Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
auf Husaby reiten?«
»Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren«, erwiderte Eskil. »Das lässt sich umso leichter bewerkstelligen, wenn Arn nicht dabei ist, weil er im Augenblick wie glühendes Eisen ist. Es gibt Dinge, die dafür sprechen, und andere, die dagegen sprechen. Es kommt für uns jetzt darauf an, diese Dinge abzuwägen und nichts sonst. Wir müssen sie wie Silber abwägen, um am Ende zu sehen, wohin sich die Waagschale neigt.
Gegen Arns Vorschlag spricht im Augenblick mehr als alles andere, dass niemand weiß, wer in den nächsten zwei Jahren die Königswürde erlangt. Doch solange Karl Sverkersson König ist, wird sich Algot Pålsson hüten, seine Sippe mit den Feinden des Königs zu verbinden, zumindest wenn er klug ist. Und was uns betrifft, wäre es auch
nicht sonderlich klug, sich durch Heirat mit einem Geschlecht zu verbinden, das mit Knut Eriksson verfeindet ist. Denn wenn man Vermutungen darüber anstellen soll, wer König werden kann, wenn nicht Karl, dann ist es Knut Eriksson.
Für Arns Vorschlag spricht jedoch ebenfalls einiges. Da jetzt auch Forsvik am Vättersee zu Arnäs gehört, beherrschen wir den ganzen nördlichen Teil des Westlichen Götaland, den Teil südlich des Tiveden, wo die Handelsstraße zwischen vier Ländern gezogen werden soll. Am schwächsten ist diese Kette am Kinnekulle, wo Algots Ländereien beginnen. Wenn es uns gelingen könnte, Kinnekulle und das Ufer des Vänersees südlich davon zu erwerben, wäre das schon sehr viel wert. Und sollte sich eine Gelegenheit ergeben, in der man ein solches Geschäft abschließen kann, säße Algot in der Klemme. Dann ließe er sich bestimmt überreden, eine Mitgift zu gewähren, die doppelt so hoch ist wie üblich.
Das Gelingen dieses Geschäfts ist jedoch nicht wahrscheinlich, solange Karl Sverkersson am Leben ist. Sollte aber Karl Sverkersson so schnell das Zeitliche segnen, wie Knut Eriksson es sich wohl gedacht hat, wird es sich Algot umso angelegener sein lassen, das Geschäft abzuschließen.
Diese Berechnung hat nur einen Schwachpunkt, nämlich die Frage, ob Birger Brosa und das Sippenthing möglicherweise andere Pläne haben. So ist es ja damals gewesen, als du selbst vorhattest, Cecilia oder Katarina zu heiraten, und das aus genau den Gründen, über die wir gerade gesprochen haben. Stattdessen hast du dich für Erika Joarsdotter entschieden, weil das Sippenthing diese Heirat günstiger fand.«
»Ich habe noch nie von irgendwelchen Plänen dieser Art gehört«, entgegnete Magnus. »So wie die Dinge jetzt
stehen, haben wir uns durch Erika Joarsdotter gut mit der erikschen Sippe verbunden. Knut hat zwar eine Schwester namens Margareta, aber die ist schon verheiratet, nämlich mit König Sverre von Norwegen.
Da mein Bruder Birger Brosa mit Brigida verheiratet ist, der Tochter des Königs Harald Gille von Norwegen, sind die norwegischen Bande schon sehr stark. Nein, im Augenblick sehe ich keine Heirat, die für Arnäs oder für unser Geschlecht wichtiger wäre, als eine Heirat mit Katarina oder Cecilia. Wobei Arn wohl der Ansicht ist, dass für ihn in seinem ganzen Leben keine andere als Cecilia infrage kommen könnte.
Bleibt noch zu bestimmen, wer es Arn sagt. Die Botschaft ist einfach. Solange König Karl noch am Leben ist, gibt es keine Verlobung. So einfach sich das in dürren Worten sagen lässt, so schwer ist es auch, es seinem Bruder oder Sohn zu sagen, der in einer Art Fieberwahn oder Irrsinn lebt, den er Liebe nennt.«
»Du als Vater solltest es ihm sagen, denn dir steht von Rechts wegen die Macht über jede Eheschließung zu. Vielleicht sollte aber auch ich es ihm sagen, weil ich nur sein Bruder bin und keine Macht habe. Ich kann ihn nicht überreden, sondern nur alles erklären.«
Vater und Sohn besprachen dieses heikle Thema noch einige Zeit und entschieden dann, dass Arn von Eskil erfahren sollte, wie es sich verhielt.
Eine Woche vor Sankt Tiburtius, als das Eis noch auf den Gewässern lag, aber schon dunkler geworden war, erschien Knut Eriksson in Arnäs, ohne sein Kommen zuvor angekündigt zu haben. Er war schnell gereist und hatte
nur Geir Erlendsen, Orm Rögnvaldsen, den Barden, und Ellig den Starken bei sich. Auf ihrer Reise durch das Westliche Götaland hatte der Barde zeigen müssen, dass er seinen guten Lohn wert war.
Knut sagte nicht, in welcher Angelegenheit er kam, sondern erklärte nur, er wollte Arn sprechen. Er fand diesen in einem betrübten Zustand, der in Knut Erikssons Augen einem Mann
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