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Der kranke Gesunde

Der kranke Gesunde

Titel: Der kranke Gesunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas von Pein , Hans Lieb
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Völlegefühl nach dem Essen, Appetitlosigkeit, gelegentlich Übelkeit und vor allem Empfindlichkeit gegenüber säurehaltiger Nahrung (Fruchtsäfte, Weißwein) oder heißen Fetten.
    Geschwüre (Ulkus). Diese äußern sich im Magen als Schmerz meistens direkt nach der Nahrungsaufnahme, sind bohrend oder krampfartig mit umschriebenem Druck, im Zwölffingerdarm mit Nüchternschmerz oder Spätschmerz nach Nahrungsaufnahme.
    Colitis ulcerosa (geschwürbildende Entzündung des Dickdarms). Hierbei handelt es sich um eine schwere organische Erkrankung. Sie verläuft in Schüben und kann nicht vollständig geheilt, sondern nur gelindert werden. Die Schleimhaut des Dickdarms ist entzündet, mit breitflächigen oberflächlichen Wunden, meistens blutend. (Symptome: Bauchschmerzen, häufige, oft blutige und schleimige Durchfälle, Blut im Stuhl, Gewichtsabnahme, häufiges Fieber und eine allgemeine Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Kurzatmigkeit.)
    Morbus Crohn. Das Krankheitsbild ähnelt dem der Colitis ulcerosa. Kennzeichen dieser Krankheit ist im Gegensatz zur Colitis, dass die entzündlichen Stellen in unserem gesamten Verdauungstrakt (also vom Mund bis zum After) auftreten können, meistens jedoch im Dünndarm. Typischerweise sind Entzündungsherde ohne Verbindung miteinander im ganzen Darm verteilt. Die Krankheit entwickelt sich schleichend, oft unbemerkt. Anders als bei Kolitis führen die Entzündungen zu Geschwüren, die auch die Darmwand durchdringen und diese oft »durchbrechen«. So können zwischen zwei nebeneinander liegenden Darmabschnitten Verbindungen entstehen, die »Fisteln« genannt werden.
    Die Beschwerden und Folgen dieser schweren organischen Erkrankungen sind: Bauchschmerzen, häufige Durchfälle (bis 15 am Tag), Gewichtsabnahme, gelegentlicher Temperaturanstieg, Gelenkschmerzen, häuf ige Hauterkrankungen oder Augenentzündungen, gelegentlich auch Übelkeit und Erbrechen sowie in schlimmen Fällen Wandverdickungen im Darm wegen der Geschwürbildung und dadurch bedingte Einengung des Darmdurchganges. Der Verlauf dieser Erkrankung ist sehr unterschiedlich.
    Im Grunde ist jede unserer Störungen ein Versuch, uns anzupassen, uns zu schützen oder auf dauerhafte Veränderungen in anderen Bereichen hinzuweisen.
    Viele wissen nicht, wie schädlich Alkohol, Nikotin und etliche Medikamente, vor allem Schmerzmittel, für uns sind. Diese Stoffe regen uns zur Säureproduktion an, vermindern die Schleimhautdurchblutung in unseren Wänden und schaffen so die günstigsten Voraussetzungen für Schmerzen und Entzündungen.
Reizdarm
    Dies ist eine häufige Erkrankung (bis zu 20 % der Bevölkerung), die sich auch ohne nachweisbare organische Veränderungen einstellt. Meistens handelt es sich um eine stark wechselnde Symptomatik: Schmerzen vor dem Stuhlgang, Blähungen, Wechsel von Durchfall und Verstopfung, Unwohlsein im Bauchraum. Diese Beschwerden treten vor allem morgens, kaum nachts auf. Sie entstehen durch das zuvor beschriebene Zusammenspiel zwischen »Darmgehirn« und »Kopfgehirn« insbesondere dadurch, dass wir auf an sich harmlose Reize wie z. B. eine Luftansammlung im Darm stärker reagieren und dass das »erste« Gehirn dann auch wieder auf unsere eigentlich harmlosen Botschaften verstärkt reagiert und uns nun ängstlich beobachtet – also schon wieder ein »Teufelskreis«. Manchmal werden wir nach einer Entzündung, auch wenn diese ausgeheilt ist, überempfindlich gegenüber Dehnungsreizen.
Welche Medikamente gibt man uns?
    Man kann auf verschiedenen Wegen versuchen, uns mit Medikamenten zu beeinflussen. Die meisten können zwar einzelne Beschwerden lindern, nicht aber den Grund beseitigen, warum wir sie erzeugen.
Vorab seien die Beruhigungsmittel erwähnt, die im Rahmen einer allgemeinen vegetativen Dämpfung auch uns betäuben, jedoch nicht auf Dauer und um den Preis einer Abhängigkeit infolge von Gewöhnung und Dosissteigerung.
Magenmedikamente haben das Ziel, unsere Säureproduktion zu senken oder die Bewegungen unserer Magenmuskeln zu hemmen. Andere Mittel hemmen die Aggressivität der Säure oder legen sich wie ein Schutzschild über unsere Magenwand. Den gleichen Effekt hat aber auch Essen (z. B. Brot) oder Trinken (z. B. Tee), weil damit Säure verdünnt wird.
Im Darm können Medikamente die Gesamtaktivität erhöhen (z. B. bei Verstopfung) oder senken (etwa bei Durchfall). Die Darmtätigkeit anregenden und dadurch zum Stuhlgang führenden Medikamente (Abführmittel ) werden auch Laxanzien

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