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Der kranke Gesunde

Der kranke Gesunde

Titel: Der kranke Gesunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas von Pein , Hans Lieb
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genannt.
Bei Durchfall helfen uns Stoffe, die die Darmbewegung hemmen, oder solche, die die Flüssigkeit binden wie z. B. »Pektine « in Form eines geriebenen Apfels oder Bananen.
    Oft ist uns mit ganz einfachen Maßnahmen wie der Sorge für mehr Ruhe, Ausgeglichenheit und vernünftige Ernährung bereits sehr geholfen.
Nora im Gespräch mit ihrem Magen
    Nora: »Mir hat man gesagt, dass ich trotz meiner Übelkeit organisch gesund bin! Was habe ich von dieser ›Gesundschreibung‹? Du bereitest mir trotzdem jede Menge Probleme! Dann denke ich eben doch an die vielen Krankheiten, die ich wegen dir haben kann. Deine Ratschläge habe ich doch alle schon ausprobiert: Ich habe mich entspannt! Ich habe auf gesunde Nahrung geachtet! Ich habe Diät gehalten! Ich habe Stress vermieden! Alles ohne Erfolg! Ich höre die Beteuerungen über deine guten Absichten wohl, bin aber skeptisch!«
    Magen: »Deine Skepsis und deine Abneigung mir gegenüber sind mir weiß Gott nicht neu! Das ist doch bei jedem geplanten Ausflug das Gleiche: Was immer dir nicht gefällt – am Ende siehst du nur in mir die Ursache dafür, dass wieder einmal alles vermasselt ist!«
    Nora: »Aber so ist es doch auch – du bist es doch, der mir jeden Tag und jede Beziehung vermiest! Würdest du mit deiner Übelkeit verschwinden, wäre ich mein Hauptproblem los!«
    Magen: »Na, das gefällt mir: Du willst mich loshaben und schaffst es nicht. Warum nicht? Weil ich einfach bleibe! Daran ändern deine Mittel gegen mich und deine vielen Experten nichts! Im Gegenteil: Dein Gezeter macht mich nur stärker! Ist das nicht schön?!«
    Nora: »Du bist gemein. Aber nur bis jetzt! Ich schwöre dir: Gegen dich gebe ich nicht auf. Ich habe noch nie aufgegeben!«
    Magen: »Diese Ansage kenne ich! Dann kommt eine neue Übung, ein neuer Experte, du trinkst ein neues Wässerchen oder nimmst eine neue Pille. Alles Pille-Palle! Liebe Nora, das ist doch der Teufelskreis, in dem du mit mir steckst, und in dem ich mit dir stecke. Wir befinden uns beide miteinander in einer Sackgasse. Du blickst auf mich voller Misstrauen und Ablehnung, als sei ich das Übel deines Lebens. Ich sage dir etwas: Mir fehlt ein Vertrauensvorschuss von dir mir gegenüber.«
    Nora: »Jetzt gibst du mir auch noch das Gefühl, als sei ich schuld daran, dass ich dich habe! Als ginge es dir im Leib von jemand anderem besser als in meinem!«
    Magen: »Ich meine das nicht so. Wir beide gehören zusammen. So wie du mich oft anschuldigst, meinst du, ich würde das jetzt mit dir tun. Ich weiß aber sehr wohl, dass du mir entgegenkommen könntest!«
    Nora: »Dann sag mir doch, wie! Was rätst du mir?«
    Magen: »Das ist eine schöne und ganz neue Frage. Meine Antwort: Lass dich von mir als Erstes nicht mehr so beherrschen. Nicht jede meiner Regungen ist gleich ein Unglück! So mächtig, wie du mich siehst, bin ich gar nicht und will es auch gar nicht sein. Stell dir das Leben mit mir doch mal einfacher vor und konzentriere dich auf anderes, Wichtigeres: Prüfe z. B. einmal, was du sonst in deinem Leben alles widerstandslos schluckst, das du viel erfolgreicher abwehren könntest als mich. Konzentriere dich doch einmal auf die schönen Momente einesAusfluges und nicht auf die unangenehmen. Du entscheidest doch, auf was du achtest und auf was nicht! Du hast in deinem Leben schon viel verändert – warum sollst du das jetzt nicht bewerkstelligen?«

    Nora: »Wenn ich diese Tipps befolge: Was dann? Was gibst du mir dafür? Gibst du dann Ruhe?«
    Magen: »Ich weiß noch nicht genau, was in mir geschehen wird, wenn du freundlicher zu mir bist oder mich mehr in Ruhe lässt. Aber ich versichere dir, dass ich froh darüber wäre und dass ich das honorieren würde!«

Druck und Drang – die Harnblase
    Von den Nieren wird ständig Harn gebildet, der über die Harnleiter in mich hineinfließt. Diesen Harn kann ich bis zu einer Menge von 400 bis 500 ml sammeln, um mich dann in einem Schwung zu entleeren.
    Innen bin ich mit einer Schleimhaut ausgekleidet, in der sich auch verschiedene Messfühler befinden, die die Spannung meiner Wand messen und damit auch Auskunft über meinen Füllungszustand geben können. Mit Schmerzfühlern ist sowohl die Schleimhaut als auch meine Muskulatur gut versorgt. Ansonsten bestehe ich praktisch nur aus Muskelfasern, die ein enges Geflecht bilden, das sich gut ausdehnen kann. Diese Muskelfasern sind spiralförmig angeordnet, sodass sie beim Sichzusammenziehen den Harn nach unten herausdrücken

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