Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
Hyperraumetappen zurück, um jeden denkbaren Versuch, sie aufzuspüren und mit dem Bombenangriff auf Tatooine in Verbindung zu bringen, zu vereiteln. Vor ihrem Einsatz waren sämtliche Kennzeichen und ID-Profile der Schiffe sorgfältig entfernt worden. Sobald die Neuigkeit über den Bombenangriff zu den Wasserlöchern und in die Hintergassen von Mos Eisley und anderer vergleichbarer Orte auf anderen Welten vordrang, würden die anschließenden Spekulationen höchstwahrscheinlich in Richtung Imperium oder auch Schwarze Sonne gehen. Diese Vorstellung behagte Kuat von Kuat, während er den schnurrenden Felinx hinter den Ohren kraulte. Wir bewegen uns auf heimlichen Pfaden, dachte Kuat. Desto eher erreichen wir unsere Ziele...
Eine noch angenehmere Vorstellung war indes die, dass Boba Fett sein letztes Ziel erreicht hatte. Das war der einzige Zweck des Bombardements gewesen. Und die Berichte über den Tod des Kopfgeldjägers hatten Kuat von Kuat längst erreicht. Aber auch zahlreiche andere Lebewesen, intelligent oder nicht, hatten bereits mitbekommen, dass jemand in den Schlund des Sarlacc gestürzt war, und daraus geschlossen, dass damit unweigerlich das Ende dieser Person gekommen war. Kuat von Kuat
hatte allerdings mehr Erfahrung mit dem fraglichen Individuum. Boba Fett besaß seit jeher die entnervende Gabe, nach für andere Wesen absolut tödlichen Zwischenfällen immer wieder lebend aufzutauchen. Die Beachtung jedes Details hatte die Kuat-Triebwerkswerften zu der bedeutenden Wirtschaftsmacht der Galaxis gemacht, die den Imperator Palpatine ebenso mit Raumschiffen belieferte wie die zwielichtigen Gestalten an der Spitze der Schwarzen Sonne. Der gegenwärtige Kuat von Kuat hatte die gleiche Sorgfalt geerbt, die bereits seine Vorfahren ausgezeichnet hatte.
»Es genügt nicht zu wissen, dass jemand tot ist«, flüsterte er dem Felinx zu, während er das kostbare Fell des Tiers an seinen Hals schmiegte. »Man will die Toten begraben oder besser noch in Einzelteilen über die Landschaft verstreut sehen...«
»Entschuldigen Sie, Sir.«
Kuat von Kuat warf einen Blick über die Schulter und sah einen seiner Kom-Wächter. »Ja?« Er fand nicht einmal an Bord des Firmenflaggschiffs Geschmack an der kriecherischen Förmlichkeit, die typisch war für Palpatines Hof. Die Kuat-Werft war ein Unternehmen und keine Bühne für monomanische Selbstbeweihräucherung. »Was gibt es?«
»Der Schadensbericht ist gerade hereingekommen.« Der Kom-Wächter hob ein schmales unabhängiges Lesegerät, auf dem in sauberen Reihen angeordnet leuchtend rote Ziffern zu erkennen waren. »Von den Überwachungsgeräten, die wir auf Tatooine zurückgelassen haben.«
Das hatte Kuat nicht anders erwartet. »Was sagt die Analyse?«
»Maximale Penetration der Oberfläche.« Der Kom-Wächter
warf einen Blick auf die Anzeigen. »Das Gelände um die Große Grube von Carkoon konnte durch das Bombardement wirkungsvoll abgedeckt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwas an der Oberfläche des Dünenmeers oder bis zu einer Tiefe von zwanzig Metern darunter überlebt hat, liegt bei...« Der Mann drückte rasch ein paar Tasten an dem Lesegerät. »... null-komma-null-null-null-eins Prozent. Die angestrebte akzeptable Abweichung lag nur bei zwei Nullen hinter dem Komma.« Als der Kom-Wächter das Gerät senkte, flog ein Ausdruck der Zufriedenheit über sein Gesicht. »Ich würde sagen, die Chancen, dass wir unser Ziel erreicht haben, stehen ziemlich
gut.«
»Ah.« Kuat von Kuat nickte langsam. »Ziemlich gut, sagen Sie?«
Der zufriedene Gesichtsausdruck des Kom-Wächters verschwand. Er war eines der jüngeren Besatzungsmitglieder, die dem Erben und Besitzer des Unternehmens persönlich Bericht erstatten durften. »Nur eine Redewendung, Sir.« Er musste noch viel lernen. »Das Ziel wurde zweifelsfrei im vollen Umfang erreicht.«
»So ist es schon besser.« Der Felinx schnurrte schläfrig unter Kuat von Kuats Hand. »Zumindest so zweifelsfrei, wie das in einem dermaßen eigensinnigen Universum überhaupt möglich ist.« Er bedachte seinen Untergebenen mit einem Lächeln. »Wir müssen unsere Karten richtig ausspielen, nicht wahr?«
»Sir?«
»Nichts.« Der Felinx protestierte verschlafen, als Kuat von Kuat sich bückte und das Tier auf dem kompliziert gemusterten Mosaikboden absetzte. »Danke für die Information. Sie können
jetzt gehen.«
Der Kom-Wächter trat ab und Kuat von Kuat wandte sich wieder seinen nachdenklichen Betrachtungen über
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