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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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schwierige Kunst. Aber Arns Freude, solche Künste zu beherrschen, war nicht zu übersehen.
    »Du siehst, was ich sehe, lieber Pater Henri«, flüsterte Bruder Guilbert fast andächtig. »Gott sei Arn gnädig, aber möge Gott auch den Sarazenen gnädig sein, die ihm im Kampf entgegentreten.«
    Diese letzte Bemerkung erschien Pater Henri fast unbegreiflich und an der Grenze zur Gotteslästerung. Doch jetzt war nicht die Zeit, böse Worte zu äußern, jetzt nicht, da sie den geliebtesten Sohn Varnhems für immer davonreiten sahen.
    Überdies wusste Pater Henri sehr wohl, dass Bruder Guilbert in mancherlei Beziehung seltsame Ansichten über die Sarazenen hatte. Er ging jedoch davon aus, dass Arn, der einmal so rein im Geiste gewesen war wie ein Parzival, nie von solchen Anfechtungen heimgesucht werden würde. Über einen Krieger wie Arn hielt Gott gewiss immer seine schützende Hand.

ANHANG
    Über Der Kreuzritter - Aufbruch
499
     
     
     
    ARN - Der Kreuzritter:
Einige Bemerkungen des Filmregisseurs
506
     
     
     
    Die Schauplätze des Buchs
509

Über Der Kreuzritter - Aufbruch
    von JAN GUILLOU
     
     
     
     
    Bereits Mitte der 90er-Jahre des 20. Jahrhunderts war das Herannahen des großen Krieges spürbar, den wir heute den Krieg gegen den Terrorismus nennen. Die sich auftürmenden Wolken am Himmel, genauer gesagt im Fernsehen, waren unmissverständlich. Überall wurden Araber und Moslems dämonisiert. Genau so begann der erste Heilige Krieg, die mittelalterlichen Kreuzzüge nach Palästina. Von jeder Kanzel in Europa wurde die Bosheit der sarazenischen (arabischen) Dämonen gepredigt. Die europäischen Kreuzfahrer der ersten Generation waren dieser Propaganda in solchem Ausmaß erlegen, dass sie dem Kannibalismus verfielen.
    Jetzt, auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, rief man also erneut einen Heiligen Krieg aus, als hätten wir aus der Geschichte nicht das Geringste gelernt. Deswegen musste ich niederschreiben, wie sich dieser Krieg beim ersten Mal gestaltete. Insbesondere weil man mich bis ans Ende meines Lebens dazu zwingen wird, mir von der Zensur genehmigte Fernsehbilder anzuschauen - Kampfflugzeuge, die von Flugzeugträgern abheben, um mit angeblich intelligenten Bomben intelligente Ziele zu treffen -, denn auch dieser zweite Heilige Krieg gegen den Islam wird sehr lang werden.
    Die Geschichte der europäischen Kreuzritter kann nur auf eine Art erzählt werden. Der Ausgangspunkt versteht
sich von selbst, sowohl angesichts der historischen Fakten als auch angesichts dessen, was sich in unserer Zeit ereignen wird. Um alle Umständlichkeit (es dauerte mindestens ein Jahr, nach Palästina zu wandern!) zu vermeiden, muss sie in drei Teilen erzählt werden.
    Teil I: Junger Mann wächst im christlichen Mitteleuropa auf. Dort wird er mit Propaganda über die Bosheit der Sarazenen gefüttert und erfährt außerdem, dass man schneller ins Himmelreich kommt, wenn man sein Leben im Heiligen Krieg lässt. In Rüstung und voller Gottvertrauen reist er nach Jerusalem.
    Teil II: Ein nicht mehr ganz so junger Mann verbringt ein, zwei Jahrzehnte im Heiligen Land. Was er als Kind über die Bosheit der Sarazenen hörte, hat sich in der Realität als unzutreffend erwiesen. Die islamische Kultur zeigte sich der europäischen auf allen Gebieten überlegen (so war das nämlich damals!). Er gibt sich geschlagen und beschließt zurückzukehren, um der Sache Gottes in seiner Heimat besser zu dienen.
    Teil III: Ein etwas älterer Kreuzritter kehrt in heimatliche Gefilde zurück und steht vor dem Problem, seinen indoktrinierten und unwissenden Verwandten und Nachbarn erklären zu müssen, dass der Heilige Krieg nicht gerechtfertigt war. Es wird nicht einfach sein, für seine ketzerischen Gedanken Gehör zu finden, aber vielleicht gelingt es ihm mit Hilfe mohammedanischer Freunde, die ihn begleitet haben, eine bessere Welt aufzubauen als die, die er in seiner Jugend verlassen hat.
    Soweit versteht sich alles von selbst. Ungefähr so muss die Rahmenhandlung aussehen, doch dann drängt sich die erste große Frage auf, deren Antwort alles andere als selbstverständlich ist:
    Sprechen wir von einem französischen Ritter?

    Die Mehrheit der Kreuzritter bestand aus Franzosen (Franken), und unser Held müsste realistischerweise aus dem südfranzösischen Carcassonne oder aus Burgund kommen, wo er fast schon Mönch oder Weinbauer geworden wäre.
    Doch mein Ritter sollte ein Schwede sein, obwohl das weniger realistisch war. Schließlich schreibe

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