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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Sofort verwandelte sich die aufgenommene Energie wieder in Laute.
    »Ich hörte Sie vorhin den Namen des bedauernswerten Santhananan erwähnen.« Es war das vertraute Kreischen des Q'nithianers, das diese Worte begleitete. »Ich fürchte, er hatte einen traurigen Ab-
    gang.«
    »Kann man wohl sagen.« Phedroi grinste und nickte schadenfroh. »Schließlich mussten wir ihn für dich kaltmachen.«
    »Maul halten«, sagte Hamame. »Hören wir uns lieber den Rest an.« Er drückte abermals auf die Membrane.
    »Ja, ich bin sicher, das war alles sehr tragisch«, gab die Membran Dengars aufgezeichnete Stimme wieder. »Ich würde gerne wissen, ob irgendwer seine Geschäfte übernommen hat.«
    Die beiden Schläger lauschten dem ganzen Handel, der zwischen Dengar und dem Q'nithianer vereinbart worden war. »Na, das ist ja interessant.« Hamame lehnte sich auf seiner Seite der Nische zurück. »Dieser Q'nithianer ist ein gerissener Bursche; er hat sich seinen Lohn wirklich verdient.« Die Membran auf dem Tisch zwischen ihm und Phedroi war jetzt wieder vollkommen flach, die gesamte akustische Energie in den Zellen hatte sich erschöpft. »Boba Fett ist also noch am Leben.«
    »Der Typ ist ein zäher Bluthund.« Phedroi schüttelte voller Bewunderung den Kopf, die dicken, schmuddeligen Ringellocken seines Bartes schabten über den Hemdkragen. »Den kriegt man einfach nicht klein. Wenn ein Sturz in den Sarlacc das nicht schafft, was dann?«
    Hamame griff in seine Jacke, zog seinen Blaster und richtete die Mündung auf die Decke der Bar. »Das hier.«

19
    Es hatte lange gedauert, bis er zeigen konnte, was in ihm steckte. Um all das an sich nehmen und in seinen Besitz überführen zu können, was von Anfang an sein Eigentum hätte sein müssen. Und um sich schließlich einen Namen als der härteste, unerbittlichste und gefürchtetste Kopfgeldjäger in der gesamten Galaxis zu machen.
    Bossk lehnte sich im Pilotensitz der Hound's Tooth zurück und genoss die Annehmlichkeiten, die der Erfolg mit sich brachte. Doch in das Wohlgefühl mischte sich der unterschwellig brodelnde Zorn, der nie ganz aus dem Wesen eines Trandoshaners verschwand. Er faltete die Krallen beider Hände über den Schuppen an seiner Brust und starrte mit den geschlitzten Augen zu den Sternen hinaus, die hinter dem Sichtfenster zu erkennen waren. Zu lange, dachte er düster, viel zu lange. Wenn die Kreaturen auf all den Welten da draußen nur über einen Funken Verstand verfügten, hätten sie in ihm schon längst den Besten erkannt. Den Allerbesten.
    Stattdessen - und das ließ das Feuer in ihm noch höher auflodern - hatte er damit bis zu Boba Fetts Tod warten müssen. Und der hatte nach seinem Geschmack viel zu lange auf sich warten lassen.
    Ein Anflug von Bedauern stahl sich in seine übrigen Gefühle. Es hätte ihm Spaß gemacht, Fett eigenhändig zu töten, seinem Konkurrenten mit einem einzigen wuchtigen Hieb seiner Krallen die Kehle herauszureißen. Oder das Fadenkreuz eines Blas-
    tergewehrs auf den Helm mit dem schmalen Visier zu richten, den Abzug durchzuziehen und zu beobachten, wie Boba Fetts unter der Maske verborgene Visage durch eine abrupte Explosion zerfetzt wurde.
    Bossk nickte bedächtig. Ja, das hätte ihm wirklich einen Riesenspaß gemacht, den auszukosten er nach all den Demütigungen, die ihm der gerissene, hinterhältige Bluthund zugefügt hatte, im Übrigen auch verdient gehabt hätte, genau wie den Geschmack von Fetts Blut, das von seinen Fangzähnen sickerte.
    Ein Teil seiner Wut verwandelte sich in Selbstmitleid. Er war in seinem Leben um so viele Dinge betrogen worden. So stand ihm eigentlich auch die Führung der Kopfgeldjägergilde zu, aber man konnte gegenwärtig kaum davon sprechen, dass die Gilde überhaupt noch existierte. Sicher, die Ermordung des alten Cradossk, seines Vaters, hatte ihn persönlich zutiefst befriedigt; schließlich charakterisierten derartige Vorgänge das Verhältnis der trandoshanischen Generationen zueinander, allzu viel materiellen Gewinn hatte ihm dieser Akt jedoch nicht eingebracht. Statt der Kopf einer galaxisweiten Organisation von Raubtieren zu werden und den Rahm jeder Belohnung abzuschöpfen, die auf irgendeiner bewohnten Welt für eine erfolgreich übergebene Ware eingenommen wurde, war er jetzt ganz auf sich allein gestellt, ein einfacher unabhängiger Agent, der sich ebenso abrackern musste wie alle anderen Kopfgeldjäger auch. Das hatte er alles Boba Fett zu verdanken. Der Zusammenbruch der

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