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Der Krater

Titel: Der Krater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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berät.« Sie hielt inne und dachte daran, was sie besprochen hatten. »Er war vor ein paar Tagen im Restaurant, wir sind ins Gespräch gekommen, und er hat mir die Stelle als seine Assistentin angeboten.« Sie trank einen Riesenschluck Kaffee und lächelte nervös.
    »Ach, Abbey, das ist ja großartig. Darf ich fragen, was du bei ihm verdienen wirst?«
    »Die Bezahlung ist sehr gut. Ich habe sogar einen schönen Antrittsbonus bekommen …«
    »Einen was?«
    »Einen Antrittsbonus. Wenn man einen neuen Job antritt, bekommt man manchmal einen Bonus dafür, dass man ihn angenommen hat.«
    Seine Augen wurden noch schmaler vor Argwohn. »So etwas ist für hochqualifizierte Fachleute. Was hast du schon für Qualifikationen?«
    Abbey fand es schrecklich, ihn anzulügen. »Ich habe in Princeton Kurse in Astronomie und Physik belegt.«
    Er sah sie forschend an. »Bist du sicher, dass da nichts faul ist?«
    »Natürlich! Hör zu, in einer Viertelstunde werde ich abgeholt, also muss ich mich jetzt verabschieden. Aber ich will dir vorher noch etwas sagen …«
    »Du wirst
abgeholt?
Mit dem Auto?«
    »Ja. Abholservice. Zum Flughafen. Ich fliege nach Washington.«
    »Ich will deinen Arbeitgeber kennenlernen. Ich will erst mit ihm sprechen.«
    »Dad, ich bin ein großes Mädchen. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen.« Sie schluckte und warf einen Blick aus dem Fenster.
    Ihr Vater stellte stirnrunzelnd die Kaffeetasse ab. »Ich will ihn kennenlernen.«
    »Das wirst du schon noch, versprochen.« Sie deutete aus dem Fenster. »Schau mal zum Hafen runter.«
    »Was?« Das Gesicht ihres Vaters war schon rot vor Besorgnis.
    Jetzt oder nie
, dachte Abbey. »He, schau mal, dein Liegeplatz!«
    Er drehte sich um, spähte zum Küchenfenster hinaus und stand dann ärgerlich auf. »Herrgott noch mal, da hat irgendein Idiot an meinem Platz festgemacht.«
    »Diese verdammten Urlauber«, sagte Abbey. Das war ein vertrauter Refrain, denn es kam oft vor, dass irgendwelche Ferienkapitäne sich einfach auf die Anlegestellen der Fischer setzten.
    »Kommen von Massachusetts hierher und glauben, der Hafen gehört ihnen.«
    »Schreib dir lieber den Namen des Bootes auf und sag dem Hafenmeister Bescheid.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.« Er kramte im Zeitungskorb herum und holte ein Fernglas heraus. Er kniff die Augen zusammen und starrte durch die Okulare. »Was zum Teufel …?«
    »Wie heißt denn das Boot?«
    »Soll das irgendein Scherz sein?«
    Abbey konnte nicht mehr an sich halten. »Dad, das ist die
Marea
II
. Ein Willis Beal, sechsunddreißig Fuß, Volvo-Motor mit zweihundertfünfzehn PS , keine zweitausend Stunden gelaufen, Hydraulikkran, Wasseraufbereitung, Hummertanks und alles Drum und Dran. Von RP Boatworks, alles bereit zum Fischen. Sie ist nicht neu, aber ich hatte nur hunderttausend.«
    Das Fernglas begann zu zittern. »Was … zum … Teufel …?«
    Vor dem Haus hupte es.
    »Oh, da ist mein Wagen.«
    »Ich kann mir die Raten nicht leisten …«
    »Sie ist komplett bezahlt, sie gehört dir. Ich habe sie mit meinem Antrittsbonus für dich gekauft. Sämtliche Papiere sind an Bord. Muss los!«
    »Abbey … Moment mal, du hast mir ein neues Boot gekauft? Warte doch, Herrgott …«
    »Ich hab das Handy dabei, ruf dich dann von unterwegs an!«
    Sie eilte aus dem Haus, schob ihren Koffer in den Fond des schwarzen SUV und hüpfte selbst hinein. Ihr Vater kam zur Tür, immer noch völlig verwirrt. Sie winkte ihm zu, als der Wagen von der gekiesten Auffahrt auf die Straße abbog.

46
    A ls Ford die ganz in Glas und Chrom designte Lobby des Watergate Hotel betrat, schoss der Direktionsassistent, der schon auf der Lauer gelegen haben musste, hinter dem Empfang hervor, die Hände vor sich gefaltet. Er war ein kleiner Mann in schwarzer Hotelkluft mit einem leicht verkniffenen, unterwürfigen Gesichtsausdruck. »Mr. Ford?«
    »Ja?«
    »Bitte verzeihen Sie, aber ich mache mir Sorgen um das Mädchen in dem Zimmer, das Sie gebucht haben.«
    Ford hörte aus der ängstlichen Stimme eine gewisse Missbilligung heraus. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, sie im Watergate einzuquartieren. Es gab eine Menge Hotels in Washington, die ruhiger und günstiger waren.
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Wo liegt denn das Problem?«
    »Sie hat das Zimmer seit zwei Tagen nicht verlassen, sie lässt unsere Zimmermädchen nicht hinein, damit sie sauber machen und die Minibar aufstocken können, sie lässt sich mitten in der Nacht Essen bringen und geht nicht ans

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