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Der Kopflose Rächer

Der Kopflose Rächer

Titel: Der Kopflose Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lief schneller, um die Tür zu öffnen.
    Weg von diesem verfluchten Monstrum und seiner gnadenlosen Waffe.
    Die Tür öffnen, Maschke in den Flur stoßen und mit ihm zusammen fliehen. Die Treppen hinunter, dann weg aus dem Haus, hinein in die Dunkelheit, zudem konnte es nicht mehr lange dauern, bis Sinclair den Weg nach Chelsea gefunden hatte.
    Noch zwei Schritte.
    Dann nur noch einen.
    Brenda jubelte innerlich.
    Bis sie den Schädel sah!
    Der Kopf des Richters. Er schwebte genau vor und über ihr. Oberhalb der Tür, wo noch Platz zwischen dem Rand und der Decke war. Böse, von kaltem Licht erfüllte Augen starrten auf sie nieder, als wollten sie ihr die Seele aus dem Körper saugen.
    Brenda spürte, wie ihre Beine nachgaben. Als sie die Klinke anfaßte, da fiel sie ihr förmlich entgegen.
    Einen Augenblick später zog sie die Tür auf.
    ***
    Zuerst war Mac Maschke ja voll Mutes gewesen, als er in seinen Jaguar stieg. Später jedoch – auf der Fahrt – war er schon ins Grübeln geraten, denn er hatte sich gefragt, ob er auch das Richtige tat.
    Einer Person das volle Vertrauen zu schenken, dessen Tod er befohlen hatte. Das war irgendwo schon pervers, aber nicht anders zu machen, in seiner Lage.
    Die Angst vor dem kopflosen Richter schüttelte ihn. Sie saß in seinem Nacken wie ein unsichtbarer Alpdruck. Er atmete hektisch und nur durch den Mund. Die Augen waren weit geöffnet. Er stierte nach vorn in die Dunkelheit, die jedoch von zahlreichen hellen Lichtern und Reflexen durchbrochen wurde und ihm vorkam wie eine nie abreißende Milchstraße, durch die er schoß.
    Er schwitzte, obwohl die Heizung nicht lief. Maschke fuhr automatisch, ohne sich mit seinen Gedanken voll auf den Verkehr konzentrieren zu können. Er brachte sich über die Themse, denn sein Salon lag im vornehmen Belgravia, während seine Leute in anderen Gebieten abkassierten. Am Sloane Square ordnete er sich korrekt ein, um auf die King’s Road zu gelangen.
    Dort konnte er beschleunigen. Sie war breit genug, um auch starke Verkehrsströme aufnehmen zu können. Er rollte in Richtung Südwesten und mußte noch vor dem St. Stephan’s Hospital ab.
    Lichter und Schatten.
    Scheinwerfer gleißten. Manchmal kamen sie ihm wie blendende Augen vor. Er hörte hinter sich das schrille Signal einer Hupe. Es galt ihm, denn er hatte die Spur nicht gehalten und war zu weit nach rechts abgedriftet.
    Ein Lieferwagen huschte vorbei, und der Fahrer zeigte ihm einen Vogel.
    »Fuck it!« keuchte der Frisör und wischte abwechselnd seine schweißfeuchten Hände an den Hosenbeinen ab. Dann kam er wieder besser voran, bog schließlich von der King’s Road ab und erreichte einen Wirrwarr von kleinen Straßen, in denen sich noch die alte Bausubstanz erhalten hatte.
    Einiges verfiel, was den Leuten, die sich nach Chelsea zurückgezogen hatten, nicht viel ausmachte, denn sie gehörten zumeist Künstlergruppen an. Der Stadtteil in London war zu einem Dorado für Maler und Bildhauer geworden, aber auch einige Schriftsteller hatten sich dort zurückgezogen.
    Der Zwölfzylinder war tempomäßig gedrosselt worden und schlich jetzt durch die engen Straßen. Die Lichtkegel seiner Scheinwerfer stachen in die Finsternis hinein. Der Dunst reflektierte und verschluckte viel von dem Licht.
    Maschke suchte das Haus. Er hatte sich nach rechts gebeugt, doch in der Dunkelheit war nur wenig zu sehen. Zudem lagen die Häuser oft hinter Bäumen, deren kahles winterliches Geäst auch jetzt seinen freien Blick störte.
    Maschke befand sich in der richtigen Straße, fand eine Lücke am Rand und klemmte den Jaguar hinein. Den Rest wollte er, falls es nicht zu weit war, zu Fuß zurücklegen.
    Bevor er ausstieg, wischte er mit beiden Handflächen durch sein Gesicht. Als er sie wieder sinken ließ, fühlten sie sich feucht an, so stark hatte er geschwitzt.
    Trotzdem rann es kalt über seinen Rücken hinweg, er schüttelte sich und stieg aus. Durch die krumme Bewegung merkte er den Druck der beiden Waffen. Die Tatsache wiederum beruhigte ihn, auch wenn er nicht glücklich war, aber er würde sich zur Wehr setzen können, das stand fest.
    Zu Fuß ging es besser. Die Hausnummer 43 war leicht zu finden. Er las sie an einer kleinen Mauer. Über die Krone hinweg schauten die glatten, feuchten Zweige eines knorrigen Gebüschs. Dahinter schimmerten Lichter. Sie drangen aus den Fenstern eines Hauses, in dem Brenda Tradlin wohnte.
    Die Mauer führte nur an einem kleinen Teil des Grundstücks entlang. Es war

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