Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
besessen, um welche Familie handelte es sich? Wie es sich damit um 1150 verhielt, darüber weiß man nichts, aber später gehörte Arnäs dem Königsgeschlecht der Folkunger. Aha! Somit geraten wir direkt in die Intrigen und in den
Bürgerkrieg hinein, der zur Gründung des Königreichs Schweden führte.
Die Folkunger hießen mit Vornamen Birger, Magnus, Torgny und Torgil und folglich Magnusson, Birgersson oder auch mal Eskilsson mit Nachnamen.
Unser Mann brauchte einen besonderen Namen, den man sich merken konnte, sobald man ihn nur einmal gehört hatte. Wie leicht bringt man Namen wie Magnus Birgersson und Birger Magnusson durcheinander. Er kam doch von Arnäs …
Arn Magnusson!
Die Arnäs am nächsten liegende Kirche heißt Forshem. Sie unterscheidet sich von allen anderen mittelalterlichen nordischen Kirchen in einer Hinsicht. Sie ist nicht der Jungfrau Maria oder einem Heiligen geweiht, sondern dem Grab Christi.
Natürlich liegt die Grabeskirche in Jerusalem. Die Tempelritter waren dafür verantwortlich, die heilige Grabeskirche zu beschützen.
Arn Magnusson, geboren 1150 in Arnäs, kehrte also um 1190 als Tempelritter aus dem Heiligen Land zurück. Er ließ die Kirche von Forshem renovieren und dem Grab Christi weihen, dessen Verlust er gerade erlebt hatte.
Recht einfach und logisch eigentlich. Von dem Augenblick, in dem seine Mutter Sigrid in Arnäs verortet war, ergab sich eine ganze Reihe anderer Faktoren von selbst. Die Verbindung von Sigrid mit den Mönchen in Varnhem legte nahe, dass einer ihrer Söhne dort erzogen worden war. Außerdem gehörten die Zisterzienser zur selben Organisation - genau! - wie die Tempelritter.
Es war also vollkommen richtig, das Jahr 1150 und Skara als Ausgangspunkt zu wählen. Daraus resultierte vieles
andere, dessen ich mir am Anfang noch gar nicht bewusst war, denn als Arn im letzten Jahrzehnt des 12. Jahrhundert aus dem Heiligen Land zurückkehrte, geriet er mitten in die Entstehungsgeschichte Schwedens hinein. Aber das war ein späteres Thema. Erst einmal musste er Saladin begegnen.
Jan Guillou
ARN - Der Kreuzritter: Einige Bemerkungen des Filmregisseurs
von PETER FLINTH
Jan Guillous Geschichte über Arn Magnusson und sein abenteuerliches Leben ist sowohl ein spannendes Heldenepos als auch eine unvergessliche Liebesgeschichte, eine Geschichte über Krieg, Religion, Liebe und Verrat. Es handelt sich um eine filmische Erzählung, die nur darauf wartete, auf die Leinwand gebannt zu werden!
Deswegen haben wir, das Filmteam, die Schauspieler und ich selbst, uns mit großer Freude und Begeisterung in die Verfilmung der beliebten Arn-Bücher gestürzt. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die große Erwartungen weckt. Wir haben intensiv und kreativ daran gearbeitet, die Geschichte und ihre Figuren in einem filmischen Universum neu zu erschaffen.
Der märchenhafte Charakter der Geschichte eignet sich gut für die Dramaturgie des Films:
In einermittelalterlichen, vom christlichen Glauben dominierten Welt, begegnen wir einem jungen Mann und einer jungen Frau, die sich ineinander verlieben. Als sie den Segen der Kirche suchen, stoßen sie auf Unverständnis und werden verbannt. Man bestraft sie auf unterschiedliche Weise und an verschiedenen Orten. Sie wird Novizin in einem abgelegenen Kloster, ihn schickt man als Tempelritter ins Heilige Land
Beide müssen um ihr Überleben kämpfen. Sie sehen sich mit Menschen konfrontiert, die ihnen nicht wohlgesinnt sind, und müssen körperliche Entbehrungen auf sich nehmen. Die qualvolle Trennung lässt sie an Gott und Gottes Güte zweifeln, aber daran, dass sie sich eines Tages wieder begegnen werden, zweifeln sie nicht.
Die Kraft der Liebe hilft Arn und Cecilia zu überleben. Ihre Wege kreuzen sich mehrere Jahre später. Endlich erhalten sie die Gelegenheit, ein Zuhause und eine Familie zu gründen, so zu leben, wie sie es sich erträumt haben. Um ihr frisch gewonnenes Glück zu verteidigen, sind sie zu allem bereit, sogar dazu, einen ungleichen Kampf mit einer bedrohlichen Armee zu führen.
Arn ist eine ergreifende Geschichte, die sich in visueller Hinsicht auf die Hauptpersonen und die Welt, in der sie leben, konzentrieren muss. Man stelle sich nur einmal vor, wie sich eine Wüstenlandschaft mit ihrer brennenden Hitze auf einen jungen Mann aus dem kühlen Norden auswirkt und wie sich eine junge Frau, die mit Begeisterung reitet und sich frei in der Natur bewegt, verändert, wenn sie in ein düsteres
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