Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
da die Frühlingsnächte im Norden immer noch bitterkalt waren.
    Knut war guten Mutes, als hätten sie alle Schwierigkeiten schon überwunden. Er setzte sich dicht neben Arn und sagte, dies werde entweder ihre letzte gemeinsame Nacht sein oder ihre erste auf einer langen Reise.
    Dann sprach er von dem Mann, der seinen Vater ermordet hatte und der auch Arns Vater mithilfe einer List und eines ungleichen Zweikampfs hatte umbringen wollen. Arn unterbrach ihn jedoch gleich und sagte, diese Worte seien nicht nötig. All das wusste er schon, und er hatte viel darüber nachgedacht.
    »Dennoch empfinde ich Zweifel«, gestand er Knut. »Ich habe einen heiligen Eid geschworen, mein Schwert nicht aus Zorn oder um des eigenen Gewinns willen zu
erheben, und jetzt scheint es mir, als wäre ich im Begriff, genau das zu tun. Mit Karl Sverkerssons Tod würde ich selbst viel gewinnen. Ich habe allerdings auch sehr wohl verstanden, dass es nicht nur darum geht, die Heilige Reliquie zurückzuholen, die von Rechts wegen dir gehört und die jetzt zu Unrecht an Karl Sverkerssons Hals hängt. Mir ist durchaus klar, dass dieser Hals durchtrennt werden soll, um das Kreuz zu befreien.«
    Knut sagte nichts, um Arn aus dieser Seelenqual zu erlösen, denn dieser hatte die reine Wahrheit gesagt. Stattdessen sprach Knut mit leiser und warmer Stimme von Cecilia und sagte, welch eine Freude es für ihn sein würde, sie als ihr König in einer Kirche ihrer Wahl zusammenzuführen; falls die beiden es wünschten, auch vor dem Erzbischof in Östra Aros. Trotz der nasskalten Frühlingswinternacht wurde Arn bei diesen Worten von einer starken Hitze erfüllt. Er antwortete, soweit es ihn betraf, sei ihm jede Kirche recht, wenn sie nur in der Nähe lag. Darüber lachten alle gemeinsam. Als das Lachen verebbte, sagte Knut, dass sich Arn eines von mehreren großen norwegischen Schwertern leihen dürfte, die nicht durch einen heiligen Eid verschworen waren. Dann senkte Knut die Stimme und erklärte, was geschehen würde.
    »In Skara haben wir gegen Geld eine Menge Erkenntnisse einholen können, die wichtigsten von einem Mann, der noch bis vor Kurzem in Karl Sverkerssons Diensten auf Näs gestanden hat. So haben wir erfahren, dass Karl Sverkersson jeden Morgen eine kurze Wanderung zum Strand unternimmt, um allein zu sein. Warum er das tut, weiß niemand genau, aber es ist immer die gleiche Wanderung, und zwar in der frühen Morgendämmerung.
    Die heutige ist die letzte Nacht, in der ein Schiff durch Eisgang behindert wird. Ab morgen kann Karl Sverkersson
wieder mit feindlichen Schiffen rechnen. Jetzt bleibt uns nur noch zu beten. Dann sollten wir versuchen, ein wenig zu schlafen.«
    Eine Wache wurde aufgestellt. Das Schiff war in der Dunkelheit hinter den Erlen am Ufer gut verborgen.
    Arn schlief nicht viel in dieser kalten Nacht. Die anderen Männer vielleicht auch nicht; die Aussicht, dass der nächste Tag vielleicht ihr letzter war, schien sie jedoch kaum zu schrecken.
    Doch Gott schien ihnen bis zum allerletzten Augenblick und noch etwas länger zur Seite zu stehen. Arn stand schon mit Pfeil und Bogen bereit, als es noch völlig dunkel war. Beim allerersten Tageslicht begab er sich in eine bessere Position. Neben ihm standen Knut, Jon Mickelsen und Egil Olafsen der Unerschrockene. Alle trugen wegen der Kälte dicke Wolfspelze und doppelte Beinwickel. Sie standen so nahe bei der Königsburg, dass sie die Mauerkrone mühelos mit Pfeilschüssen hätten erreichen können. Arn trug ein norwegisches Schwert an der Seite. Sein eigenes wollte er bei diesem Unternehmen nicht benutzen.
    Als die schwere Eichentür in der Mauer zur Burg geöffnet wurde, hatte es jedoch den Anschein, als wäre plötzlich alle Kälte aus den Gliedmaßen der Männer geschwunden, und sie machten den Eindruck, als glühten sie innerlich vor Spannung. Sie sahen, wie ein Mann mit zwei Männern an seiner Seite herauskam, zum Seeufer hinunterging und dabei ganz nahe an der Stelle vorbeikam, an der Arn, Knut und die anderen standen. Arn machte eine Bewegung, als wollte er seinen Bogen spannen, aber die anderen hielten ihn sofort zurück.
    Trotz des schwachen Lichts der Morgendämmerung war, als die drei Männer im Abstand von nur wenigen
Schritten vorübergingen, zu sehen, dass der, der an der Spitze lief, einen roten Umhang und ein goldenes Kreuz trug, das an seinem Hals funkelte.
    Knut Eriksson hob warnend die Hand, damit niemand voreilig handelte, obwohl allen klar war, dass soeben der König

Weitere Kostenlose Bücher