Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
gesorgt.« Boba Fett erhob sich von der Bank, auf der er gesessen hatte. »Kommen Sie mal her. Ich hatte Ihnen ja draußen schon gesagt, dass ich Ihnen etwas zeigen will. Etwas, das Sie gewiss interessieren wird.«
Bossk folgte dem anderen Kopfgeldjäger zu den Spinden auf der anderen Seite des Laderaums. Er sah schweigend zu, wie Boba Fett eine Schlüsselsequenz in das Tastenfeld neben einem der viereckigen Spindfächer eingab. Ein rotes Licht flammte auf und ein Schubfach öffnete sich.
»Sehen Sie sich das mal an.« Boba Fett griff nach dem Rand eines Stofftuchs, das einen großen unregelmäßigen Gegenstand verdeckte. »Das ist der einzige Beweis, den Sie brauchen.« Er zog das Tuch weg und zeigte ihm, was es verbarg.
»Was, zur .?« Bossk glotzte bestürzt auf die Gestalt, die mit dem Blick nach oben in dem Schubfach lag. »Zuckuss!« Das insektenartige Gesicht mit den riesigen Glubschaugen und den verschlungenen Luftschläuchen war ihm so vertraut wie sein eigenes. Bossk drehte sich zu Boba Fett um. »Was ist mit ihm passiert?«
Der Klang des laut ausgesprochenen Namens Zuckuss hatte die Gestalt in dem Schubfach nicht dazu bewogen, sich zu rühren. Die runden glasigen Augen starrten weiter an die Metalldecke des Laderaums.
»Ganz einfach«, gab Fett zurück. »Das gehört zum Plan. Wir benötigten einen toten Kopfgeldjäger, jemanden, den Sie Trhin Voss'on't als ehemaliges Mitglied unseres Team präsentieren können. Also habe ich einen geliefert.«
Die fühllose Kälte von Boba Fetts Erklärung erstaunte Bossk. Für diesen Bluthund ist wirklich alles rein geschäftlich, dachte er. Kein Wunder dass er an der Spitze der Kopfgeldjägerbranche steht. »Er ist tot?« Bossk deutete auf die unbewegliche Gestalt. »Wirklich tot?«
»Sehen Sie selbst nach.«
Bossk beugte sich näher an das reglose Ding in dem Schubfach heran. Es tat ihm nicht Leid um Zuckuss - Mitleid war ein weiteres Gefühl, das den Trandoshanern fremd war -, doch gleichzeitig spürte er, als er ihn so sah, einen seltsamen Anflug von Bedauern. Es hatte keinen Sinn, unter Kopfgeldjägern so etwas wie freundschaftliche oder andere zart fühlende Empfindungen zu verschwenden, aber Zuckuss hatte immerhin zu der Gruppe gehört, die den Circumtore-Auftrag durchführte. Die Sache war so schief gelaufen, dass Bossk Zuckuss am liebsten schon damals umgebracht hätte - doch er hatte es nicht getan. Und die plötzliche Erkenntnis, dass Boba Fett dies nachgeholt hatte, gleichsam als Bestandteil seines kalten, hyperrationalen Geschäftsgebarens sowie seines Plans zur Auslieferung dieses abtrünnigen Sturmtrupplers, gefiel Bossk irgendwie überhaupt nicht. Im Zorn zu töten, war eine Sache, war sogar etwas Gutes und Edles, aber Boba Fetts Art, ohne jedes Gefühl zu töten, schien ihm zutiefst . böse zu sein. Das ist es, wurde Bossk klar. Er hatte noch nie zuvor so intensiv, wenn überhaupt, über eine moralische Frage nachgedacht. Genauso ist es. Und hier stand er nun, als Partner von Boba Fett. Die möglichen Folgen dieser Tatsache waren indes etwas, über das er weder jetzt noch später nachdenken wollte.
Um seine Gedanken sicher zu verbergen, machte sich Bossk unwillkürlich daran, sich von Zuckuss' Tod zu überzeugen. Er untersuchte den Hals der Leiche, wo die meisten sichtbaren Blutgefäße verliefen, und fand keinen Puls. An den Filteröffnungen der Atemvorrichtung, wo sich die äußeren Schläuche zur Brust wölbten, war kein Anzeichen von Atmung mehr zu entdecken. Letzteres überzeugte Bossk mehr als alles andere, da eine der misslichsten Eigenheiten von Zuckuss zu dessen Lebzeiten das leise, konstante Geräusch des Ein- und Ausatmens gewesen war. Das werde ich jetzt nie wieder hören müssen, dachte Bossk.
»Ja, er ist tot.« Bossk richtete sich nach der Untersuchung der Leiche wieder auf. »Falls Sie einen Beweis wollten, der Voss'on't klar macht, dass Kopfgeldjäger gelegentlich getötet werden, dann haben Sie, was Sie wollten.« Das Problem war bloß, dass er Zuckuss der zu der Leiche gehörenden Geschichte zufolge selbst umgebracht hatte. Er zog es jedoch vor, sich lediglich die Verdienste seiner eigenen Gewalttätigkeit zuzuschreiben. Das ließ in seinem Kopf eine andere Frage entstehen. »Wie soll ich ihn denn getötet haben? Immerhin ist er noch ganz gut in Form. Ich meine . wenn man es recht bedenkt. Wenn einer von uns Trandoshanern jemanden erledigt, sieht man das für gewöhnlich auch.«
»Sagen Sie Voss'on't, Sie hätten ihn
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