Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
Ausrüstungstaschen an Dengars Taille. »Wenn Sie es da hoch schaffen und das Loch vergrößern oder wenn Sie sogar bis zur Oberfläche durchbrechen, könnte ich eine Schlinge um seine Brust und unter seinen Armen festmachen, damit Sie ihn nach oben ziehen können.«
Die Medidroiden hatten, während sie hinter Dengar und Neelah trotteten, schon seit geraumer Zeit nichts mehr von sich hören lassen. Doch jetzt ergriff SHL1-B das Wort. »Der Patient«, protestierte er lautstark, »ist keineswegs in der Verfassung für das von Ihnen beschriebene Manöver. Sie werden ihn ganz einfach umbringen, wenn Sie das mit ihm versuchen.«
»Ja, und wenn wir ihn hier unten lassen, ist er auch tot.« Das beflissene Genörgel des Droiden hätte Dengar auch unter den günstigsten Umständen den letzten Nerv geraubt. Er zog das Seil aus der Tasche und befestigte ein Ende am Gürtel, damit er beim Klettern freie Hand haben würde. Das andere Ende reichte er Neelah und deutete mit einem Nicken auf Boba Fett. »Ziehen Sie ihn ein Stück zurück, damit Sie beide dem, was ich nach unten befördere, nicht im Weg sind.« Es gab noch eine weitere Möglichkeit, die Dengar lieber unausgesprochen ließ und die sich vor allem darauf bezog, dass er bei seinem Versuch, den lichtdurchlässigen Spalt über ihren Köpfen zu vergrößern, die gesamte Decke der unterirdischen Höhle zum Einsturz bringen und dabei sich selbst und die anderen unter einigen Tonnen Felsgestein begraben konnte. Das Gebiet befand sich seit dem Bombenangriff im Zustand eines labilen Gleichgewichts. Schon
die Entfernung des kleinsten Steins konnte einen Einsturz des gesamten Gerölls ringsum auslösen.
Er ließ die Laterne bei Neelah, die er anwies, das Licht auf den Fels um den hellen Felsspalt zu richten, an dem er sich zu schaffen machen würde. Als er die Fingerspitzen in das lose Gestein grub und den Aufstieg begann, hörte er sie die Pritsche zu dem entferntesten Winkel der Höhle unter ihm zerren.
Ein Stein verschob sich, als er ihn mit dem Gewicht seiner Hand beschwerte, löste sich und polterte zu Boden. Er wäre ihm gefolgt und hart auf den Abschnitt der Halde geprallt, den er bereits hinter sich gelassen hatte, wenn es ihm nicht gelungen wäre, einen Arm um einen größeren Vorsprung direkt über und ein Stück neben seinem Kopf zu schlingen. Seine Füße baumelten einen Augenblick lang in der Luft, während noch mehr aus ihrer Verankerung geratene Steine unter seinen Stiefelsohlen knirschten und abrutschten.
»Sind Sie in Ordnung?« Dengar hörte Neelahs Stimme von unten, während der Lichtschein der Laterne zuerst seine eine Hand erfasste, die sich abmühte, den Griff um den Vorsprung zu halten, und dann die andere, die sich direkt daneben ins Geröll bohrte.
»Sehe ich etwa so aus?« Die Gefahr ärgerte Dengar mehr als dass sie ihn alarmierte. Ohne den Kopf zu wenden, brüllte er zu Neelah hinunter: »Bewegen Sie das Licht... ein kleines Stück nach rechts.«
Der Lichtschein schwankte, während es ihm allmählich gelang, sein Gewicht auszubalancieren. Dabei drückte er den Brustkorb gegen den oberen Rand des Felsvorsprungs. Er langte nach oben und bekam den Saum des winzigen Spalts zu fas-
sen, den er vom Boden des Stollens aus entdeckt hatte. Er drückte und der Rand gab nach. Er drehte den Kopf weg, um seine Augen vor dem Regen aus Staub und Geröll zu schützen, und warf die größeren Brocken hinter sich.
Ein dickeres Bündel Tageslicht fiel von der Oberfläche des Dünenmeers auf ihn herab. Dengar konnte, als er den Kopf zurückbog, sogar ein Stück wolkenlosen Himmel sehen. Wir können es schaffen, dachte er erleichtert. Schweiß sickerte ihm in den Nacken und über die Brust, während er mit der freien Hand weitere Steine losriss, die in die vertikale Öffnung ragten. Sie stürzten hinab in die Dunkelheit und trafen auf die anderen, die er bereits entfernt hatte. Er war dankbar für die frische Luft, die sein Gesicht und seinen Hals überströmte, so trocken und heiß sie aufgrund der sengenden Hitze der Sonnen auch sein mochte. Alles war besser als der Gestank in den Höhlen und Stollen unter der Erde.
Da erlosch der Lichtschein der Laterne.
»He!«, rief Dengar Neelah unter ihm zu. »Schwenken Sie das Licht wieder hier rauf!« Das Tageslicht, das durch das vergrößerte Loch fiel, reichte nicht, um die Einzelheiten der Höhlendecke unterscheiden zu können. Er konnte nicht erkennen, welchen Stein er als Nächstes packen und aus der Verankerung
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