Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
Allen anderen am Tisch erschien ein wenig dunkel, was hier zu lernen war, mochte sich die Erzählung auch schön angehört haben.
Nach dem Ende des Nachtmahls und der Gebete nahm der Priester von Husaby Algot abseits und führte ein Gespräch mit ihm, das sonst niemand hörte. Möglicherweise brachte dieses Gespräch Algot auf einige neue Gedanken, denn am nächsten Morgen fragte er Arn, ob er, der ja ein guter Reiter sei, bei dem schönen Frühlingswetter mit Cecilia ausreiten wollte. Arn ließ sich nicht lange bitten.
So kam es, dass Cecilia und Arn an diesem ersten warmen Frühlingstag Seite an Seite die südlichen Abhänge des Kinnekulle hinaufritten. Die Salweiden hatten schon Knospen, die Bäche führten viel Wasser, und auf dem Erdboden sah man nur hin und wieder einige Schneeflecken. Arn und Cecilia wagten es zunächst fast nicht, miteinander zu sprechen, obwohl man sie nun endlich in Ruhe ließ, denn die Leibwächter, die ihnen folgten, hielten sich in höfischem Abstand. All das, was Arn Cecilia in seinen fieberheißen Träumen oder beim Dahinstürmen auf Chimal zugerufen hatte, blieb ungesagt. Stattdessen verhedderte er sich schon bald in kindliche Beschreibungen von Chimals Vorzügen. Er erklärte lang und breit,
weshalb Pferde aus dem Heiligen Land so sehr viel besser waren als andere.
Dafür schien sich Cecilia nur mäßig zu interessieren, aber sie lächelte, als wollte sie ihn dennoch zum Weitersprechen ermuntern. Sie selbst hatte in ihren Träumen ebenfalls lange nächtliche Gespräche geführt, obwohl sie sich dabei vorgestellt hatte, dass er die richtigen Worte sprach, worauf sie ihm aufreizend antwortete, sodass er noch mehr Worte dieser Art äußerte. Doch dieses Gerede von Pferden und davon, wie man sie am besten paarte, machte sie wortkarg.
Als Arn wegen seiner Schüchternheit schon der Verzweiflung nahe war, da er allem untreu geworden war, was er sich ihr zu sagen gelobt hatte, sobald er Gelegenheit dazu haben würde, betete er stumm zur Heiligen Mutter Gottes, sie möge ihm nur einen Teil der Kraft geben, die Gunvor hatte. Und sofort kamen ihm die Worte in den Sinn, als hätte die Heilige Jungfrau ihn mit einem sanften Lächeln auf den rechten Weg geführt. Er brachte Chimal zum Stehen und sah sich unruhig nach den Leibwächtern um, die immer noch außer Hörweite waren. Dann sprach er die folgenden Worte, wobei er Cecilia unverwandt in die Augen blickte und innerlich jubilierte:
»Du hast mir das Herz genommen,
meine Schwester, liebe Braut,
mit deiner Augen einem
und mit deiner Halsketten einer.
Wie schön ist deine Liebe,
meine Schwester, liebe Braut!
Deine Liebe ist lieblicher denn Wein,
und der Geruch deiner Salben
übertrifft alle Würze.
Deine Lippen, meine Braut,
sind wie triefender Honigseim;
Honig und Milch ist unter deiner Zunge,
und deiner Kleider Geruch ist
wie der Geruch des Libanon.«
Als Cecilia diese Worte aus dem Hohelied Salomos gehört hatte, die auch Arns Worte an sie waren, brachte sie ihr Pferd zum Stehen und sah ihn lange an, da sie zunächst mit der Sprache ihrer Augen zu ihm redete, so wie sie bisher beide alles hatten sagen müssen. Sie saß vollkommen still im Sattel, atmete aber heftig.
»Du kannst niemals verstehen, Arn Magnusson, wie lange ich mich nach diesen Worten von dir gesehnt habe«, sagte sie schließlich, ohne den Blick zu senken. »So ist es gewesen, seit unsere Blicke sich bei unserem ersten Gesang begegneten. Ich will Dein sein und wünsche mir das mehr als alles andere auf der Welt.«
»Ich bin auch Dein, Cecilia Pålsdotter, mehr als alles andere auf der Welt und für alle Ewigkeit«, erwiderte Arn. Ihm war so feierlich zumute, dass seine Worte wie ein Gebet klangen. »Wahr ist, dass du mein Herz mit einem einzigen Blick erobert hast, wie es im Wort des Herrn heißt. Von dir will ich mich nun nie mehr trennen.«
Sie ritten eine Zeit lang schweigend weiter, bis sie an eine uralte und halb verfallene Eiche gelangten, die sich über einige Stromschnellen neigte. Dort saßen sie ab und setzten sich mit der Eiche als Rückenlehne auf den Boden. Die Leibwächter aus Husaby hielten zunächst ein Stück weiter zögernd an und schienen uneinig zu sein, ob sie näher kommen sollten. Bei dem Rauschen der Stromschnellen konnten sie nichts hören, es sei denn, sie gingen
ganz nah heran. Sie hielten es jedoch für richtiger, sich dort hinzusetzen, wo sie waren, sodass sie notfalls sehen, aber nichts hören konnten.
Cecilia und Arn fassten einander bei
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