Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
Tag befanden sie sich wieder in ihrem Zeltlager, wohin Knut inzwischen Wasser von der Sankt-Eriksquelle hatte holen lassen, um alle mit Weihwasser segnen zu können, die zu ihm kamen. Auch Arn wurde jetzt aus seinen Pflichten gegenüber dem König entlassen.
Knut nahm ihn beiseite und sagte, jetzt seien einige eher langweilige Tage des Wartens und der Gespräche mit all denen zu erwarten, die bald angereist kamen. Dafür hatte Arn vielleicht nicht die rechte Geduld. Was wäre dann schöner, als in gestrecktem Galopp zu Cecilia zu reiten? Er, Knut, war der Letzte, der zu seinen Männern hart sein wollte. Er wollte diesem Glück nicht im Weg stehen. Arn umarmte seinen allerbesten Freund, worauf sie auseinandergingen. Arn ritt seiner Träume wegen davon, und Knut blieb der Macht wegen.
Eine Woche hatte Arn gebraucht, um zu den Hängen Husabys zu gelangen. So schnell hätte es kein anderer Mann im Norden geschafft, zumindest nicht auf einem nordischen Pferd. Arn hatte auch die Zeit gefunden, zu Hause auf Arnäs eine Rast einzulegen, um von allem zu berichten, was sich ereignet hatte, sich zu waschen und die Kleidung zu wechseln.
Je näher Arn an Husaby heranritt, desto mehr schwanden ihm all die eigentümlichen Dinge aus dem Sinn, die etwas mit dem Kampf um die Macht zu tun hatten.
Algot Pålsson war nach Arnäs gerufen worden, um eine Mitgift zu vereinbaren. Man war zu der Ansicht gekommen, dass solche Gespräche am besten zwischen Eskil und Magnus auf der einen und Algot auf der anderen Seite geführt wurden, ohne dass Arn anwesend zu sein brauchte.
Dieser Vorschlag war Arn in zweifacher Hinsicht gut zupassgekommen. Erstens war es ihm vollkommen gleichgültig,
ob er und Cecilia für ihre Väter ein gutes Geschäft waren oder gar ein schlechtes. Zweitens wollte er angesichts all dieser guten Dinge, die er ihr zu sagen hatte, umso lieber mit Cecilia zusammentreffen, wenn sie nicht von ihrem Vater oder dessen misstrauischen Männern bewacht wurde.
Es kam ihm vor, als wäre jetzt alles fast zu gut, um wahr zu sein. In kurzer Zeit würde er bei ihr sein. Schon bald würde er sie in den Armen halten und ihr sagen, dass das Verlobungsfest wahrscheinlich schon zur Eskils-Messe auf Husaby gefeiert werden konnte.
Magnus und Eskil hatten entschieden, dass das Verlobungsfest auf Husaby und das Hochzeitsfest auf Arnäs stattfinden sollte. Cecilia sollte Forsvik als Morgengabe erhalten. Was ihr Vater als Mitgift zu zahlen hatte, wollten Eskil und Magnus Algot jetzt abpressen. Sie meinten, dass es ihm schwerfallen würde, ihren Vorschlag abzulehnen.
Deswegen machte sich Arn keine Gewissensbisse. Ein paar Wälder oder Seeufer mehr oder weniger - was war das schon im Vergleich mit dem Allergrößten, was Gott dem Menschen geschenkt hatte?
Was noch vor kurzer Zeit, als er Cecilia zum letzten Mal begegnet war, als Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit erschienen war, hatte sich jetzt in Licht verwandelt. Wie Gunvor und Gunnar würden es auch Arn und Cecilia nie versäumen, der Jungfrau Maria für ihren Beweis zu danken, dass die Liebe von allem das Höchste war.
Als Arn sich dem Krongut Husaby näherte, wurde er von Leibeigenen entdeckt, die gerade mit der Rübenaussaat beschäftigt waren. Einer von ihnen rannte zum Hof hinauf, um seine Ankunft zu melden. Deshalb entstand sofort große Unruhe, und alle liefen durcheinander. Als
Arn ganz nahe herangekommen war, hatten sich schon alle Hausknechte, Leibwächter und andere Leute, die sich auf dem Hof befanden, vor der Tür des Langhauses in doppelter Reihe aufgestellt. Während Arn zwischen ihnen hindurchritt, trillerten die Leibeigenen ihre Jubelschreie, und die Leibwächter schlugen mit ihren Schwertern gegen die Schilde und andere Werkzeuge, die ihnen hingehalten wurden.
Cecilia trat auf die Freitreppe vor dem Langhaus hinaus und machte zunächst ein paar Schritte, als wollte sie Arn entgegenlaufen, bevor sie ihre Beherrschung wiederfand. Sie faltete die Hände und erwartete ihn in kerzengerader Haltung. Ihre Großmutter Ulrika trat gleich hinter ihr mit einer Miene auf die Freitreppe, als wollte sie ihre Enkelin streng zurechtweisen, doch als sie Arn zwischen den Reihen der Leibeigenen und Leibwächter entdeckte, beherrschte sie sich und wartete genauso wie ihre Enkelin.
In Arn tobte ein heftiger Kampf, während er von Chimal absaß. Ein herbeieilender Hausknecht nahm Arn sofort die Zügel ab. Sein Gesicht war heiß geworden, und ihm ging auf, dass er errötete. Das Herz pochte
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