Der Koran
jedoch hinten zerrissen, so hat sie gelogen, und er hat die Wahrheit gesprochen.« 28. Und da er sein Hemd hinten zerrissen sah, sprach er: »Siehe, das ist eine eurer Listen! Siehe, eure List ist groß! 29. Joseph, wende dich ab hiervon, und du, (o Frau,) bitte ihn für deine Schuld um Verzeihung; siehe, du hast gesündigt.« 30. Und es sprachen die Frauen in der Stadt: »Die Frau des Hochmögenden hat ihrem Burschen nachgestellt. Er hat sie zur Liebe entflammt; siehe wahrlich, wir sehen sie in offenkundigem Irrtum.« 31. Und als sie von ihrer Bosheit vernahm, schickte sie zu ihnen und bereitete ihnen ein Gelage und gab einer jeden von ihnen ein Messer und sprach (zu Joseph:) »Komm heraus zu ihnen.« Und da sie ihn sahen, rühmten sie ihn und schnitten sich in die Hände und sprachen: »Allah behüte! Das ist kein Mensch, das ist ein edler Engel!« 32. Sie sprach: »Und dieser ist's, um dessentwillen ihr mich tadeltet. Und wahrlich, ich stellte ihm nach, doch widerstand er. Und wahrlich, wenn er nicht nach meinem Geheiß tut, soll er ins Gefängnis geworfen und verächtlich behandelt werden.« 33. Er sprach: »Mein Herr, das Gefängnis ist mir lieber als das, wozu sie mich einladen. Und wenn du nicht von mir ihre List abwendest, gebe ich ihnen in meiner Jugend nach und werde einer der Toren.« 34. Und es erhörte ihn sein Herr und wendete ihre List von ihm ab. Siehe, er ist der Hörende, der Wissende.
35. Alsdann beliebte es ihnen, nachdem sie die Zeichen(seiner Unschuld) gesehen hatten, ihn für eine Zeit einzusperren. 36. Und mit ihm kamen zwei Jünglinge ins Gefängnis. Einer derselben sprach: »Siehe, ich sah mich Wein auspressen.« Und der andre sprach: »Siehe, ich sah mich auf meinem Haupte Brot tragen, von dem die Vögel fraßen. Verkünde uns die Deutung hiervon. Siehe, wir sehen, daß du einer der Rechtschaffenen bist.« 37. Er sprach: »Ehe euch noch das Essen gebracht wird, mit dem ihr versorgt werdet, will ich euch die Deutung hiervon sagen. Dies ist etwas von dem, was mich mein Herr gelehrt hat. Siehe, ich verließ die Religion der Leute, die nicht an Allah glauben und das Jenseits leugnen, 38. und ich folge der Religion meiner Väter Abraham, Isaak und Jakob. Und ist es nicht erlaubt, etwas Allah beizugesellen. Dies ist von Allahs Huld gegen uns und gegen die Menschen; jedoch sind die meisten Menschen nicht dankbar. 39. O ihr beiden Kerkergenossen, sind Herren, geteilt untereinander, besser als Allah, der Einige, der Allmächtige? 40. Ihr verehret außer ihm nichts als Namen, die ihr selber erfunden habt und eure Väter, und wozu Allah euch keine Vollmacht gab. Das Gericht ist allein Allahs. Befohlen hat er, daß ihr ihm allein dienet. Das ist der wahrhafte Glauben, jedoch wissen es die meisten Menschen nicht. 41. O ihr beiden Kerkergenossen, was den einen von euch anlangt, so wird er seinem Herrn Wein kredenzen, der andre aber wird gekreuzigt werden, und fressen werden die Vögel von seinem Haupt. Beschlossen ist die Sache, über die ihr mich um Aufschluß fragt.« 42. Und er sprach zu dem von den beiden, dessen Befreiung er annahm: »Gedenke meiner bei deinem Herrn.« Und so ließ Satan ihn das Gedenken seines Herrn vergessen, so daß er noch einige Jahre im Gefängnis blieb.
43. Und es sprach der König: »Siehe, ich sah sieben fette Kühe, es fraßen sie sieben magere – und sieben grüne Ähren und (sieben) andre dürre. O ihr Großen, gebt mir Aufschluß über mein Gesicht, so ihr das Gesicht auslegen könnt.« 44. Sie sprachen: »Traumphantasien sind's, und wir wissen nichts von Traumdeutung.« 45. Und es sprachder, welcher von den beiden freigelassen war, denn er gedachte (Josephs) nach (langer) Zeit: »Ich will euch seine Deutung ansagen; entsendet mich.« 46. »Joseph, o du Wahrhafter, gib uns Aufschluß über sieben fette Kühe, die von sieben magern gefressen werden, und von sieben grünen und andern dürren Ähren, auf daß ich zu den Leuten zurückkehre, damit sie es wissen.« 47. Er sprach: »Ihr werdet sieben Jahre säen wie üblich. Und was ihr schneidet, lasset es in seinen Ähren bis auf weniges, von dem ihr esset. 48. Alsdann kommen nach diesem sieben harte (Jahre,) welche verzehren werden, was ihr zuvor für sie eingebracht habt, bis auf weniges von dem, was ihr bewahrt. 49. Alsdann kommt nach diesem Jahr ein Jahr, in welchem die Menschen Regen haben und in dem sie (Wein) pressen.« 50. Und es sprach der König: »Bringt ihn mir.« Und als der Bote zu ihm kam, sprach er:
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