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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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den Schritt. Auf dem Kopf trug der Cree eine mit Federn und Wieselfellen geschmückte Büffelhornhaube. Sein Oberkörper war, abgesehen von einem Umhang aus Büffelfell, unbekleidet. Die rechte Hand klammerte sich um den Lauf einer alten Winchester, die er jetzt wie eine Keule hoch über den Kopf hob.
    Eisenkind, dachte Blake. Endlich ist die Suche vorbei.
    Ein plötzlicher Adrenalinstoß peitschte durch das Blut des Weißen Mannes, denn jetzt war er ganz und gar lebendig und wusste es in aller Deutlichkeit.
    Er hob die Waffe, zielte über ihren Lauf auf den Indianer. Und drückte ab.
    Aber der Enfield feuerte nicht. Entweder war sein Finger eingefroren oder der Mechanismus hatte sich verklemmt.
    Ein schriller Kriegsschrei zerriss die spröde Luft. Eisenkind war aus einem Dickicht zwölf Meter westlich von ihm gekommen und jetzt wühlte er sich taumelnd durch den Schnee, der zwischen ihnen lag. Die Patronen waren ihm ausgegangen, das war offensichtlich.
    Blake stopfte sich den linken Handschuh in den Mund, biss darauf und zerrte den Handschuh von seiner Hand. Dann packte er den Revolver mit beiden Händen und versuchte, erneut zu feuern. Das Holz des Kolbens fühlte sich glatt an, der Abzug war wie ein Eiszapfen.
    Eisenkind hatte seinen Umhang abgeworfen und war jetzt oberhalb der Hüfte nackt. Stolpernd und taumelnd, mit großen, weißen Atemwolken vor dem Mund, arbeitete er sich drei Meter von Blake entfernt durch die Schneewehen. Das Gewehr hielt er mit beiden Händen hoch über seinen Kopf. Als er sah, dass Blake im Begriff war zu schießen, duckte er sich, ließ sich auf die Knie fallen.
    Es blitzte gelb aus der Mündung, dann kam eine erschütternde Explosion. Die Pistole zuckte, das Brüllen des Schusses zerriss die Einsamkeit, wurde zurückgeworfen, hallte wider und wider.
    Aber die Kugel verfehlte ihr Ziel.
    Sie flog einen halben Meter über den Kopf von Eisenkind und traf das Schloss der Winchester. Dort zersplitterte sie und prallte vom Metall ab. Ein Splitter traf den Indianer ein Stück oberhalb der Schläfe, riss seine Wange auf, sauste dann nach unten und grub sich in seine Schulter. Es ging so schnell, dass es ihn benommen machte. Sein rechter Arm wurde taub. Und die Wucht des Aufpralls auf das Gewehr warf ihn nach rückwärts in eine Schneewehe.
    Eisenkinds rechtes Bein knickte über dem Knöchel ab.
    Dann verlor er die Besinnung.
    Wumm … Wumm … Wumm … Tripp …

Macht da jemand Jagd auf Köpfe?
    Vancouver, British Columbia, 1982
    Montag, 18. Oktober, 05:00 Uhr
    In dieser Stadt regnet es häufig. Die geografische Lage verlangt das. Weil hinter den im Westen verstreuten Inseln endlose Meilen Ozean wogen, während im Nordosten, im Rücken der Stadt, zerklüftete Bergspitzen aufragen. Mit dem schiefergrauen Herbsthimmel stellen sich die Zyklone ein, wütende Winde und brodelnde Wolken, die vom Meer hereinfegen. An den Bergspitzen reißen diese aufgeblähten Wolken auf und der Regen in ihren Bäuchen ergießt sich prasselnd auf die Stadt.
    Wenn man in dieser Stadt lebt, lernt man, den Regen zu mögen.
    Die Frau, die durch den morgendlichen Sturm taumelte, war bis auf die Haut durchnässt. Sie schwankte die Pender Street in der Chinatown hinauf und presste sich einen Arm gegen den Leib, den anderen hatte sie ausgestreckt, um sich an den Mauern der Gebäude, die die Straße säumten, abzustützen. Ihre Füße klatschten durch die neonfarbenen Pfützen. Sie war hochgewachsen und schlank, diese Frau – eine langbeinige Weiße mit schwarzem Haar, Anfang 20. Obwohl der kühle Hauch des Oktobers in der Luft hing, klappte ihr Mantel auf und gab den Blick auf eine ausgeschnittene Bluse frei, sodass man den oberen Teil ihrer Brust und die eng geschnittenen Jeans sehen konnte. Der nasse Blusenstoff klebte an ihren aufgerichteten Brustwarzen. Sie fror. Sie war müde. Sie war hungrig und nass. Und sie brauchte dringend einen Schuss.
    Die Frau war zum Moonrise Hotel und zur »Mauer« unterwegs, wo es Tradition ist, dass die Nutten sich gegenseitig schriftliche Mitteilungen zukommen lassen. Die unruhig zuckende Leuchtreklame, die einen Häuserblock von ihr entfernt lag, war ihr Ziel. Dazwischen war nichts als Nebel.
    An der Kreuzung der Pender und der Main Street glitt die Frau aus, die Füße rutschten ihr weg. Ein Ruck fuhr ihr durch die Knochen, als ihre Hüfte mit dem Asphalt kollidierte. Sie stöhnte vor Schmerzen auf, als sie von Entzugskrämpfen durchgeschüttelt wurde. Ein kaltes Brennen breitete sich

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