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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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schnaubte der Erzbischof und machte eine ungeduldige Handbewegung. »Aber jetzt möchte ich wissen, was passiert ist, nachdem ich diese Kanaille zurechtgestaucht hatte!«
    »Knut Eriksson hat mich gebeten, Euch zu fragen, Hochwürden, ob uns beiden gemeinsam die Ehre zuteil werden könne, bei der Messe am nächsten Tag von Euer Hochwürden selbst das Abendmahl zu empfangen. Ich fand nichts Unchristliches an diesem Wunsch. Aber ich wusste nicht, dass …«
    »Ihr hattet zuvor also nicht darüber gesprochen? Du hast nichts davon gewusst, was für Einfälle noch folgen würden?«, unterbrach ihn der Erzbischof streng.
    »Nein, Hochwürden, das habe ich nicht gewusst«, erwiderte Arn beschämt. »Mein Freund hatte ja nichts anderes angenommen, als dass sein erstes Verlangen sofort erfüllt werden würde. Über die Sache mit dem Abendmahl hatten wir überhaupt nicht gesprochen.«
    Die beiden älteren Männer blickten Arn intensiv an, und dieser wich ihren Blicken nicht aus und zeigte auch
keinerlei Anzeichen von Zögern, da das, was er gesagt hatte, die reine Wahrheit war.
    Pater Henri räusperte sich leicht und sah den Erzbischof an. Dieser begegnete seinem Blick und nickte zustimmend. Sie waren zu bestimmten Schlussfolgerungen über etwas gelangt, das sie schon zuvor diskutiert hatten, das war Arn jetzt klar. Er wusste aber nicht, worum es ging.
    »So so, mein junger Freund. Manchmal bist du kindlicher, als man meinen sollte, das muss man schon sagen«, sagte der Erzbischof in einem neuen und viel freundlicheren Tonfall. »Du hast dein Schwert mitgenommen und es mir überreicht. Du wusstest genau, dass ich da nichts anderes tun konnte, als es zu segnen. Außerdem habt ihr beide Kriegskleidung getragen. Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Mein Schwert ist geheiligt, und ich habe nie den Eid gebrochen, den ich ablegte, als ich es erhielt. Ich empfand Stolz, dass ich so ein geweihtes Schwert zu Euch bringen konnte, Hochwürden. Ich dachte, dass Ihr das Gleiche empfinden würdet, da die Segnung des Schwerts hier bei uns Zisterziensern erfolgt ist«, erwiderte Arn.
    »Und dir ist nicht klar gewesen, wie dein Freund, dieser Knut, davon Gebrauch machen würde?«, fragte der Erzbischof mit einem müden Lächeln und schüttelte gleichzeitig den Kopf.
    »Nein, Hochwürden, aber hinterher habe ich natürlich begriffen …«
    »Hinterher war in ganz Svealand große Aufregung!«, zischte der Erzbischof. »Die Gerüchte ließen es so aussehen, als hätte ich von meinem Bischofsstuhl aus das Schwert gesegnet, mit dem König Karl Sverkersson ermordet worden ist. Ferner sah es aus, als hätte ich Knut
Eriksson gesegnet und ihn fast auch noch gesalbt und gekrönt. Seitdem habe ich keine ruhige Minute mehr gehabt, denn jetzt sind sämtliche Kleinkönige und Halbkönige und Thronprätendenten hinter mir her! Ich werde das Land für eine Weile verlassen. Deshalb bin ich hier und nicht deinetwegen, falls du das geglaubt haben solltest. Doch ich glaube dir, was all die Dinge angeht, die oben in Östra Aros geschehen sind. Dafür hast du meine Vergebung.«
    Arn sank vor dem Erzbischof auf die Knie, küsste ihm erneut die Hand und dankte ihm für die Milde, die ihm so unverdient erwiesen worden war. In einem kurzen glücklichen Moment bildete Arn sich ein, dass jetzt alles vorüber war, dass seine Sünde nicht darin bestanden hatte, Cecilia in Liebe zu besitzen, sondern darin, dass er Knut Eriksson dabei geholfen hatte, sich voller Hinterlist über den Erzbischof lustig zu machen.
    Doch es war nicht vorbei. Als Arn sich auf die milde Aufforderung des Erzbischofs hin erhoben und auf seinen Platz gegenüber den beiden alten Freunden gesetzt hatte, erhielt er sein Urteil.
    »Hör mir jetzt genau zu«, sagte der Erzbischof. »Deine Sünden sind vergeben, soweit es darum geht, dass du dich über deinen Erzbischof lustig gemacht hast. Du hast dich aber zudem gegen das Gesetz des Herrn versündigt, weil du zwei Frauen besessen hast, die Schwestern sind. Für eine solche Sünde, die ein Gräuel ist, lässt sich nicht so leicht Gnade erlangen. Die gewöhnliche Lösung würde jetzt darin bestehen, dich dazu zu verurteilen, für den Rest deines Lebens Buße zu tun. Wir wollen jedoch Gnade walten lassen, weil wir glauben, dass dies den Absichten des Herrn entspricht. Du sollst ein halbes Leben Buße tun, zwanzig Jahre lang, und das Gleiche gilt für
deine Kebse. Du sollst als Tempelritter dem Herrn dienen. Dein Name ist von nun an Arn de Gothia und nichts

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