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Der kranke Gesunde

Der kranke Gesunde

Titel: Der kranke Gesunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas von Pein , Hans Lieb
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Frau
    Stressinkontinenz. Unfreiwilliger Harnverlust bei körperlicher Belastung, die mit einer Druckerhöhung im Bauchraum einhergeht, wie z. B. Lachen, Husten oder Heben, wird als Stressinkontinenz bezeichnet. Dabei ist der Blasenverschlussmechanismus geschwächt, sodass schon bei einer geringfügigen Druckerhöhung im Bauchraum der Urin austritt.
    Dranginkontinenz. Im Gegensatz zur vorgenannten Störung reagiere ich hier mit einem starken Zusammenziehen meiner Muskulatur, die dazu führt, dass die Betroffene möglichst sofort die Toilette aufsuchen muss, wobei ihr das oft nicht schnell genug gelingt. Am bekanntesten ist diese Inkontinenzform bei einer Blasenentzündung.
    Reizblase. Oft finden sich auch keinerlei organische Ursachen, wir sprechen dann von einer Reizblase, die sich auch nach häufigen Entzündungen entwickeln kann, auch wenn ich meine Struktur wieder vollkommen hergestellt habe.
    Kombinierte Störungen. Manchmal lässt sich nicht klar entscheiden, ob nun mehr eine Stress- oder Dranginkontinenz vorliegt; oft sind beide Störungen feststellbar, ohne dass der Urologe oder Gynäkologe dafür eine Erklärung finden kann. Wie schon dargestellt, ist Entspannung bei mir sehr wichtig. Oft können Frauen nach Entzündungen im Bereich des Urogenitalsystems oder auch nach körperlichen und seelischen Verletzungen in diesem Bereich, z. B. durch gewalttätige Sexualität, ihren Beckenboden nicht mehr locker entspannen. So ist der Urinfluss gehemmt, worauf ich auch mit einem verstärkten Zusammenziehen meiner Muskulatur reagiere. Dabei verkrampfe ich mich gelegentlich auch, da ich ja unbedingt dafür sorgen will, dass ich auch ganz leer werde. So brauche ich einen kräftig entwickelten Beckenboden, der sich auch gut entspannen kann. Diese Fähigkeiten können unter krankengymnastischer Anleitung trainiert werden.
    Ungünstigerweise fangen Frauen an weniger zu trinken, wenn ich ihnen Beschwerden mache, da sie dann hoffen, weniger Wasser lassen zu müssen. Für mich ist aber gerade eine hohe Flüssigkeitszufuhr notwendig, da ich auch zur Säuberung die entsprechende Flüssigkeitsmenge benötige. Viele Frauen haben über lange Zeit versucht, meine Entleerung immer wieder hinauszuzögern und wenig die Toilette zu benützen. Es hat sich herausgestellt, dass auch dies zu Stressinkontinenzproblemen und gehäuften Entzündungen beiträgt. Es ist mir weder recht, wenn man mir zu viel Aufmerksamkeit schenkt und versucht, mich ständig zu entleeren, noch, wenn ich zu selten Gelegenheit bekomme, mich zu entleeren.
    Gerade die peinliche Erfahrung eines ungewollten Harnabgangs führt dazu, dass Frauen sich mir mit einer sehr großen ängstlich-besorgten Aufmerksamkeit zuwenden. Durch diese Aufmerksamkeit befinden sie sich aber in einer ähnlichen Situation, wie die zuvor beschriebenen Menschen vor einer Prüfung, das heißt, gerade die ängstliche Beschäftigung mit mir führt eher zu einer weiteren Verkrampfung und Anspannung im Bereich des gesamten kleinen Beckens, die zu erheblichen Schmerzen führen kann.
    Tipp
    Viel trinken!
    Eine Hilfe für mich wäre also oft das Gegenteil von dem, was allgemein geschieht. Das heißt, ich möchte dazu auffordern, viel zu trinken, mir nicht so viel Beachtung zu schenken, zu lernen, die Beckenbodenmuskulatur zu kräftigen und zu entspannen. Auch eine befriedigende Sexualität, die ebenfalls mit Anspannung und Entspannung in diesem Bereich zu tun hat, kann zu meiner besseren Funktion beitragen.
Störungen beim Mann: Prostatadynie
    Die Störungen des Mannes beziehen sich nicht so sehr auf mich, als auf den Abstand zwischen dem Beginn der Harnröhre und dem Austreten der Harnröhre aus dem Penis. Da diese Strecke relativ lang ist, braucht der Mann auch länger, bis der Urinstrahl fließt, und er ist hier auch leichter störbar. Bei 30 % aller Männer zwischen 20 und 40 Jahren treten Beschwerden im Bereich der Prostata auf. Die Beschwerden ähneln einer Entzündung der Prostata oder der Blase, sodass eine solche ärztlich ausgeschlossen werden muss. In mehr als der Hälfte aller Fälle findet sich aber kein krankhafter Organbefund. Die Symptome bei Prostatadynie :
Wiederholter Drang, Wasser zu lassen,
Schmerzen in der Leistengegend und in der Blase,
Kreuz- und Rückenschmerzen,
Startverzögerung beim Wasserlassen,
Jucken und Kitzeln in der Harnröhre,
Schmerzen beim Wasserlassen,
Nachträufeln,
vorzeitiger Samenerguss,
geschlechtliche Übererregbarkeit.
    Die Prostata ist eine Drüse, die einen

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