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Der Kopflose Rächer

Der Kopflose Rächer

Titel: Der Kopflose Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlechtes Feeling hatte sie in den letzten Minuten permanent gehabt, aber das neue hier war anders, völlig fremd, und sie konnte es nicht in die Reihe bringen.
    Brendas Meinung nach hatte sich etwas verändert. Nicht äußerlich im Zimmer zu sehen, sondern mehr von der Atmosphäre her. Noch immer schwebte der Parfümgeruch durch die Luft und hatte sich schwer über den Modergestank gelegt, das aber war es nicht, was sie störte. Auch nicht der Schatten der anbrechenden Dämmerung, die ihren Weg auch durch die Fenster fand, es war einfach etwas anderes, das sie sich nicht erklären konnte.
    Die Düsternis des Zimmers machte ihr zusätzlich Angst. Ihre Möbel kamen ihr so fremd vor, als hätte ihr jemand kalte, kompakte Schatten in den Raum gestellt.
    Hier lauerte etwas.
    Hier war etwas gekommen.
    Aber was?
    Noch immer stand Brenda auf demselben Fleck. Bisher hatte sie sich nicht getraut, sich zu bewegen oder sich umzudrehen, dazu benötigte sie noch einige Sekunden, um die Kraft zu finden. Hinter ihr lag die Tür.
    Beim Telefonieren hatte sie den Ausgang nicht sehen können. Es war gleichzeitig auch ein Eingang, und er würde einem Ankömmling keinen Widerstand entgegensetzen.
    Der Kopflose konnte es nicht gewesen sein. Seine tappenden, unregelmäßigen Schritte hätte sie gehört. Es mußte etwas anderes gewesen sein, das sich freie Bahn verschafft hatte.
    Wer denn – wer, verdammt?
    Brenda merkte, daß die erste Angst verflogen, und sie wieder cooler geworden war. Sie fuhr herum!
    Schnell sogar und gleichzeitig auch abwehrbereit. Das hatte sie nicht zu sein brauchen, denn niemand stand vor ihr, um ihr den Kopf vom Körper zu schlagen.
    Sie schaute auf die Tür, die weiterhin offen stand, wie bei ihrem Eintritt.
    Also doch…?
    Da sah sie den Schatten!
    Nicht direkt über dem Boden, sondern halbhoch und genau dort, wo sich die offene Tür befand. Es war ein runder Gegenstand, mehr ein Klumpen, kompakt, dazu mit kalten Augen und einer in sich zusammengezogenen Haut, einem breiten Mund.
    Er, das war er!
    Plötzlich schwankte das Zimmer vor ihren Augen. Die Wände bewegten sich ebenso wie der Fußboden. Der Raum verwandelte sich in ein Schiff, das gegen die schwere See ankämpfte. Brenda merkte kaum, daß sie nach vorn taumelte, sie griff einfach um sich, weil sie irgendwo auch Halt finden wollte.
    Dann fiel sie in einen Sessel. Er war weich, er gab nach, und sie fühlte sich für einen Moment sicher.
    So sicher, daß sie ihren Blick wieder auf den Türspalt richtete – und nichts sah.
    Keinen schwebenden Kopf, kein Gesicht, keine bösen Augen, die sie anglotzten, es war alles normal. So normal, daß sich Brenda fragte, ob ihr die Nerven einen Streich gespielt hatten, was wegen dieser Überreizung leicht möglich war.
    Nein, so war das nicht, sie hatte sich diesen Schädel nicht eingebildet.
    Es war immerhin derselbe gewesen wie der am Fenster. Auch jetzt hatte er sie regelrecht angeglotzt.
    Dieser Kopf gehörte einfach nicht hierher. Sie wollte ihn nicht mehr sehen, weil er Teil Richter Jerome T. Harkers war, den sie so sehr geliebt hatte.
    Nun war es vorbei…
    In ihrer Kehle lag trockener Zementstaub, ihr Schädel brummte, und die Knie zitterten ihr. Brenda Tradlin riß sich zusammen und dachte an ihren Plan, den sie durchführen mußte, vorausgesetzt, man ließ es auch zu.
    Deshalb ging sie zur Tür. Es war der einzige Weg, auch wenn er ihr vorkam wie eine Folterstrecke. Die Wohnung war zu einem fremden Käfig geworden, in dem sich die Gefahr immer mehr verdichtete. Der süßliche Parfümgeruch beeinträchtigte ihre Atmung, er schlug ihr auf den Magen und steckte in der Kehle.
    Er wurde schwächer, als sie in die Nähe der Tür geriet. Hier spürte sie den anderen Geruch deutlicher, und Brenda hatte den Eindruck, über eine unsichtbare Grenze hinweg in ein mit Moder gefülltes Grab zu treten. Sie streckte die Arme aus und kam sich dabei unsicher vor wie ein Kind, das in die Fremde geschickt worden war. Erst der Kontakt mit dem Türholz gab ihr wieder die nötige Sicherheit.
    Die nächsten beiden Schritte legte sie schneller zurück. Im Flur blieb sie stehen. Er war ziemlich breit, sie konnte sich dort wirklich gut bewegen, aber auch andere.
    Sie spürte die Gefahr und schaute zufällig in eine andere Richtung, der Wohnungstür entgegen.
    Der Richter stand rechts von ihr.
    Er hatte sich gegen die Wand gepreßt, und er hatte seine Killerwaffe mitgebracht. Als erden Umriß der aus der Tür tretenden Frau sah, hob

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