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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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über ihren ganzen Körper aus. Es war, als würden Ameisen durch ihre Muskeln krabbeln. Der Regen klebte ihr das schwarze Haar gegen die blasse Stirn, während sie jetzt völlig reglos auf dem Pflaster saß, den Kopf gebeugt. Sie fing an zu weinen.
    Johnnie, du dreckiger Mistkerl! Hilft mir denn gar niemand? Bitte!
    Dass die Polizei sie hatte gehen lassen, lag jetzt 20 Minuten zurück.
    Die Bullen hatten sie um neun in der vergangenen Nacht aufgehalten. »Routineprüfung«, hatten sie gesagt. »Wir sammeln alle Mädchen ein, die auf der Straße arbeiten.« Zuerst hatte sie geglaubt, es wären Bullen von der Sitte, die Muschi-Streife, wie man sie nannte. Aber sie waren natürlich vom Rauschgiftdezernat.
    »Lassen Sie mich in Ruhe«, sagte die Frau. »Ich kenne meine Rechte.«
    Einer der Cops durchwühlte ihre Brieftasche und sah sie dann mit einem schwachen Lächeln an. »Sie haben keine Rechte«, sagte er. »Wir sind hier nicht in den USA.«
    Dann hatten sie den Stoff gefunden, der in ihrem Schuh versteckt war. Normalerweise hätte sie ihren Vorrat in einem Plastikballon im Mund bei sich getragen, in der Hoffnung, ihn verschlucken zu können, ehe die Bullen einen Würgegriff ansetzten. Aber beim Arbeiten war das sehr schwierig. Wie soll man einen Freier anmachen, wenn man das Zeug im Mund hat?
    Aber am allerschlimmsten war, dass es an der Zeit für ihren nächsten Schuss gewesen war. Nur noch fünf Minuten, nicht mehr, und sie hätte den Stoff auf einem Löffel erhitzt.
    Die Bullen hatten sie aufs Revier, auf 212 Main Street, geschleppt. Als sie ihre Personalien vermerkten, ihre Fingerabdrücke nahmen und ein Foto von ihrem angsterfüllten Gesicht machten, hatte sie bereits angefangen zu schwitzen. Sie hatten sie im vierten Stock eingesperrt und sie dann dort im eigenen Saft schmoren lassen. Und dass sie keinen Stoff hatte, hatte ihr den Rest gegeben.
    Es hatte nicht lange gedauert, bis ihr Nase und Augen zu laufen begannen und der Schweiß aus den Poren drang, der ihre ohnehin schon vom Regen feuchten Kleider noch mehr durchnässte. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt, als würde eine Ofentür immer wieder auf und zu gehen. Nach einer Weile legte sie sich auf die Sprungfedern der Pritsche – eine Matratze gab es nicht – und rollte sich zusammen. Sie fühlte sich zu schwach, um sich zu bewegen, und ihre Beine zuckten und schmerzten. Ein schwacher Schlag traf ihr Herz. Die Zelle wurde an den Rändern ihres Blickfeldes schwarz.
    Die Frau wollte sterben.
    Ihr kam es wie Monate vor, bis die Bullen sie aus dem Frauengefängnis im Obergeschoss holten und sie in einen Verhörraum brachten. Inzwischen war sie so weit, dass sie sich beide Hände gegen den Bauch presste, bloß damit ihre Eingeweide drinnen blieben. Der Verhörraum maß drei mal drei Meter und da standen ein Tisch und zwei Stühle. Ein Cop, jung und muskulös, blieb an der Tür stehen. Der andere setzte sich. Er war viel älter, ein Mann mit einer wächsern wirkenden Gesichtshaut, als wäre sie einbalsamiert, und einem seidigen, schwarzen Schnurrbart. Er sah aus wie ein Spieler auf einem Mississippidampfer aus den 1880er-Jahren. Er war derjenige, der ihren Arm packte und ihn auf den Tisch knallte.
    »Du hast dir an der Stelle schon so oft die Nadel gegeben, dass du bald eine Infektion kriegen wirst.« Er deutete auf die Einstichspuren in ihrer Armbeuge, wo die Vene schon beinahe verschwunden war, als wolle sie sich zum Knochen hin zurückziehen, um der tastenden Nadel zu entkommen.
    Dann entleerte der schwarze Schnurrbart ihre Handtasche zwischen ihnen beiden auf den Tisch. Kämme, Kosmetika, Kondome und Papiertaschentücher breiteten sich auf der Tischfläche aus. Die Kapsel mit dem Stoff aus ihrem Schuh legte er mitten hinein. Dann begann er mit seinem Spielchen.
    »Die Gesetze sehen für Rauschgiftbesitz bis zu sieben Jahre vor, Lady. In dem Zustand, in dem Sie sind, werden Ihnen selbst Minuten wir Jahre vorkommen. Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen.«
    »Entweder zurück in die Zelle«, sagte der mit den Muskeln, »oder du marschierst hier raus.«
    »Du kannst das, was in deiner Handtasche war, nehmen und abtanzen.«
    »Den ganzen Inhalt deiner Handtasche. Alles, was da auf dem Tisch liegt.«
    Schnurrbart tippte auf den Stoff und schob ihn ein paar Zentimeter auf sie zu. »Sag mir, wer dein Dealer ist.«
    »Sag mir, wer dein Zuhälter ist.«
    »Gib uns was Besseres.«
    »Wir sind vernünftige Leute.«
    »Armes, krankes Mädchen wie du.«
    »Und wenn

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