Cradossks

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