Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff
»Wollen Sie uns damit belehren oder unterhalten?«
»Ich bin sicher, Sie werden sich . amüsieren.« Khoss streckte die Hand aus und einer seiner Anhänger reichte ihm eine Fernbedienung hoch. »Das hier zeigt Sie vielleicht nicht von Ihrer besten Seite, sieht Ihnen aber hinlänglich ähnlich.«
Darauf aktivierte er mit einem Knopfdruck den Holoprojektor. In dem freien Raum vor der Maschinerie des Lebenserhaltungssystems flimmerte es hell, dann bildeten sich erkennbare Gestalten. Ein Segment der Vergangenheit wurde sichtbar, als wäre es aus einem Geisterreich heraufbeschworen worden. Doch die Vergangenheit, die da vorgeführt wurde, war Kuat von Kuat wohl bekannt.
Er fand sich weniger als einen Meter entfernt von einem Hologramm seiner selbst stehen. Sein Abbild trug jedoch nicht das formelle Gewand, dass er angelegt hatte, sondern den einfachen Overall aller Mitarbeiter der Kuat-Triebwerkswerften. Außerdem waren rings um das Hologramm so viele Einzelheiten sichtbar, um Kuat die Erkenntnis zu erleichtern, dass die Aufnahme in seinem privaten Arbeitsbereich gemacht worden war. Das Hologramm beugte sich über einen Gegenstand auf einer Werkbank, den es offenbar mit einer feinen Sonde zu öffnen versuchte.
Noch ehe der Gegenstand der Sonde des holographischen Kuat nachgab, konnte der echte Kuat, der in der Versammlungshalle der Herrscherhäuser stand und sein Abbild aus der Vergangenheit betrachtete, ausmachen, um was es sich dabei handelte. Das schimmernde Objekt auf der Werkbank war eine hyperraumtaugliche Nachrichteneinheit, die wiederum einen winzigen Holoprojektor enthielt. Der echte Kuat sah, wie sein der Vergangenheit angehörendes Abbild den Projektor aktivierte, worauf innerhalb der größeren wiedergegebenen Szene eine zweite kleinere erschien.
Diese zweite Szene, die Kuats Abbild gespannt beobachtete, war im Innern des Palastes des verstorbenen Jabba aufgezeichnet worden. Mit einer leichten Drehung der Sonde in den Kontrollen der Nachrichtenkapsel fror das Kuat-Abbild die holographische Szene ein. Der echte Kuat sah weiter zu, wie sein Hologramm auf die Ereignisse in der Wiedergabe von Jabbas Thronsaal reagierte.
Du bist tot, nicht wahr? Kuats holographisches Abbild sprach zu dem angehaltenen Holo-im-Holobild von Jabba dem Hutt. Das ist eine solche Schande. Ich hasse es, einen guten Kunden zu verlieren.
Der echte Kuat erinnerte sich, diese Worte gesagt zu haben. Genau wie er sich an alles andere erinnerte, das er damals getan hatte, als ihn die Nachrichtenkapsel von dem fernen Planeten Tatooine erreichte und er sie öffnete, um den Geheimnissen zu lauschen, die sie ihm gebracht hatte. Die holographische Wiedergabe der Szene vor ihm, seiner selbst in der Vergangenheit, wie er ein anderes Hologramm betrachtete, war wie ein Rundgang durch den eigenen Kopf, durch die Räume, in denen seine Erinnerungen aufbewahrt wurden.
Dann lief der Rest der Szene ab, die zeigte, wie Kuats Abbild sorgfältig die Gestalten neben Jabba dem Hutt in Augenschein nahm, die in dem Holo-im-Holo zu sehen waren. Die in Jabbas Palast festgehaltene Szene endete mit Prinzessin Leia Organa in der Verkleidung eines ubesischen Kopfgeldjägers, die den Hutt mit einem scharf gemachten Thermaldetonator in die Knie zwang. Es war unterhaltsam gewesen, dabei zuzuschauen. Davor hatte es indes weniger angenehme Dinge zu sehen gegeben, zum Beispiel den grässlichen Tod einer der Tänzerinnen des Hutts, die in die Rancorgrube vor dessen Thron geworfen worden war. Den Hof Jabbas abzubilden, bedeutete, einen besonders abscheulichen Winkel der Galaxis heraufzubeschwören.
In dem Hologramm, in dem das zweite Holo enthalten gewesen war, entfernte Kuats Abbild jetzt das sondenartige Werkzeug aus der Hyperraumkapsel auf der Werkbank, worauf sich das silbrige Ei selbst zerstörte und die Hülle ebenso wie das Innere zu schwelendem Schrott zusammenschmolzen.
»Sie haben Recht«, sagte der echte Kuat, der Kuat, der in diesem Moment im Versammlungssaal der Herrscherhäuser stand. »Das ist wirklich interessant.«
Das betraf indes nicht das, was ihm die holographische Rückschau gezeigt hatte. Er erinnerte sich noch klar genug daran, wie er die Kapsel geöffnet und sich angesehen hatte, was sie ihm offenbarte. Seine Feststellung bezog sich auf das, was die bloße Existenz des Hologramms und die Tatsache implizierte, dass es sich in den Händen der Knylenn befand. Dieses Holo war offenbar in aller Heimlichkeit von irgendeinem versteckten Gerät, ohne
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