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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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hätten!«
    »Es wäre auch nicht sonderlich leicht zu erklären gewesen, warum wir acht törichte Schwertbrüder erschlagen hätten, die sich auf einen Kampf mit doppelt so vielen Gegnern eingelassen hatten«, erwiderte Birger hitzig.
    Da musste Bruder Arminus lachen. Er schüttelte lange den Kopf. Dann erklärte er freundlich, er habe den Auftrag, den gotischen König aufzusuchen, der gerade in Leal
eingetroffen sei. Er bitte Birgerus de Gothia demütig und brüderlich darum, ihn und seine Brüder zu diesem zu eskortieren.
    Diesem Ansinnen konnte nur entsprochen werden, und bald ritten die sechzehn blau gekleideten weltlichen Ritter Seite an Seite mit den weißen Schwertbrüderrittern zurück nach Leal. Voran ritt der Bannerträger der Schwertbrüder mit der Gottesmutter auf seiner Fahne, hinter ihm kam Matteus Marcusian mit der Forsviker Fahne, und hinter den beiden Bannerträgern ritten Birger und Bruder Arminus.
    Sie waren beide neugierig aufeinander. Es hatte Bruder Arminus sehr überrascht, auf eine gut gerüstete Reiterschwadron zu treffen, die sich nach allen Regeln der Kunst umzugruppieren wusste. Er sagte, er habe eher schwerfällige Wilde mit Äxten erwartet, die zu Fuß unterwegs seien. Birger erwiderte seufzend, dass er derartige Leute nur allzu bald zu Gesicht bekommen würde.
    Birger seinerseits hatte es sehr überrascht, im heidnischen Feindesland auf Ritter nach Art der Tempelritter stoßen. Daher begann er bald Fragen nach einer möglichen Verwandtschaft der beiden Orden zu stellen.
    Bruder Arminus bestätigte sofort, dass die Schwertbrüder ein Orden von derselben Art wie die Tempelritter seien. Daher sei die Tracht auch sehr ähnlich. Die Schwertbrüder hätten außerdem von Papst Innozenz III. dieselben Ordensregeln erhalten wie die Tempelritter.
    »Wenn du dein Schwert ziehst, denke nicht daran, wen du töten, sondern wen du schonen kannst«, zitierte Birger daraufhin, und Bruder Arminus war genauso verblüfft, wie er gehofft hatte.
    Daraufhin war Birger an der Reihe, Fragen zu beantworten. Er erzählte von seinem Großvater Arn de Gothia.
Das Wissen der Tempelritter sei in Gothia sehr gepflegt worden, und es sei daher nicht verwunderlich, dass seine Krieger und die von Bruder Arminus eben noch versucht hätten, sich mit derselben Taktik zu schlagen. Er deutete auf die Fahne Matteus Marcusians, auf der die drei Tempelritterkreuze - das Wappen von Großvater Arn - neben dem Folkungerlöwen zu sehen waren.
    Bruder Arminus war zunächst verblüfft, dann sehr erfreut darüber, dass es einem Tempelritterbruder gelungen war, seinen Verwandten in der Heimat so wichtige Kenntnisse zu vermitteln. Vorausgesetzt natürlich, dass dieses Wissen nicht in falsche Hände fiel. Birger versicherte sofort, dass dem nicht der Fall sei. Krieger wie er hätten ihr Land bislang nur gegen Bedrohungen von außen verteidigt und sich jetzt zum ersten Mal auf einen Kreuzzug in das Land der Heiden begeben.
    Bruder Arminus lächelte grimmig, als er die Bezeichnung »Land der Heiden« hörte. Er meinte, dagegen gäbe es einiges einzuwenden, was er auch gleich tun wolle. Aber zunächst war er an Birgers Stahlhandschuhen und den Stahlschienen interessiert, die er an Waden und Knien auf dem Kettenpanzer trug. Und auch andere Dinge, die Birger und seine Männer besaßen, die Schwertbrüderritter jedoch nicht, weckten seine Neugier. Birger ließ ihn einen seiner Handschuhe ausprobieren und beantwortete bereitwillig, wie die Forsviker ihre Knie und Achseln besser schützten als ihre christlichen Brüder. Doch es dauerte nicht lang, bis sie auf Geschäfte zu sprechen kamen. Birger meinte, er solle einen Boten von Riga nach Visby schicken. Dort könne ihm ein Kaufmann namens Eskil Magnusson große Mengen jedweder Ausrüstung verkaufen. Es würde jedoch sicher ein halbes Jahr dauern, bis die Waren in Visby bereitlägen.

    Bruder Arminus wollte sich das alles schriftlich geben lassen, denn bereits der Stahlhandschuh, den er probiert hatte, schien ihm seiner eigenen Rüstung, einem Fausthandschuh mit Kettenpanzer, weit überlegen zu sein. Hände und Knie waren die Körperteile, an denen Ritter am häufigsten verletzt wurden. Mit der neuen, gesegneten Ausrüstung würde das Leben für die Krieger Gottes leichter werden.
    Als sie sich der Burg Leal näherten, erzählte Bruder Arminus Birger eilig von seinem Anliegen. Das Land, das nördlich der eben eingenommenen Burg der Suionen liege, gehöre dem dänischen König Valdemar, der einen

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