Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
als Erstes getan werden musste.
»Zuallererst müssen wir noch einmal über den Vättersee«, erklärte Knut, »und zwar mit Pferden und der Leibwache, mit der wir nach Bjälbo reiten, um Birger Brosa in alles einzuweihen, was geschehen ist. Wir haben hier keinen Tag zu verlieren, denn Unwissen kann den Tod bedeuten,
da alle Verwandten sich zusammenschließen müssen, bevor der Feind angreift. Außerdem wäre es dienlich, wenn Birger Brosa von einem seiner eigenen Leute erfährt, was geschehen ist, überdies von einem Mann, der das Hinscheiden des Frevlers auf Visingsö mit angesehen hat. Ähnlich verhält es sich mit dem nächsten wichtigen Mann, den wir treffen müssen, Erzbischof Stéphane in Östra Aros. Ich muss sowohl Birger Brosa als auch den Erzbischof für meine Sache gewinnen, und diese Männer stehen dir beide nahe.«
Dagegen konnte Arn nichts einwenden.
Als sie in Bjälbo einritten, hatte Birger Brosa sie empfangen, als wären sie nichts weiter als junge Männer, die bei Verwandten zu Gast waren. Er hatte sich damit entschuldigt, dass er sie am nächsten Tag verlassen musste, da er in einer wichtigen Angelegenheit in Linköping zu tun hatte. Doch als sie auf Knuts Verlangen hin allein gelassen wurden und Birger Brosa erfuhr, was geschehen war, war von dieser Reise keine Rede mehr.
Birger Brosa saß dumpf brütend und stumm da und dachte nach, ohne auch nur mit dem kleinsten Gesichtsausdruck zu verraten, was in ihm vorging. Plötzlich erhob er sich und sagte, es gebe nur eine Möglichkeit.
»Jetzt steht das ganze Geschlecht der Folkunger wie ein Mann hinter dir und unterstützt dich in deinem Streben, die Königskrone deines Vaters zurückzugewinnen«, sagte Birger Brosa. »Wir müssen dem sverkerschen Geschlecht und dessen dänischen Anhängern einig entgegentreten. Außerdem müssen wir Stärke zeigen, dürfen nicht zögern und müssen unseren Vorsprung an Zeit und Wissen auf möglichst kluge Weise nutzen.«
Angesichts der Eisverhältnisse am Tag vor Karl Sverkerssons Tod draußen im Vättersee würde es wohl noch
einen Tag dauern, bevor diese Nachricht sich zum Festland verbreitete. Birger Brosa meinte, dass Knut sich sofort nach Östra Aros begeben und Erzbischof Stéphane auf seine Seite bringen musste, um danach den Versuch zu machen, die Svear bei den Steinen von Mora zu einem Thing zu versammeln und sich zum neuen König wählen zu lassen. All dies musste schnell geschehen, und folglich war jetzt keine Zeit für Gastmähler oder Ruhe.
Knut Eriksson fügte sich sofort in das, was Birger Brosa gesagt hatte, denn er wusste sehr wohl, dass dieser in all diesen Fragen der Klügste war. Doch als sie sich zur Abreise bereit machen wollten, brachte Knut ein Begehr vor, das Arn nicht einleuchtete: Er wollte Schilde der Folkunger, blaue Umhänge und Wimpel für die Lanzenspitzen aus dem Vorrat von Bjälbo. Dazu verlangte er einen Haufen bewaffneter Männer. Birger Brosa stimmte sofort nachdenklich zu, als verstünde er genau, was Knut Eriksson mit diesem Verlangen beabsichtigte. Arn hatte das Gefühl, dass solche Kleinigkeiten viel zu viel Zeit beanspruchten. In letzter Zeit war ihm jedoch auch klar geworden, dass Männer wie Knut und Birger oft in ganz anderen Bahnen dachten als er selbst. Er musste sich eingestehen, dass er auf diesen Wegen noch ein ungeübter Reisender war.
In Östra Aros hatte sich Erzbischof Stéphane zunächst geweigert, Knut Eriksson zu empfangen, als dieser im Amtssitz des Erzbischofs um eine Audienz bat. Einem Gerücht zufolge war der Erzbischof ärgerlich geworden und sollte gesagt haben, dass dieser Mann - gemeint war Knut - ja doch nur wegen irgendwelcher Intrigen kam.
Als Erzbischof Stéphane jedoch erfuhr, dass Knut in Gesellschaft von Arn Magnusson gekommen war, überlegte er es sich anders und empfing die beiden auf der
Stelle. Als sie einander in der dunklen Schreibkammer des Erzbischofs begegneten, fiel Arn sofort auf die Knie und küsste ihm die Hand, während Knut zunächst zögerte, es ihm nachzutun. Zu Knuts Verdruss wurde das Gespräch anschließend in der Kirchensprache geführt. Was Erzbischof Stéphane Knut Eriksson zu sagen hatte, war jedoch klar und leicht zu verstehen, mochte es auch wenig angenehm sein.
»Die Kirche kann und will nicht in dem Kampf Stellung beziehen, der jetzt näher rückt«, sagte Erzbischof Stéphane. »In meiner Eigenschaft als Geistlicher habe ich an das Reich Gottes zu denken und darf mich nicht um die Kämpfe irdischer
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