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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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lösen musste. »Ich brauche hier noch.«
    »Hier unten ist irgendwas!« Neelahs Schrei hallte von den gewölbten Wänden aus geborstenem Felsgestein wider. Ihre nächsten Worte waren von plötzlicher Furcht getränkt. »Etwas Großes!«

13
    Es gelang Dengar, sich so weit herumzudrehen, dass er erkennen konnte, was sie meinte. Ein raues Lachen barst ihm aus der Kehle, als er die gesprenkelte Rundung entdeckte, die sich höher reckte als die größte humanoide Gestalt.
    »Das ist der Sarlacc«, rief Dengar. »Oder wenigstens ein Teil von ihm.« Er sah von seinem unsicheren Halt an dem Felsvorsprung aus zu, wie Neelah das Licht über das gewaltige schlangenartige Gebilde wandern ließ, dessen Leib das hintere Ende des Stollens versiegelte. Vom Kopf oder Schwanz der Kreatur war, während die Laterne das unbeweglich daliegende Segment beleuchtete, weit und breit nichts zu sehen. »Deshalb riecht es hier so schlecht, wissen Sie noch? Wahrscheinlich sind seine Teile, oder was von ihnen noch übrig ist, überall in diesen Stollen verstreut.«
    Neelah rümpfte angeekelt die Nase und trat ein wenig näher an das riesenhafte Ding heran. Die Schuppen, auf denen Fäulnisflecken sowie die wässrigen Rückstände von eingetrocknetem Blut glänzten, gaben so viel Licht zurück, dass die Pritsche mit Boba Fett darauf in einer Entfernung von einigen Metern gut zu erkennen war. Die beiden Medidroiden, an deren Oberkörpern die Anzeigen blinkten, beobachteten Neelahs Aktivitäten mit nur geringer Neugier.
    Dengar wandte sich wieder der Arbeit an ihrem Fluchtweg zu. »Leuchten Sie mir mit der Laterne.«
    »Er lebt noch!«
    Die Lautstärke von Neelahs Schrei reichte beinahe aus, um Dengar von seinem Felsvorsprung zu reißen. »Wovon reden Sie?« Er zog sich ein Stück weit an dem Felsen hoch, bevor er nach unten blickte. »Man riecht doch wohl, dass das Ding toter ist als.«
    »Er hat sich aber bewegt!« Neelah, deren Stimme eine Mischung aus Hysterie und Entsetzen war, deutete auf die Wölbung des Sarlacc-Segments. »Ich habe es gesehen. Als ich ihn angestoßen habe.«
    »Kein Grund zur Sorge«, antwortete Dengar. Sein Arm wurde da, wo er sich um den Rand des Felsvorsprungs bog, allmählich taub. »Das ist vermutlich nur Teil des Verwesungsprozesses. Sie haben sicher eine Gasblase im Innern des Gewebes zum Platzen gebracht. Wahrscheinlich stinkt es hier schon bald noch viel schlimmer.«
    Seine Worte wichen verblüfftem Schweigen, als unverkennbar ein Beben durch die Höhle lief. Dengar konnte die Bewegung ohne weiteres erkennen, die sich wie eine peristaltische Welle über die Schuppen und die verkrusteten Fäulnisflecken fortsetzte.
    »Da!« Neelah richtete den Lichtschein der Laterne direkt auf die glänzende Rundung. »Das hat er eben schon mal gemacht! Ich dachte, Sie hätten gesagt, das Ding ist tot!«
    Das wäre auch besser so, dachte Dengar. Aus seinen Eingeweiden stieg eine böse Vorahnung empor. Boba Fett harte dieses verdammte Biest getötet und sich einen Fluchtweg in seine Gedärme gesprengt; der Schock allein hätte den Sarlacc umbringen müssen, es gab gar keine andere Möglichkeit. Nicht eine... Die beiden Worte erzeugten Panik in Dengars Hirn.
    Die Angst erwuchs aus seiner düsteren Verblüffung. Niemand hatte den Sarlacc jemals ganz gesehen; das Ungeheuer war schon in seinem Nest in der Großen Grube von Carkoon vergraben gewesen, als es noch keine intelligenten Wesen auf dem Planeten Tatooine gab. Die Tusken-Räuber, die seit ungezählten Jahrhunderten auf ihren zottigen Banthas durch das Dünenmeer ritten, erzählten sich uralte Legenden über den Sarlacc, in denen es hieß, dass er in der Mitte ihrer Welt zu einer Zeit aus sich selbst entstanden war, als die Zwillingssonnen noch eins waren. Geboren und aufgewachsen mit der langsamen Beharrlichkeit einer ewig lebenden Kreatur, hatte der Sarlacc seine Stollen unter Sand und Felsen gegraben und Wurzeln geschlagen, um dort zu verweilen, bis er alles andere gefressen und schließlich auch sich selbst verschlungen haben würde, um den endlosen Kreislauf seiner Vernichtung und Wiedergeburt fortzusetzen.
    Das war natürlich alles Unsinn, wusste Dengar. Es hatte wenig Sinn, den Mythen der Tusken Beachtung zu schenken, doch andererseits hatte noch niemand auf Tatooine oder anderswo die genauen körperlichen Ausmaße des Sarlacc ermittelt. Vielleicht besitzt er ja mehr als nur einen Magen, dachte Dengar. Oder er kann sich wie eine Pflanze regenerieren. Schöne Aussichten für

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