Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
Vom Netzwerk:
richtete sich jetzt auf die Wölbung des Sarlacc über ihr.
    Die helle Ellipse auf den Schuppen des Sarlacc wurde immer größer, als sich das Segment wie eine furchtbare Woge aus scharfkantigen Panzerplatten und verwundetem Fleisch weiter in Neelahs Richtung wälzte. Sie stieß einen aus Schmerz und Furcht geborenen Schrei aus, als das Segment auf ihren Fuß und Unterschenkel rollte und sie auf dem Höhlenboden festnagelte. Als wäre sich irgendein innerer Sinn des Sarlacc-Segments der Gefangenen, die es gemacht hatte, voll bewusst, hielt es in seiner Bewegung inne. Die konvexe Masse ragte drohend über Neelah auf, die sich auf die Seite warf und nutzlos die bloßen Hände gegen das Ungeheuer stemmte. Der Sarlacc würde sich nur noch weiter herumwälzen und mit seinem massigen Leib durch die Höhle fegen müssen, um sie auf der Stelle in ein lebloses, zerbrochenes Etwas zu verwandeln und alles in seinem Weg zu zermalmen.
    Dengar zerrte das Seil weit genug nach oben, um es um das Ende des Vorsprungs schlingen zu können, sodass der ohnmächtige Boba Fett vorerst über dem Segment des Sarlacc hängen blieb. Dann hielt sich Dengar mit einer Hand fest und schob die andere zwischen seinem Körper und der Oberfläche
    des Felsens in das Holster an seinem Gürtel. Es gelang ihm, seinen Blaster zu ziehen, dabei hinterließ er auf dem rauen Stein einen Streifen abgeschürfter Haut. Dengar änderte seine Position auf dem Felsvorsprung, um an Boba Fetts schaukelnder Gestalt vorbei ein freies Schussfeld auf die Masse des Sarlacc zu finden...
    Diese Veränderung des Gewichtes auf dem Vorsprung sowie die durch die zuckenden Stöße des Sarlacc verursachten Schäden an den längst unsicher gewordenen Höhlenwänden genügten, um den Fels aus seiner Verankerung zu reißen. Ein Haarriss neben Dengars Ellbogen brach unter einer Staubwolke auf. Das vordere Ende des Vorsprungs schoss in die Tiefe, während er verzweifelt versuchte, sich am Rest festzuklammern. Seine Zähne klapperten hörbar, als die Spitze des Felsens einen Meter unter der Stelle, an der der Vorsprung zuvor gesessen hatte, gegen die andere Seite der Felsspalte prallte. Die Schlinge des um Boba Fetts Körper befestigten Seils glitt über den Fels und verfing sich an der Verbindung des Felsens mit der gespaltenen Höhlenwand.
    Die scharfe, abrupte Bewegung hatte Dengar den Blaster entrissen. Er klammerte sich an dem Felsen fest und sah hilflos zu, als sich die Waffe wie in Zeitlupe in der Luft und dem erstickenden Staub unter der Höhlendecke drehte und schließlich fiel. Griff und Lauf wirbelten in so großer Entfernung an ihm vorbei, dass er sie niemals hätte erreichen können, auch dann nicht, wenn er eine seiner fest gekrallten Hände von dem Felsen hätte lösen können.
    Dann sah er noch etwas anderes, etwas, das ebenso unerwartet zum Leben erwacht war wie der unter der Erde begrabene Sarlacc. Der plötzliche Ruck am Seil hatte Boba Fetts Kopf zu-
    rückzucken lassen, sodass sein bleiches helmloses Gesicht Dengar und dem Tageslicht, das von oben in die Höhle fiel, zugekehrt war. Der Kopfgeldjäger schien tot zu sein, als hätten die unbeachtet gebliebenen Warnungen der Medidroiden sich doch noch bewahrheitet.
    Boba Fetts Augen öffneten sich und starrten unverwandt in die Dengars. Die langsamer vergehende Zeit blieb vollends stehen, als Fetts eisiges Starren sich ins Hirn des anderen Kopfgeldjägers bohrte.
    Dann ging die Zeit weiter und zersprang in zahlreiche Ereignisse, deren jedes nur eine Mikrosekunde währte. Eine von Boba Fetts Händen schoss an seiner Seite nach oben, packte zu und fing den abstürzenden Blaster aus der Luft. Die Bewegung war so präzise und geschmeidig wie die einer Schlange, die sich auf ihre Beute stürzt. Die Waffe schmiegte sich in seinen Griff wie eine natürliche Verlängerung seiner selbst, wie etwas, das ebenso zu ihm gehörte wie sein Rückgrat.
    Fetts Blick löste sich. Während Dengar von oben zusah, spähte Fett nach unten, wo die mächtige Wölbung des Sarlacc Neelah auf dem Boden der Höhle gefangen hielt. Er streckte den Schussarm aus, die Mündung des Blasters wies in dieselbe Richtung wie sein Blick, und zielte auf die massige gerundete Flanke des Sarlacc.
    Die Höhle füllte sich mit scharfkantigen Schatten, als der Blaster irisierendes Feuer spie, dessen explosive Wucht schräg durch den Raum zuckte. Die Feuerkraft reichte aus, um das lotrecht gespannte Seil in Bewegung zu versetzen, wie eine winzige Rakete, die Boba

Weitere Kostenlose Bücher