Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
besuchte und in Varnhem für sie betete.
Ein wenig dachte er wohl auch, dass es nicht schaden konnte, das Gottgefällige mit dem zu verbinden, was gut
war für zukünftige Geschäfte; an dem Tag, an dem ein Weg durch den ganzen Tiveden führte, würde er auch im Norden mit den Svear Handel treiben können. Diese waren zwar einfache Männer, die nicht viel verstanden, dafür aber gutes Eisen und schöne Felle zu bieten hatten, für die man viel Silber bekommen konnte, wenn man sie auf befahrbaren Wegen befördern konnte.
Zu der düsteren Stimmung auf Arnäs trug auch bei, dass Magnus’ Mutter Tora Guttormsdotter von ihren norwegischen Höfen hergekommen war und sich, solange er unverheiratet war, um all die Dinge kümmerte, die eine Frau erledigen musste. Sie war jedoch hart zu den Leibeigenen und bestand auf den alten norwegischen Sitten, und Magnus fiel es wie so vielen Männern schwer, seine eigene Mutter mit einem Machtwort zurechtzuweisen. Auch die Tatsache, dass er dafür sorgen musste, in jeder Hinsicht wieder Herr im eigenen Haus zu werden, war ein Grund, bald eine neue Frau zu finden. Nach Magnus’ Ansicht war es klug, sich mit dem Geschlecht der Påls auf Husaby zu verbinden, da die Ländereien der beiden Sippen aneinandergrenzten. Eine passende Mitgift, die eine der Påls-Töchter mit in die Ehe einbringen konnte, wären auf jeden Fall die Eichenwälder, die sich am Berg Kinnekulle entlang erstreckten. Zwar waren die unverheirateten Töchter kaum mehr als Kinder, doch Jugend ist schließlich eine Eigenschaft, die sich schnell verflüchtigte.
Eskil war ihm sowohl Freude als auch heimlicher Kummer. Er ähnelte seinem Vater und war in vielem genau wie seine Mutter Sigrid, deren Verstand er geerbt zu haben schien. Am liebsten wollte Eskil an den Handelsreisen teilnehmen, fremde Händler und Kaufleute treffen, um von deren Waren und Preisen zu lernen und zu erfahren,
wie man zwei Fässer Speck in Weizen oder Häute umrechnete oder Roheisen in Silber. In dieser Hinsicht war Eskil der Sohn seines Vaters.
Aber auch als beinahe erwachsener Mann war er unfähig, eine Lanze zu werfen oder mit dem Schwert umzugehen, wie es ein Mann von Stand und mit Wappen in seinem Alter können musste. Darin war Magnus seinem ältesten Sohn allerdings ein wenig ähnlich. Nur einmal war Magnus Folkesson als Herr von Arnäs genötigt gewesen, in den Krieg zu ziehen. Das war, als der Däne Magnus Henriksen sich zum König der Svear ausrief, nachdem er oben in Östra Aros Erik Jedvardsson so niederträchtig den Kopf abgeschlagen hatte. Es war nicht ganz eindeutig, ob Erik tatsächlich gleich nach der Messe in der Dreifaltigkeitskirche todesmutig der großen dänischen Übermacht entgegengetreten und dort gestorben war. Seine Anhänger behaupteten, dass dort, wo sein Kopf gefallen sei, eine Quelle entsprungen war. Oder aber es verhielt sich so, wie Erik Jedvardssons Feinde und König Karl Sverkersson behaupteten, dass Erik Jedvardsson einfach zu betrunken war, um sich wie ein Mann zu wehren.
Im Grunde war es gleichgültig, wie König Erik ermordet worden war - Krieg musste es in jedem Fall geben. Dass es die Svear erzürnte, wenn ein Däne erschien und ihren König ermordete, war leicht zu verstehen. Sofort hatten sie reitende Boten bis nach Helsingland und zu den dunkelsten Wäldern Svealands geschickt und schon kurz darauf ein großes Heer nach Östra Aros in Marsch gesetzt. Doch dann stellte sich die Frage, wie man sich im Westlichen Götaland dazu verhalten sollte, ob man es den Svear überlassen sollte, auf eigene Faust mit dem dänischen Königsmörder abzurechnen, oder ob man sich am Krieg beteiligen sollte.
König Karl Sverkersson in Linköping hatte die Wahl: Entweder zog er mit aller Kraft gegen den dänischen Königsmörder in den Krieg, um selbst die Krone der Svear zu erringen, oder aber er ließ diese allein siegen und danach einen neuen König wählen. Dazu konnte jeder unter den Häuptlingen oder Richtern der Svear ausersehen werden. König Karl Sverkersson fiel die Wahl leicht.
Auf dem Thing der Folkunger in Bjälbo im Östlichen Götaland fand man schnell heraus, dass es hier nicht viel zu wählen gab: Magnus’ eigener, stets lächelnder Bruder Birger, der inzwischen den Beiname Brosa, also der lächelnde Jarl, bekommen hatte, überzeugte die Männer schon bald: Ein Krieg im Östlichen Götaland war für alle unvermeidlich, nämlich der Krieg gegen den dänischen Königsmörder. Aber weitere Kriege, die daraus
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