Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
Vom Netzwerk:
uppländischen Krieger, die den schreienden und zappelnden Getauften hinwegführten, waren den Lärm bald leid. Einer von ihnen zog sein Schwert und schlug dem frisch Getauften kurzerhand den Kopf ab. Dann wischte er sein Schwert ab und sagte, die Zunge könne einem Mann wirklich zum Verhängnis werden.
    Da einige der Esten, die in der Nähe standen, über diese Sache verständlicherweise entsetzt waren, trat Birger auf sie zu und fragte, worüber der Getaufte und Geköpfte denn so unerschrocken und wütend geklagt habe. Die Auskunft, die er erhielt, war deutlich und niederschmetternd. Der Unwille des Getauften ließ sich dadurch erklären, dass er bereits Christ war. Er hielt es für eine Sünde, sich ein weiteres Mal taufen zu lassen. Alle Männer, die tot um die Burg verstreut lagen und deren Leichen gerade entkleidet und geplündert wurden, ehe man sie verbrennen würde, seien ebenfalls Christen gewesen.
Daher hätten sie auch nichts Böses erwartet, als sie ein weiteres Heer unter dem Banner Christi hatten an Land steigen sehen. Viel zu spät hätten sie eingesehen, dass sie sich auf Leben und Tod gegen ihre Glaubensgenossen verteidigen mussten.
    Der Beginn dieses Kreuzzuges war somit weniger gesegnet, als sowohl Valerius als auch Karl der Taube erwartet hatten. Beim ersten Kriegsrat am selben Abend erklärte der Jarl jedoch, es sei gut, dass sie sich bereits am ersten Tag, an dem sie in das Land der Heiden gekommen seien, mit der Burg einen Stützpunkt beschafft hätten. Dass es sich bei den ersten Heiden, denen sie begegnet waren, um Christen gehandelt habe, sei im Vergleich damit nur ein geringfügiges Missgeschick. Denn mit der Burg Leal als Hauptstützpunkt könne man jetzt das Werk in Angriff nehmen, die Dörfer der Umgebung zu christianisieren. Sehr viel mehr wurde an diesem ersten Abend nicht gesprochen, da sich die Kämpfer aus Svealand im Siegesrausch befanden und für eine geordnete Ratssitzung zu unbändig waren.
    Birger war der Meinung, dass seine schlimmsten Bedenken, den Irrsinn dieses Krieges betreffend, bereits weit übertroffen worden waren.
    Nichts, was sich in den nächsten Tagen ereignete, deutete auf das Gegenteil hin. Birger und seine Forsviker ritten in immer größeren Kreisen um die Burg Leal herum, um zu erkunden, ob von irgendwoher Gefahr drohe und sich ein Feind nähere. Sie entdeckten jedoch nur kleine Dörfer mit christlichen Kirchen und Bauern, die sie scheu segneten, während sie vorbeiritten. Das Land Rotalien war bereits christianisiert.
    Birgers Reiterschwadron entfernte sich immer weiter von Leal und kam am dritten Tag auf dem Weg Richtung
Süden durch eine öde, flache Landschaft mit zwei großen Tälern. Keiner der Forsviker war noch sonderlich aufmerksam, da niemand damit rechnete, auf Feinde zu stoßen. Es war jedoch wichtiger, die beiden Täler zu untersuchen als die Ebenen, die weite Sicht boten. Erst ritten sie durch die eine Talsenke in ostwestliche Richtung. Sie fanden dort nur entsprungenes Vieh. Anschließend ritten sie durch die andere Talsenke in entgegengesetzte Richtung zurück. Es war früher Abend, und die Sonne stand bereits niedrig am südlichen Himmel. Daher sahen die acht fremden Reiter, die sie im Gegenlicht am Hang des südlichen Talendes erblickten, so aus, als trügen sie schwarze Gewänder.
    Birger hob seinen rechten Arm und befahl Halt. Sie spähten eine Weile in die Sonne, um festzustellen, welchen Reitern sie sich gegenübersahen. Sie erblickten Lanzen und funkelnde Schilde. Die Reiter auf der Anhöhe setzten ihre Helme auf, teilten sich in zwei Gruppen zu je vier Reitern und bereiteten den Angriff vor.
    Birger befahl seinen Forsvikern daraufhin, die Talsenke sofort zu verlassen, um wieder auf die Ebene zu kommen. Da es aussah, als würden sie fliehen, gaben die Feinde ihren Pferden die Sporen, um sie einzuholen. Die Forsviker konnten ihren Vorsprung jedoch mühelos wahren. Oben auf der Ebene zogen sie ihre Helme auf, teilten sich in vier Gruppen und ritten in einem Halbkreis, so dass die Sonnenstrahlen seitlich auf den Feind fielen. Dann hielten sie an und warteten.
    Die acht Reiter schienen nicht davor zurückzuschrecken, doppelt so viele Feinde anzugreifen, was sowohl Birger als auch die anderen Forsviker erstaunte. Bald tauchten sie aus der Talsenke auf und sahen sich um. Als sie entdeckten, dass sie erwartet wurden, ritten sie näher
aneinander heran und formierten sich zu einer geraden Angriffslinie.
    Birger gab daraufhin den Befehl, den

Weitere Kostenlose Bücher