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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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wäre zwar die vorsichtigere, mit der Zeit aber wohl auch die klügere Entscheidung. Damit war die Sache geregelt. Mehr Worte brauchten über diese Heirat nicht mehr verloren zu werden.
    Dann war zu besprechen, um wessen Hand Magnus anhalten sollte. Seine Trauerzeit nach Sigrids Tod war beendet, und er war eine gute Partie mit viel Land und großem Reichtum, was die Sache immer erleichterte.
    Magnus wurde aufgefordert, sich zunächst selbst dazu zu äußern, wie er in dieser Frage dachte. Er ergriff das Wort, ohne seiner Stimme ganz sicher zu sein oder zu wissen, wie er seine Worte wählen sollte.

    »Wenn ich in die Påls-Sippe auf Husaby einheirate, könnte ein weiteres starkes Geschlecht im Westlichen Götaland mit Bjälbo verbunden werden. Außerdem trifft es sich so gut, dass meine Ländereien an die der Påls-Sippe angrenzen. Eine Heirat würde es deshalb mit sich bringen, dass ein großer Teil des Ufers vom Vänersee vor dem Gesetz als Einheit behandelt wird. Und dadurch brächten wir den Handel im ganzen Westlichen Götaland in unsere Hand, denn der Vänersee ist im überwiegenden Teil des Jahrs der wichtigste Weg nach Lödöse sowie nach Dänemark und Norwegen. Auf Husaby gibt es zwei Töchter. Beide sind anmutig, aber ein wenig jung.«
    Als Magnus sich setzte, hörte er an dem Gemurmel und Geflüster seiner Verwandten, wie sie seine Worte aufgenommen hatten. Sie waren der Meinung, dass er gut gesprochen hatte, aber trotzdem nicht ganz überzeugend. Er ahnte, dass vielleicht schon jemand einen anderen Plan für ihn hatte, und wenn ja, war nicht schwer zu erraten, wer sich jetzt in wohlgesetzten Worten äußern würde.
    Tatsächlich verlangte Birger Brosa das Wort. Er sprach zunächst freundlich und voller Wertschätzung über seinen älteren Bruder, über dessen Verdienste und seine Klugheit bei Geschäften und seinen Willen, durch seine Heirat die Sippe zu stärken und seinen Verwandten einen Gefallen zu tun.
    Doch schon bald änderte sich sein Tonfall. Er beschrieb in kurzen und knappen Worten, dass es hier kühnere und für alle Verwandten wichtigere Bande zu knüpfen gebe:
    »Das Geschlecht von Erik Jedvardsson hat den Kampf um die Krone nämlich noch keineswegs aufgegeben. Darüber habe ich genaue Erkundungen eingeholt. In Norwegen
sitzt Erik Jedvardssons trauernde Witwe, sinnt auf Rache und erzieht ihre Söhne zu künftigen Anwärtern auf den Königsthron. Eriks Sippe ist südlich von Skara sehr stark, und auch im Land der Svear wohnen Verwandte von ihm. Es ist ein Geschlecht, das man sich tunlichst nicht zum Feind machen, sondern auf seiner Seite haben sollte.
    Auf einem der Höfe außerhalb von Eriksberg sitzt Erik Jedvardssons Bruder Joar. Seine älteste Tochter ist zwar nicht sehr anmutig, dennoch würde er gern für sie eine Verlobungsfeier ausrichten, selbst bei einem weniger reichen Freier als Magnus.«
    Dieser seufzte, als er hörte, wie sein jüngerer Bruder die Sache darstellte. Ihm war schon klar, wie das Ganze ausgehen würde: Man würde sein Blut dazu verwenden, die Sippe mit einem künftigen Feind oder einem wichtigen Verbündeten zu verbinden. Und dazu konnte er kaum etwas anderes sagen, als dass es klug schien. Dann sollte es eben so sein.
    Eskil, dem es nicht ganz leichtfiel, die Logik darin zu sehen, dass man sich Verwandte unter Leuten suchte, die andere totschlugen, statt solcher Menschen, die über die richtige Art von Reichtum verfügten, sah seinen Vater betrübt an. Eskil war ebenfalls klar, wie die Sache ausgehen würde. Er würde bald eine neue Mutter bekommen, von der er nichts weiter wusste, als dass sie offenbar nicht sehr anmutig war.

    Nie hatte Arn Bruder Guilbert so glücklich gesehen wie an dem Tag, als die neuen Pferde kamen. Es waren ein Hengst, zwei Stuten und ein etwa halb ausgewachsenes Hengstfohlen. Die Tiere wurden sofort in ein eigenes
Gehege geführt, damit sie sich nicht mit den nordischen Pferden gemein machten. Sie schienen in einem guten Zustand zu sein. Ihre Reise war in einer angenehmen Jahreszeit mit reichlich Futter und Wasser vonstatten gegangen. Pater Henri hatte sie von einer seiner ständigen Reisen zum Generalkapitel in Cîteaux mitgebracht. Da er und die Brüder, die ihn begleiteten, meist zu Fuß gingen, wie sie es schon immer getan hatten, und die beiden schweren Wagen mit Reisegepäck von Eseln gezogen wurden, waren die Pferde offenbar vollkommen ausgeruht.
    Pater Henris Rückkehr vom Generalkapitel war immer ein großes Ereignis im Kloster:

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