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Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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erstickt.« Boba Fett wies auf das Gesicht der Leiche. »Das ist bei diesen außen liegenden Atemschläuchen kein allzu schwieriges Unterfangen.«
    Bossk warf Boba Fett einen Blick zu. So muss er es gemacht haben, dachte er. »Und aus welchem Grund habe ich es getan? Welche Antwort habe ich auf diese Frage?«
    »Wie Sie schon sagten, Sie hatten keine Lust, die Credits mit mehr Partnern als unbedingt notwendig zu teilen. Ich habe die Geschichte, dass Zuckuss sich mit Ihnen und mir zusammengetan hat, längst in Umlauf gebracht und sie ist mittlerweile sicher bis zu Voss'on't vorgedrungen. Wenn wir ihn also aufspüren und wenn Sie mit ihm reden, müssen Sie ihm nur noch den Rest auftischen.«
    »Und der wäre?«
    »Dass Sie auch keine Lust haben, die Credits mit mir zu teilen.« Boba Fett tippte erneut auf das Kontrollfeld an der Bordwand, das Schubfach glitt zurück und nahm Zuckuss' leblosen Körper mit. »Und dass Sie sich ausgemalt haben, sie würden finanziell besser dastehen, wenn Sie mich an Voss'on't verkaufen, anstatt weiter mein Partner zu bleiben. Schließlich ...« Fett drehte sich wieder zu Bossk um. »... bin ich nicht im gleichen Maße dafür bekannt, vertrauenswürdig zu sein, wie ich es für gewisse andere Dinge bin. Nicht wahr?«
    Bossk brauchte eine ganze Weile, um dahinter zu kommen, ob Boba Fett seine Regel, während der Arbeit keine Scherze zu machen, gebrochen hatte oder nicht. Wenn das ein Scherz sein sollte, dann fühlte er sich dabei sogar noch unbehaglicher als beim Anblick von Zuckuss' Leichnam. Ich stecke ganz schön tief drin, dachte Bossk, während er in das dunkle Visier von Boba Fetts Helm starrte. Er begann sich allmählich zu fragen, wie tief genau.
    »Nein«, gab Bossk zurück. »Ich schätze, das sind Sie nicht .«
    »Dann ist ja alles klar.« Boba Fett tippte eine Kontrollsequenz in das Tastenfeld am Unterarm der mandalorianischen Rüstung. Die Ausstiegsluke auf der anderen Seite des Laderaums öffnete sich wie ein Auge. »Dann sind wir also Partner.« Draußen war die Nacht über den Tiefseegraben gekommen, der einmal der weltumspannende Ozean von Gholondreine-Beta gewesen war. »Und wir haben einen Plan, nicht wahr?«
    »Richtig.« Bossks Nicken kam ebenso langsam. »Und ob wir den haben .«
    Auf dem ganzen Weg zu seinem eigenen Raumschiff, der Hound's Tooth, die ihn auf der anderen Seite des Grabens erwartete, spürte er die gelben Augen der Tausendfüßler in ihren Löchern, die sie in die steilen Felsschroffen über ihm gegraben hatten. Bossk wusste, dass er es sich nur einbildete, wenn er zu hören glaubte, dass sie ihn auslachten.

11
    Das ist ja ganz leicht, dachte Bossk. Beinah zu leicht ...
    Als ob so etwas überhaupt möglich wäre. Der trandoshanische Kopfgeldjäger spürte eine Woge entzückter Freude, die aus den Tiefen seiner Eingeweide aufstieg, während er an dem wackligen Tisch saß und die Krallen um einen gesplitterten Steingutbecher spannte. Die Zufriedenheit, die er empfand, kam jedoch nicht von dem Inhalt des Bechers, einem sauren berauschenden Getränk, das die Zunge hinter seinen Fangzähnen beim ersten Schluck kurz betäubt hatte. Die Drinks in dieser Kneipe waren offenbar gleichermaßen stark und widerwärtig.
    »Wir könnten ihn doch jetzt schnappen«, knurrte Bossk leise. »Wieso machen wir nicht einfach den nächsten Schritt und tun es?«
    Er saß allein am Tisch. Die Stimme, die seine Frage beantwortete, drang aus den Tiefen seines Ohrs. Die Trandoshaner besaßen keine äußeren Ohrmuscheln, wie sie die meisten humanoiden Spezies hatten. Ihm war hinter der schmalen Öffnung seines Gehörgangs mit der Spitze einer chirurgischen Nadel vorsichtig ein Mikroimplantat ins Innenohr eingesetzt worden, ein Ausrüstungsgegenstand, der nur ein Teil der Vorbereitungen auf diesen Job gewesen war.
    »So einfach ist das nicht«, ließ sich Boba Fetts Stimme in unmittelbarer Nähe - in Bossks Kopf - und zugleich aus der Ferne vernehmen. Der andere Kopfgeldjäger befand sich zurzeit ir- gendwo weit entfernt von dieser schäbigen Kneipe. Fett hielt sich, soweit Bossk Bescheid wusste, vermutlich noch an Bord der Sklave I auf, jenseits der Atmosphäre dieser rückständigen Welt. »Glauben Sie im Ernst, dass unser Ziel über keine Mittel zu seiner Verteidigung verfügt? Er ist kein Vollidiot, wissen Sie?«
    Auf Bossks Gesicht erschien ein Ausdruck finsterer Ungeduld. Er widerstand dem Drang, sich mit den mächtigen Krallen am Kopf zu kratzen, wo ihn das implantierte

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