Der kranke Gesunde
Durchblutung als auch die Kräftigung und Lockerung der Muskulatur. Beim Mann fördert sie die Entleerung der Prostata und der Samenbläschen und verhindert so Stauungen.
Lassen Sie sich viel Zeit für die Sexualität und setzen Sie sich nicht unter Druck. Sprechen Sie auch einmal mit Ihrem Partner ausführlich darüber, womit Sie unzufrieden sind und was Sie sich wünschen. Die Scham verhindert oft ein verständnisvolles Gespräch, das Sie aber auch mit Ihrem Arzt oder einem Therapeuten führen können.
Chronische Rückenschmerzen
Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten angegebenen körperlichen Beschwerden. Jeder vierte Fehltag am Arbeitsplatz ist durch Rückenschmerzen bedingt.
Wie entstehen sie?
Rückenschmerzen werden bei 80% der Betroffenen nicht durch organische Veränderungen der Wirbelsäule verursacht. Viele Menschen weisen bei Röntgenuntersuchungen Abbauprozesse des knöchernen Wirbelskeletts unterschiedlichen Ausmaßes auf. Man hat aber festgestellt, dass nie von der Schwere der Abbauerscheinungen auf die Schmerzstärke geschlossen werden kann. Das bedeutet, dass die Art und Weise, wie man auf solche Wirbelveränderungen (im bewussten oder unbewussten Auftrag des Gehirns) reagiert, für die Schmerzstärke entscheidend ist. Die Ursachen für Rückenschmerzen liegen in einer Kombination aus schlechter Haltung, schwach ausgebildeter Muskulatur, einseitigen Dauerbelastungen und konfliktreichen Lebenssituationen.
Unsere Wirbelsäule ist extrem beweglich und wenn sie nicht durch eine kräftige Muskulatur gehalten wird, werden Gelenke und Bänder ständig überansprucht und reagieren dann »gereizt«. Reflektorisch verkrampft sich die umgebende Muskulatur des gereizten Gelenks und fängt dabei auch an zu schmerzen. Deshalb tut uns bei der ärztlichen Untersuchung auch die Muskulatur weh und wird auch Fango und Wärme so angenehm erlebt, da es die Muskulatur wieder entspannt.
Das Schema zeigt, welche Ursachen zu unspezifischen Rückenschmerzen führen können.
Zusätzlich haben wir oft Angst, die Wirbelsäule zu bewegen und halten sie steif, worauf sich die Verspannung weiter ausdehnt. Noch vor wenigen Jahren empfahl man Patienten mit akuten Rückenschmerzen Ruhe und Schonung, jetzt hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass gerade dieses falsch ist, da es die genannten Mechanismender Schmerzentstehung nicht durchbricht. Heute lautet der Rat bei Rückschmerzen, lediglich starke Belastungen zu vermeiden und sich ansonsten so zu bewegen wie zuvor. Um diese Bewegung zu erleichtern, ist im Anfangsstadium von Rückenschmerzen die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln sinnvoll.
ÜBUNG
Aufrichtung der Psyche durch Aufrichtung des Körpers
Aus Sicht der Körperpsychotherapeuten hat jeder Körper eine natürliche gesunde Grundhaltung. Sie ist aufrecht; alle Gelenke haben dabei ihre natürliche Bewegungsfreiheit; die Muskeln, die das Skelett halten, sind aktiv, ohne Verspannung; die Wirbelsäule ist gerade, kein Nerv wird abgedrückt; Nervensignale und Blut können zirkulieren. In dieser Körper-Haltung geht es der Psyche gut: aktionsbereit, erlebnisbereit, kräftig. Es gibt viele Gründe, warum Menschen aus dieser gesunden Körperhaltung geraten. Körpertherapeuten nutzen das Wissen, dass und wie man in diese zurückkehren kann. Die Körpertherapeutin Benita Cantieni hat dazu folgenden (hier noch mal etwas gekürzten) »Schnelldurchlauf« zur Einnahme dieser aufrechten Haltung entwickelt:
Füße ausrichten: Füße in V-Stellung (Fersen zusammen, Zehen leicht auseinander). Mitte der Ferse und Zehengrundgelenke am Boden. Knie entspannt.
Wirbelsäule aufspannen: Wirbel um Wirbel in körperlicher Gerade dehnen. Die Wirbelsäule geht in einer vertikalen Linie hin zum obersten Punkt des Hauptes.
Kopf hoch: Man stellt sich vor, dieser oberste Punkt am Haupt wird an einem feinen Faden sanft in Richtung Himmel gezogen, als ob der Kopf fast schwerelos auf dem letzten Halswirbel thront.
Becken aktivieren: Die Sitzbeinhöcker leicht zusammenziehen. Den Bauchnabel leicht zum Brustbein hochziehen. Das ergibt eine verbindende Kraft zwischen Becken und Bauch.
Schultern setzen: Die Schlüsselbeine leicht und zart auseinanderdehnen, die Schultern nach außen und unten fließen lassen und die Arme loslassen.
Von unten nach oben fühlen: Man fühlt ein paar Mal von der »Sohle« bis zum »Scheitel« und steht dabei aufrecht und entspannt. Man macht das mit der Atmung. Stellen Sie sich vor, dass in dieser Haltung die
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