Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
gegenüber Arnäs sichern.
Zu Anfang hatte er aus diesem Grund zehnmal so viel Silber für eine Ware erhalten, wie er heute erzielen konnte, nachdem alle anderen seinem Beispiel gefolgt waren. Doch allein dadurch, dass er der Erste gewesen war, hatte er seinen Reichtum innerhalb weniger Jahre verdoppelt. Sigrid hatte ihm immer wieder versichert, Silbergeld als Zahlungsmittel werde sich mehr und mehr durchsetzen. Wer diese eigenartige neumodische Erfindung rechtzeitig einführt, handelte klug und sichert sein Haus.
Sigrid hatte wie immer recht behalten. Und als ihm zum ersten Mal aufging, welche Macht jetzt in seinen Kisten und Truhen im Turm lag, hatte er - ohne zu verstehen,
weshalb - das Gefühl gehabt, als müsste er Sigrid jetzt züchtigen und sie den Stock spüren lassen, damit sie wieder wusste, wo ihr Platz als Ehefrau war.
Doch der Zorn war schnell verraucht. Als er in Augenblicken wie diesem sah, wie die ganze Gegend um Arnäs herum neu erstand, wandte er sich vielmehr mit einem Dankgebet an den Herrn, weil Er ihm die weiseste Frau in ganz Götaland geschenkt hatte; das Land der Svear betrachtete er als versumpft und rückschrittlich. Er hielt es nicht einmal eines Vergleichs für würdig. Sigrid war ein Gottesgeschenk, daran war nicht im Mindesten zu zweifeln. Und da er gerade allein unter dem Dach des Himmels stand, sodass niemand außer Gott seine Gedanken hören konnte, gestand Magnus dies ohne jede Bitterkeit ein. Nur er selbst und Gott wussten Bescheid. Nun ja, Sigrid natürlich auch. Aber kein Mann wusste davon. Die Männer glaubten, dass die blühende Gegend um Arnäs und die beiden zu Arnäs gehörenden Dörfer in Richtung Forshem sein Werk waren. Sie glaubten alle, dass er ein großer Mann war, ein Mann, mit dem man rechnen musste, ein Mann, der Reichtum schaffen konnte.
Vermutlich glaubte auch Sigrid, dass er sich diesem hochmütigen Irrtum hingab, obwohl er sich nicht ganz sicher war. Er nahm sich nur vor, sie niemals wissen zu lassen, dass ihm sehr wohl klar war, wer hinter allem steckte. So war es wohl am besten.
Außerdem, tröstete er sich, war Sigrid er und er Sigrid, da das, was Gott vereint hatte, von Menschen nie getrennt werden konnte. Alles, was um Arnäs herum blühte und wuchs, war ihr gemeinsames Werk, so wie Eskil und Arn zur Hälfte er selbst und zur Hälfte Sigrid waren.
Wenn man es so betrachtete, war er durch Gottes Fürsorge tatsächlich ein großer Mann. Und wie anders, wenn nicht durch Gottes Fürsorge, konnte so etwas geschehen?
Der Winter war im Westlichen Götaland die Zeit der Gastmähler. Die Schlitten fuhren kreuz und quer durchs Land, und das nicht allein wegen des gebratenen Fleisches und des Biers. Es war für manche eine kühle und unsichere, für andere eine heiße Zeit, in der an der Esse der Intrige Pläne geschmiedet wurden.
Erik Jedvardsson hatte angekündigt, Arnäs kurz vor der Mitte des Winters zu besuchen, und als Grund hatte er zum einen genannt, dass man einander besser kennenlernen sollte, da Sigrid und Kristina miteinander verwandt waren, zum anderen jedoch, dass es vieles zu besprechen gab. Außerdem konnte man vielleicht den Streit um Varnhem aus der Welt schaffen.
Nur eins an dieser Nachricht beunruhigte Magnus, nämlich dass es viel zu besprechen gebe. Das war inhaltlich unklar, klang aber dennoch bedrohlich, da jeder wusste, dass Erik Jedvardsson für sich selbst hochfliegende Pläne hegte. Schlimmstenfalls erstrebte er die Königsmacht. Und das wiederum bedeutete, dass er jetzt herausfinden wollte, wer in diesem Kampf sein Feind war und wer sein Freund.
Lange Zeit rang Magnus mit sich. Was er selbst mit seinem Leben anfangen wollte, wusste er. Er wollte Arnäs stark und reich machen und Eskil, vielleicht auch Arn, ein gutes Erbe hinterlassen. Wer sich jedoch in den Kampf um die Königskrone hereinziehen ließ, konnte viel gewinnen, ebenso gut aber alles verlieren. Insoweit
fiel Magnus die Wahl nicht schwer, da sein Lebensweg auf diese Weise bis zu seinem Tod in hoffentlich gesegnetem Alter vorgezeichnet war: Er würde weiterhin bauen, seinen Handel fortsetzen und neuen Boden urbar machen. Das war sein sicherer Weg zu Gewinn und einem guten Leben.
Doch auf der anderen Seite, und das machte die Sache wirklich unangenehm, verhielt es sich ja so, dass derjenige, der einen Sieger im Kampf um die Königskrone nicht unterstützte, Saures zu erwarten hat, wenn der Sieger beim nächsten Mal zu Gast ist und sich erkundigt, warum er erst dann
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