Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
folgen könnten, waren ganz und gar nicht notwendig. Für die Ostgötar war es sicher das einzig Richtige, in dieser Sache König Karl zu unterstützen. Doch das würde vermutlich dazu führen, dass er nach dem Sieg auch in Svealand König würde. Denn siegen würden sie. Das Heer, das sich in Svealand versammelte, war allein schon groß genug, um den Sieg zu sichern.
Für die Folkunger war es entscheidend, sich nicht entzweien und in einem Krieg auf verschiedene Seiten stellen zu lassen. Und wenn es König Karl nun gelang, die Königskrone in Svealand zu erringen, würde er schon bald auch die Anerkennung im Westlichen Götaland fordern. Und diese Anerkennung würde er sich notfalls mit dem Schwert in der Hand verschaffen, und dann würden die Folkunger gegeneinandergestellt, die östlichen gegen die westlichen.
Da war es schon besser, alle Probleme zu einem einzigen Krieg zusammenzufassen, damit sich sowohl die
Westgötar als auch die Ostgötar im Krieg um König Karl scharten. Das würde zwar dazu führen, dass die drei Länder zusammengelegt würden, die zweite Möglichkeit war jedoch, dass das Gleiche etwas später ohnehin geschah, allerdings um den Preis von viel Blutvergießen und schlimmstenfalls sogar in einem Kampf von Brüdern gegen Brüder. Niemand auf dem Thing hatte Birger Brosa darin widersprechen können.
Magnus hatte mit seinen Männern auf die Weise am Krieg teilgenommen, die er für die beste hielt. Er und seine Männer hatten erst dann in den Kampf eingegriffen, als der Sieg schon errungen war und es fast nur noch darum ging, die letzten Dänen hinzurichten und diejenigen gefangen zu nehmen, die Lösegeld zu bieten hatten. Er hatte als ein Sieger nach Arnäs zurückkehren können, der im Kampf keinen einzigen Mann verloren hatte, aber um fünfzig Mark Silber reicher geworden war, und dafür war er bei den Frauen beliebt, wurde von den Männern jedoch nicht hoch geachtet.
Eskil hatte er auf Arnäs gelassen, als er ins Feld zog, obwohl der Knabe gezetert und gejammert hatte. Eskil war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zum Mann geworden, und er war außerdem Magnus’ ältester Sohn und Erbe und konnte daher nicht ersetzt werden wie irgendein beliebiger Gefolgsmann, der im Kampf fiel.
Magnus hatte versucht, seinen zweiten Sohn zu vergessen, den Gott ihm lebend genommen hatte. Doch da er wusste, dass Arn derjenige der Knaben war, den Sigrid am meisten geliebt hatte, konnte er ihn nicht so vergessen, wie es um seines Seelenfriedens willen nötig gewesen wäre - ebenso wenig wie er Sigrid während der fünf Jahre langen Trauerzeit hatte vergessen können, mit der er sich gestraft hatte, nachdem der Herr sie ihm genommen hatte.
Insgeheim sagte er sich, dass Sigrid von allen Menschen, denen er begegnet war, wohl diejenige war, die er am höchsten schätzte, mehr als alle Männer, mehr sogar als einen Mann wie seinen Bruder Birger Brosa.
Doch solche Dinge dachte er nur im Stillen. Wenn er so etwas laut gesagt hätte, hätten viele ihn gering geachtet oder sogar für verrückt gehalten. Nicht einmal Eskil durfte er gestehen, wie hoch er von einer Frau dachte, selbst wenn es Eskils Mutter war.
Als das Eis auf den Seen noch trug, wurde in Bjälbo zu einem neuen Sippen-Thing gerufen, und Magnus reiste mit kleinem Gefolge und seinem Sohn Eskil an, der zum ersten Mal an der Beratung der Männer teilnehmen sollte. Magnus hatte ihm eingeschärft, sich nicht einzumischen, nicht zu viel zu trinken und nichts zu sagen, sondern nur zuzuhören und zu lernen.
Birger Brosa nahm seinen Bruder und seinen Neffen mit großer Wärme in Empfang und widmete sich ihnen von Anfang an mit größerer Gastfreundschaft als anderen Verwandten. Ob dies nun mit Bruderliebe zu tun hatte oder mit Birger Brosas Plänen angesichts der Fragen, die zu besprechen waren, konnte Magnus nicht ausmachen. Es gefiel ihm jedoch, wie ein würdiger Mann behandelt zu werden, obwohl in ihrem Kreis jetzt mehrere Männer saßen, die große Kämpfer waren, mit Narben aus vielen Schlachten. Das wurde in dieser Zeit höher geschätzt als Silber, denn selbst der fetteste Bischof konnte Silber in großen Mengen besitzen, ohne deswegen ein großer Mann zu sein.
In den ersten Tagen widmete man sich nur den Freuden der Gastlichkeit und sprach frei von der Leber weg, etwa über die norwegischen Verwandten, die sich im Augenblick wie gewohnt im Krieg befanden. So war es auch
möglich, auf all diejenigen zu warten, die etwas später eintrafen, weil eine Straße
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