Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
Eskil und Arn abwechselnd verteidigten, während der andere sie einnehmen sollte. Jeder der beiden hatte unter den anderen Kindern eine gleich große Anhängerschaft. Eskil und Arn hielten kleine Holzschwerter in den Händen, während die anderen sich
mit Schneebällen begnügen mussten. Sie waren immerhin Leibeigene und durften keine Waffen tragen. Es gab einige Tränen und auch blaue Flecke.
Und sie halfen Svartes Sohn Kol, der so alt war wie sie selbst, lebende Mäuse zu fangen, die Svarte dann als Köder für seine Hermelinfallen benutzte. Hermelinfelle waren sehr wertvoll - vier Felle kosteten genauso viel wie ein Leibeigener.
Als die Wölfe in der Nähe von Arnäs immer zudringlicher wurden, trug Svarte Reste aus den Schlachthäusern hinaus und legte sie neben eine Öffnung in einer der hintersten Heuscheunen, um Nachtwache zu halten und auf die Wölfe zu warten.
Eskil versicherte Svarte, und Arn nickte eifrig zustimmend mit dem Kopf, ihr Vater habe gesagt, sie könnten bei der Wache dabei sein, wenn sie sich nur still verhielten wie Mäuse. Svarte hatte seine Zweifel, wagte aber nicht, Herrn Magnus zu fragen, ob es so übel bestellt sei, dass der Herr des Hauses törichte Kinder habe.
Als das Wetter genau richtig war, stahlen sich Eskil und Arn des Nachts mit dicken Schaffellen unter den Armen hinaus, um mit Svarte Wache zu halten. Der hielt zwei Armbrüste bereit, um den Wolf jederzeit erwischen zu können. Da Svarte sich zu Hause verplappert hatte, tauchte bald auch Kol auf, sodass jetzt drei Jungen mit ungeduldig pochenden Herzen neben ihm saßen und warteten. Die Kinder versuchten im Heu kein Geraschel zu machen, und spähten über die weiße Schneefläche hinaus.
Schließlich, in einer Nacht, in der schon wieder Halbmond war und es draußen klar, still und sehr kalt war, kamen die Wölfe. Sie hörten die vorsichtigen Schritte der Tiere in dem verharschten Schnee, lange bevor sie sie mit
den Augen sehen konnten. Svarte gab den Jungen aufgeregt ein Zeichen, sich vollkommen still zu verhalten, nicht zu rascheln und nicht die kleinste Bewegung zu machen. In seinem Übermut zog er sich einen Finger quer über den Hals, um zu unterstreichen, welch harte Strafe sie sonst treffen würde. In dem Moment sah er das Erstaunen in den aufgerissenen Augen von Eskil und Arn. Die beiden waren noch nie von einem Leibeigenen bedroht worden, nicht einmal im Scherz. Doch sie nickten trotzdem eifrig und hielten ihre kleinen Zeige- und Mittelfinger eng aneinandergepresst hoch, um zu geloben, dass sie keinen Laut von sich geben würden.
Svarte bewegte sich unerträglich langsam, als er die beiden Armbrüste ohne Geraschel, Klicken oder Knacken spannte. Dann legte er die eine auf den Boden, hob die zweite hoch und hielt sie schussbereit vor sich.
Aber die Wölfe waren misstrauisch. Jetzt waren sie wie schwarze Schatten da draußen im Schnee zu sehen. Es dauerte, bis sie sich näherten, und Svarte musste seine Armbrust senken, da ihm sonst die Arme eingeschlafen wären. Schließlich wagte sich der erste Wolf vor, schnappte sich etwas Fleisch und verschwand schnell aus dem Schusswinkel, wurde aber sofort von den anderen Wölfen verfolgt. Außer Sichtweite der Jungen war das Knurren der Tiere zu hören, als sie sich um das Fressen balgten. Doch dann beruhigten sie sich und tauchten bald wieder auf. Einer nach dem anderen verschlang gierig und unter Knurren und dumpf gurgelnden Lauten den Anteil, den er hatte ergattern können. Die Jungen fanden die Spannung fast unerträglich und konnten nicht verstehen, weshalb sich Svarte so viel Zeit ließ.
Er gab ihnen erneut ein Zeichen, sich absolut still zu verhalten. Seine Gesten waren diesmal etwas höflicher.
Dann hob er seine Armbrust und zielte sorgfältig. Im selben Moment, in dem der Pfeil lossauste, griff er nach der zweiten Waffe, brachte sie in Schussposition, zielte schnell und schoss erneut. Dort unten im Schnee war jetzt ein jämmerliches Jaulen zu hören.
Als Svarte sich laut und hörbar bewegte, wagten es die Jungen, laut zu jubeln. Dann drängten sie sich vor und zankten sich um den besten Platz, um durch die Luke hinausblicken zu können. Dort unten lag ein Wolf im Schnee und trat mit den Beinen. Svarte spähte stumm über ihre Köpfe hinweg. Dann erklärte er, jetzt würde es für kleine Jungen gefährlich; einer der Wölfe war verletzt davongelaufen. Sie sollten nach Hause gehen oder hier oben sitzen bleiben, während er hinunterging, um nachzusehen, was geschehen
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