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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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Unterstützung erhielt, als sie nicht mehr nötig war. Das wenige, das Magnus über Erik Jedvardsson wusste, sagte ihm, dass dieser sich mit Sicherheit in den Kampf begeben würde. Erik stand in dem Ruf, seinen Feinden nur schwer verzeihen zu können. Wie Magnus sich auch zu entscheiden versuchte, lief er Gefahr zu verlieren.
    Magnus sah sich insgeheim nicht als einen Mann des Krieges. Natürlich konnte er mit Schwert und Schild, mit Lanze und Bogen umgehen, denn womit hatte er sich als junger Mann schließlich beschäftigt, wenn nicht damit, all diese Dinge zu lernen? Seine Leibwache belief sich auf ein Dutzend Männer, ferne Verwandte, meist junge Männer, die nicht auf ein Erbe hoffen konnten, aber keine andere Arbeit kannten als die, die man mit Waffen erledigte. Meist waren das faule Taugenichtse, wie Magnus meinte. Er hatte viel Mühe damit gehabt, sie dazu zu bewegen, zumindest die Hälfte ihrer Zeit als Zimmerleute und Bootsbauer zu verbringen, die einzige Arbeit, die sie nicht unwürdig fanden und Sklavenarbeit nannten. Die restliche Zeit verbrachten sie angeblich mit Waffenspielen, um an dem Tag, an dem es nötig wäre, gut dienen
zu können. In Magnus’ Augen waren ihre Waffenspiele jedoch von kürzerer Dauer als die Stunden, die sie anschließend damit zubrachten, den Durst mit Bier zu löschen.
    Immerhin konnte er eine Leibwache von einem Dutzend Mann aufstellen. Überdies konnte er acht Dutzend seiner Bauern in den beiden Dörfern in Richtung Forshem notdürftig ausrüsten. Das war keine Streitmacht, die im Kampf um die Königswürde die Waagschale in die eine oder andere Richtung neigen könnte, aber anderes war wichtiger. Für die Zukunft war entscheidend, auf wessen Seite man sich in diesem Streit gestellt hatte, ob man für oder gegen den Sieger gekämpft hatte. Und ob sich die eine Hälfte des Geschlechts, seine eigene im Westlichen Götaland, für oder gegen Erik Jedvardsson entschied, hing vielleicht letztlich am meisten davon ab, wie der zweite Teil des Geschlechts, der aus Bjälbo im Östlichen Götaland, sich in dieser Frage stellen würde.
    Magnus hatte einen Boten zu seinem jüngeren Bruder Birger gesandt, der in vielen schwierigen Fragen für die Bjälbo-Sippe sprach, obwohl er weder der Älteste noch der Ranghöchste war. Birger galt in Verhandlungen als schlau und charakterfest zugleich, als ein Mann, dem viele trotz seiner noch flaumigen Wange eine hohe Stellung im Reich prophezeiten. Unabhängig davon, wer an der Spitze des Reiches stand, denn die Bjälbo-Sippe war sehr stark - sowohl was Grund und Boden betraf, als auch in Gefolgsleuten gerechnet.
    Birger, der ewig Lächelnde, kam einen Abend früher als die anderen Gäste wie ein Wirbelwind im Schnee angefahren. Unter lauten Rufen lenkte er den Schlitten in einem engen Bogen auf den Hof vor dem Langhaus, sodass der Schnee um die Kufen spritzte. Schnell übergab
er die Zügel den herbeieilenden Stallknechten und warf einen toten Wolf auf die Erde, damit dieser sofort in die Gerberei gebracht werden konnte.
    Dann schnallte er sich den Ranzen mit seinen besseren Kleidungsstücken auf den Rücken und war schon unterwegs ins Langhaus, als Magnus hinausstolperte, um ihn willkommen zu heißen. Als Birger das Langhaus betrat und Sigrid ein wenig vorsichtig und höflich begrüßte, war er sofort voll des Lobes über den Bau. Unter Sigrids Führung, während Magnus hinter ihnen hertrabte, ging er im Saal umher und ließ sich von der schmalen Wand mit den Holzfeuern wärmen. Er rieb sich die Hände vor Freude, suchte sich sofort einen Schlafplatz aus und warf den Ranzen aufs Lager. Dann ging er zur Bank in der Nähe des Feuers und begann, von seiner Fahrt über das Eis des Vättersees zu berichten. Er sagte, er habe ein Wolfsrudel entdeckt, und das Pferd habe die Tiere auf der dünnen Schneedecke auf dem Eis mühelos eingeholt. Er hatte einen Wolf erlegt, der sich jedoch so unglücklich in den Kufen des Schlittens verfing, dass die anderen Wölfe entkommen konnten.
    Dann streckte er nach alter Gewohnheit die Hand aus und bekam auf der Stelle einen Bierkrug gereicht. Der Hausknecht, der herbeigeeilt war, wurde keines Blickes gewürdigt. Birger trank auf das Wohl seiner Gastgeber und atmete hörbar und sehr zufrieden auf.
    Der jüngere, so lebendige Bruder machte Magnus fast stumm. Ihm schien nichts schwerzufallen oder unmöglich zu sein. Allein schon das Wagnis, sich auf eine Schlittenfahrt über unsicheres Eis zu begeben und ohne jede Besorgnis

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