Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
wie Arn nicht zu Gesicht stand.
Zu Arns Unbehagen wollte Knut sogleich mit Pfeil und Bogen um die Wette schießen. Ein Strohballen wurde als Ziel in vierzig Schritt Entfernung auf dem Burghof aufgestellt.
Als die beiden mit schussbereiten Bogen nebeneinanderstanden, schien Arn noch immer keine Lust zu diesem Spiel zu haben. Da fasste ihn Knut mit beiden Händen um die Schultern, umarmte ihn und sagte, was er sich zuvor sorgfältig zurechtgelegt hatte:
»Jetzt, mein liebster Kindheitsfreund, sollst du schießen, um gegen deinen König zu gewinnen, als hinge alles von diesen Pfeilen ab. Stell dir vor, es ginge um Cecilia. Ja, ich weiß alles über sie und dich. Stell dir vor, ich wäre dein König und könnte sie dir zur Frau geben, wenn du mich nur besiegtest.«
Während Arn, noch ganz benommen von diesen Worten, sich sammelte, um wirklich sein Bestes zu geben, schoss Knut seine zehn Pfeile ab und erregte damit große Bewunderung, denn niemand hatte geahnt, dass er ein so guter Bogenschütze war.
Anschließend schoss Arn mit steinernem Gesicht, als hinge tatsächlich alles von diesen Pfeilen ab. Danach konnten alle Zuschauer sehen, dass es einen großen Unterschied zwischen den beiden Schützen gab und dass Arn der bessere war.
Jetzt nahm Knut Arn erneut in den Arm und sagte, dass Arn Cecilia Algotsdotter vielleicht soeben zu seiner Ehefrau geschossen hatte. Damit verließen die beiden den Burghof und begaben sich allein in den Turm, wohin Knut Bier bestellte.
Als sie allein waren, wartete Knut nicht auf das Bier, sondern begann, Arn zu erklären, wie es sich mit allem verhielt.
»Jetzt ist die Stunde gekommen. Für mich geht es um die Königskrone und für dich um Cecilia. Ich habe überall im Land Kundschafter und weiß deshalb alles, was zu wissen für mich wichtig ist, und auch Dinge, die manchem vielleicht weniger wichtiger erscheinen, wie beispielsweise von dir und Cecilia.«
»Mir ist schon klar«, entgegnete Arn mürrisch, »dass für jemanden, der nach Königskronen strebt, so manche Erkenntnis wichtig sein kann, aber ich verstehe nicht, was dieses Spiel mit Pfeil und Bogen soll, das wir gerade beendet haben. Wozu dieser Wettbewerb, bei dem ein künftiger König Gefahr läuft, zu verlieren und in Zukunft als Verlierer zu gelten?«
In diesem Augenblick erschienen Hausknechte mit Bier, und Knut lächelte breit über diese Unterbrechung. Die beiden tranken einander erst höflich zu, wie es die Sitte gebot. Knut sah in Arns Augen die brennende Ungeduld, die eine sofortige Antwort verlangte. Dennoch antwortete Knut nicht, sondern begann, von seinem Vater zu sprechen, dem heiligen Erik, der zu allen gut war, der nichts für sich verlangt hatte, der sein Büßerhemd und lange Gebetsstunden dem höfischen Leben vorgezogen, den Schwachen geholfen und den Starken widerstanden hatte und als Heiliger durch die Hand eines Frevlers gestorben war. Dann fügte Knut hinzu:
»Erik Jedvardssons Vater ist übrigens Jedvard von Orkney, der mit Sigurd Jorsalafar ins Heilige Land gefahren ist und dem norwegischen König dort große Dienste erwiesen hat. Als Dank hat König Sigurd Jedvard von Orkney zwei kleine Splitter vom heiligen Kreuz zum Geschenk gemacht, dem Kreuz, an dem unser Erlöser gestorben ist. König Sigurd hatte nämlich von König Balduin von Outremer, dem König von Jerusalem, ein ganzes Stück von diesem heiligen Holzkreuz erhalten.«
An dieser Stelle unterbrach sich Knut in seiner Erzählung und fragte Arn, ob dieser schon einmal von Outremer gehört hatte. Arns helles Lachen und eifriges Kopfnicken ließen erkennen, dass ihm der Name nicht neu war.
»Nun, diese beiden Splitter vom heiligen Kreuz hat mein Vater, Erik Jedvardsson, geerbt. Er hat sie in ein Goldkreuz eingießen lassen, das er immer am Hals trug. Als ihm Emund Einhand den Kopf abschlug, fiel die heilige Reliquie zu Boden. Ein hinterhältiger Bursche brachte sie zu dem Mann, der hinter dem Mord steckte, dem Mann, der sich jetzt König Karl Sverkersson nennt. Dieser ist also nicht nur ein Königsmörder, sondern auch ein Frevler, der sich an einer heiligen Reliquie Gottes vergriffen hat. Dieses goldene Kreuz mit den Holzsplittern vom Kreuz unseres Erlösers trägt jetzt dieser Karl Sverkersson am Hals. Das muss dem Herrn ein Gräuel sein, nicht wahr?«
Arn stimmte ihm darin sofort zu. Er sagte, man müsse alles unternehmen, um diesen Fehler zu korrigieren.
Da lächelte Knut Eriksson Arn freundlich zu und fuhr fort:
»Aber um dorthin
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