Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
zu gelangen, wo sich diese heilige Reliquie Gottes befindet, darf man nur wenige Männer
mitnehmen. Diese müssen Kälte ertragen und gut segeln können. Überdies müssen sie gute Bogenschützen sein und auch mit dem Schwert besser umgehen können als andere Männer. Das ist der Grund für unseren Wettkampf. Es gibt nämlich Männer, die zwar bei einem Wettbewerb gut schießen können, aber nicht im Kampf, wenn der Kopf voller Zorn und Furcht ist. Bei dir ist es ähnlich gewesen: Du musstest schießen und hast gleichzeitig an Cecilia gedacht, aber du hast die Probe gut bestanden.
Wenn ich König werde, bin ich der Erste, der die Ehe zwischen dir und Cecilia segnet, wenn du mich auf dieser Fahrt als einer von acht Männern begleitest.«
Jetzt hatte zum dritten Mal jemand gesagt, dass Arn Cecilia nicht bekommen würde, solange Karl Sverkersson am Leben sei. Wenn Arn bei den ersten Malen noch gezögert hatte, so zögerte er jetzt nicht mehr.
Als sie in Forsvik am Ufer des Vättersees ankamen, sahen sie, dass Eyvind Jonsson, Jon Mickelsen und Egil Olafsen der Furchtlose ein kleines, aber sehr schönes Schiff gebaut hatten. Es lag breitbäuchig im seichten Wasser und konnte mit drei Paar Riemen gerudert werden. Die norwegischen Leibwächter entschuldigten sich, weil sie das Schiff noch nicht mit den nötigen Runen verziert hatten. Die Seetauglichkeit war jedoch vor allem anderen vorgegangen, da das Eis bald aufbrechen würde. Dieses kleine Schiff war wie ein norwegisches Langschiff gebaut, ließ sich jedoch schneller segeln als andere Schiffe, besonders solche aus dem Westlichen Götaland. Es ließ sich auch schneller rudern als jedes andere, erst recht mit norwegischen Ruderern, und konnte auch leicht über Eis gezogen
werden. Knut war hochzufrieden mit dem, was er sah, und erklärte Arn alles. Dieser hatte mit Norwegen noch nicht so viel zu tun gehabt wie andere Angehörige seiner Sippe.
Nach dreitägigem Warten war die Zeit gekommen, in See zu stechen. Arn hielt erst eine Messe ab, und zwar in der Kirchensprache. Nach der Messe sprach Knut Eriksson zu seinen Männern und feuerte sie mit der Bemerkung an, jetzt sei die Zeit der Entscheidung gekommen.
»Unsere Stärke liegt darin, dass wir nur acht gute Männer sind. Wir kommen über den Vättersee, und das zu einer Zeit, zu der niemand sich vorstellen kann, dass das überhaupt möglich ist. Da draußen auf der Südspitze von Visingsö sitzt der Königsmörder Karl Sverkersson mit seinen Männern und wähnt sich in Sicherheit. Gott wird aber dem nicht beistehen, der um des eigenen Gewinns willen einen Heiligen ermordet hat. Wenn wir das errungen haben, was wir jetzt erringen wollen, wird ein jeder nach Verdienst belohnt werden.«
Mehr wurde nicht gesagt. Das Schiff wurde mit Pferden aus dem Eisloch in Ufernähe herausgezogen, in dem es gelegen hatte, denn das Wasser sollte die Bordwand schwellen lassen, um alle Fugen abzudichten. Die Pferde wurden in den Stall gebracht, und anschließend wurde das Schiff beladen. Jeder Mann ergriff ein Tauende, um mit den anderen die schwere Arbeit auf sich zu nehmen, das Schiff ins offene Wasser zu ziehen. Der breitbäuchige Rumpf ließ sich auf dem Eis jedoch leicht bewegen, und acht Mann reichten dafür aus.
Nachdem sie einen halben Tag gezogen hatten, gelangten sie mitten auf dem Vättersee an eine Eisspalte, die zu offenem Gewässer führte. In der Ferne war die Insel Visingsö zu sehen. Es herrschte ein westlicher Wind, wie
zu dieser Jahreszeit üblich, sodass sie bald Segel setzen konnten. Je weiter südlich sie segelten, umso mehr weitete sich die Eisspalte. In der Abenddämmerung sahen sie, dass die Südspitze von Visingsö, ihr Ziel, von offenem Wasser umgeben war. Da wussten sie, dass Gott mit ihnen war. Wären sie einen Tag früher gekommen, wären sie gezwungen gewesen, ihr Schiff draußen auf dem Eis zu verlassen. Einen Tag später jedoch wäre das Eis des Vättersees verschwunden gewesen, und dann hätte man auf den Mauern der Königsburg Näs Wachen aufgestellt, um nach Gefahr von See her Ausschau zu halten.
Sie holten ihr Segel ein und ruderten langsam auf Näs zu; das Ufer erreichten sie erst, nachdem es schon lange dunkel war. In einer kleinen Bucht mit dichtem Erlengestrüpp warteten sie und breiteten das Segel über ihr Schiff. Anschließend machten sie in zwei Eisenkesseln Feuer und schickten Späher an Land, die nachsehen sollten, ob das Feuer zu sehen war oder nicht. Die Wärme des Feuers brauchten sie,
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