Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
Thronprätendenten einmischen. Deshalb kann keine Rede davon sein, dass ich Stellung beziehe, weder für Knut noch für die Brüder Karl Sverkerssons oder irgendwelche anderen, die irgendwann von Süden heranziehen. Die weltliche Macht ist eine Sache, die Macht Gottes eine andere.«
Knut Eriksson beherrschte sich mit einiger Anstrengung, als ihm aufging, dass er in dieser Sache nichts mehr zu gewinnen hatte. Er bat Arn jedoch, seinen Wunsch vorzutragen, zusammen mit Arn bei der Messe des kommenden Tages das Abendmahl vom Erzbischof persönlich zu empfangen. Arn sah in diesem Wunsch keine böse Absicht und beeinflusste den Erzbischof vielleicht ein wenig, als er Knuts Vorschlag vorbrachte. Auch wenn Erzbischof Stéphane ahnte, dass Knut noch mehr wünschte, erklärte er sich einverstanden. Vielleicht sah er darin eine gute und freundschaftliche Möglichkeit, sich von diesem Disput mit einem Mann abzusetzen, der vielleicht der nächste König des Reiches war. Auch wenn die Kirche sich in den eigentlichen Kampf um die Königswürde nicht einmischen konnte, sollte sie sich doch darum bemühen,
mit der Königsmacht auf möglichst gutem Fuß zu stehen.
Sobald die beiden sich ehrerbietig vom Erzbischof verabschiedet hatten, legte Knut jedoch plötzlich wieder neue Kraft und großen Eifer an den Tag. Er sagte, noch ließ sich vieles gewinnen. Als sie zu ihren wartenden Männern zurückkehrten, die noch ihre Reisekleidung trugen - ohne blaue Farben -, wies Knut sie an, sich in die Stadt zu begeben und bestimmte Gerüchte zu verbreiten.
Zur Messe am nächsten Tag ritten Knut und Arn an der Spitze ihrer Leibwächter, die jetzt die blauen Farben der Folkunger trugen. Knut und Arn kamen in ihren blauen Umhängen, in voller Bewaffnung und mit Schilden, die den Folkunger-Löwen und die drei Kronen zeigten.
Die Gerüchte hatten so viele Menschen zu dieser Messe strömen lassen, dass die meisten nicht in der Kirche Platz gefunden hatten, sondern draußen standen und warteten. Vorn an der Kirchentreppe saßen Knut und Arn ab, während ihr Gefolge stehen blieb und ihre Pferde hielt.
Die beiden betraten das Gotteshaus Seite an Seite, und alle machten ihnen ehrerbietig Platz. In der Vorhalle schnallte Knut sein Schwert ab, wie es sich gehörte, und stellte es an die Wand. Als sie den Mittelgang entlanggingen, war Knut höchst erstaunt zu sehen, dass Arn sein Schwert nicht abgelegt hatte. Er flüsterte ihm etwas zu. Arn lächelte ihn aber nur geheimnisvoll an, schüttelte den Kopf und zog sein Schwert. Ein erschrecktes Raunen ging durch die Gemeinde. Im nächsten Augenblick überreichte er das Schwert jedoch dem Erzbischof. Dieser nahm es ehrerbietig in Empfang, küsste es und segnete es mit Weihwasser, bevor er es Arn zurückgab. Der verbeugte sich, steckte das Schwert wieder in die Scheide,
fiel auf die Knie und flüsterte Knut zu, er solle ebenfalls niederknien.
Alle anderen waren zurückgewichen. Die beiden Männer empfingen vom Erzbischof das Abendmahl und verließen anschließend Seite an Seite gemessenen Schrittes die Kirche, sobald sie das heilige Sakrament des Herrn empfangen hatten.
Als sie die Freitreppe betraten, herrschte draußen schon großer Lärm, denn das Gerücht, dass der Erzbischof das Schwert gesegnet habe, hatte sich schon verbreitet, ohne dass jemand zu sagen wüsste, um welches Schwert es sich handelte.
Jetzt zog jedoch Knut sein Schwert und sagte mit lauter Stimme, das Schwert, das er in der Hand halte, sei von Gott gesegnet. Mit diesem Schwert habe er den Frevler getötet, der König Erik an genau dieser Stelle ermordet habe. Danach nahm er die goldene Kette ab, die er am Hals trug, und hielt sie in die Sonne, sodass das Kruzifix aufblitzte. Er sagte, dies sei die heilige Reliquie, die er dem Frevler Karl Sverkersson abgenommen habe. Da er, Knut, vor den Svear und deren Thing ebenso große Ehrfurcht empfinde wie sein Vater Erik, berufe er in fünf Tagen ein Thing ein. Er bat darum, man möge zu den Richtern und Häuptlingen in Svealand reiten und dies ausrichten.
Sobald er geendet hatte, brach erneut großer Lärm aus, der zunächst vor allem von den eigenen Leibwächtern zu kommen schien; aber kurz darauf wurde es auch bei den anderen Versammelten gleich laut. Niemand konnte jetzt etwas anderes annehmen, als dass der Erzbischof persönlich zu der Frage Stellung genommen hatte, wer zum König über Svealand gewählt werden sollte. Und so verbreitete sich das Gerücht in Windeseile.
Später an diesem
Weitere Kostenlose Bücher