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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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nahm beide Hände von den Schultern des Knylenn-Ältesten und hob sie hoch über den Kopf. »Deshalb haben wir uns an diesem Ort versammelt!«
    »Verrat .«, fuhr die Stimme des Ältesten fort. Jedes Wort klang wie Kies, der über Metall schrammte. »Wenn jene Verrat begehen . denen so große Macht verliehen wurde . in die so großes Vertrauen gesetzt wurde . ist dann ein größerer Verrat überhaupt denkbar?«
    Aus den Reihen der Knylenn und ihres Anhangs erhob sich ein neues Gemurmel, das zu kurzen zornigen Rufen anschwoll.
    Damit hatte sich auch der letzte Rest von Kuats Geduld erschöpft. Er trat vor, ehe der Knylenn-Älteste oder der hinter ihm stehende Khoss abermals das Wort ergreifen konnte. »Verschwenden Sie nicht meine Zeit mit Ihrer billigen Theatralik.« Kuat von Kuat stand jetzt vor der massiven Durastahlfront des Lebenserhaltungssystems und hob den Blick zu dem Knylenn-Ältesten und zu Khoss von Knylenn. »Wenn Sie damit auf mich anspielen, dann sagen Sie es offen. Und wenn Sie irgendwelche Anklagen vorzubringen haben, dann erklären Sie sich. Oder erwarten Sie, dass ich mich gegen nichts weiter verteidige als den Hass, den sie schon immer gegen mein Geschlecht gehegt haben?«
    »Nun gut .« Khoss von Knylenn starrte auf ihn herab. »Der Kopf des Hauses Kuat sollte besser als jeder andere wissen, zu welchen Schändlichkeiten er fähig ist.«
    »Schändlichkeiten wie den Argwohn und Widerstand gegen jemanden zu schüren, der nie mehr getan hat als den Erben dieser Welt zu dienen und sie zu bereichern?« Kuat von Kuat schüttelte angewidert den Kopf. »Was auch immer ich an Bösem kenne, ist nur das, was ich in Ihnen entdeckt habe.« Er ließ den Blick über die Knylenn und ihren Anhang wandern, die zu beiden Seiten der fauchenden Maschine aufgereiht standen. »Das Böse ist leicht zu erkennen, wenn es von so vielen schwarzen Herzen reflektiert wird. Neid ist ein Spiegel, der mehr von dem Gesicht des Neiders offenbart als von irgendetwas anderem.«
    Das Getuschel und die Rufe der Knylenn waren, bei Kuats Worten für einen Moment verstummt. Doch jetzt brachen sie erneut in lautes Geschrei aus und stießen Drohungen und Verwünschungen gegen den Mann aus, der, ohne mit der Wimper zu zucken, vor ihnen stand.
    »Mutige Worte .« Khoss' leidenschaftliche Stimme erhob sich über die anderen. »Für jemanden, dessen Taten ihn in Widerspruch mit dem Rest der Herrscherhäuser dieser Welt gesetzt haben.«
    »Sprechen Sie für sich.« Kodir von Kuhlvult stellte sich neben Kuat. »Und sprechen Sie für jene, die Sie zum Narren gehalten und mit Geschwätz auf Ihre Seite gezogen haben.« Sie deutete mit einer Hand auf das schlaffe finstere Gesicht des Knylenn-Ältesten. »Und für jene, die schon zu alters schwach sind, um zu durchschauen, wie töricht die Worte sind, die ihnen in den Mund gelegt werden. Aber für mich oder irgendwen sonst aus dem Hause Kuhlvult sprechen Sie nicht, wenn Sie den angreifen, dessen Familie dem Planeten Kuat niemals etwas anderes als Wohlstand und Ehre gebracht hat.«
    Kuat sah die junge Frau an. »Das war vielleicht nicht gerade Ihr bester Zug«, sagte er leise. »Die sind in der Überzahl.«
    »So?« Kodir begleitete ihre Erwiderung mit einem Achselzucken. »Was macht das schon, wenn sie im Unrecht sind?«
    Khoss von Knylenn befahl seiner Gefolgschaft von der Höhe des transportablen Lebenserhaltungssystems aus zu schweigen. »Sie wollen eine Anklage?« Er wandte sich mit einem höhnischen Grinsen an Kuat. »Ihr eigenes Wissen über Ihre Taten reicht Ihnen noch nicht? Das haben wir nicht anders erwartet. Es ist eben nicht sehr wahrscheinlich, eigentlich sogar ganz unmöglich, dass jemand, der so tief im Morast des Verrats steckt, freiwillig gesteht oder bereut. Aber das ist auch gar nicht notwendig, um ausreichende und schlagende Beweise für die vom Geschlecht der Kuat begangenen Verbrechen vorzulegen, für den Dolch, den sie sämtlichen Herrscherhäusern ins Herz gestoßen haben.« Khoss drehte sich auf der Stelle um und zeigte auf den Hintergrund der Versammlungshalle. »Bringt ihn her.«
    Kuat hatte damit gerechnet, dass man ihm Vorhaltungen machen würde. Aber der genaue Charakter der vermeintlichen Beweise, die man zu diesem Zweck konstruiert haben mochte, war etwas, das ihn durchaus noch überraschen konnte. Er sah zu, wie ein Teil des Anhangs der Knylenn einen dreidimensionalen Holoprojektor in die Mitte des Kuppelsaals rollte.
    »Was ist das?« Kuat deutete auf das Gerät.

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