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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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und entschuldigte sich damit, er sei nur eben pinkeln gewesen. Im Zelt stank es nach kaltem Schweiß und Angst.
    Die Morgendämmerung war neblig und mild. Dieses Wetter war für die Folkunger wesentlich günstiger als für Knut den Langen. Starker Wind hätte den Bogenschützen der Folkunger Ärger bereiten können. Außerdem hätte bei Wind klare Sicht geherrscht, die es den Feinden ermöglicht hätte zu erkennen, was sie im Wald hinter dem Jarl und seinem Fahnenträger, die bereits beide zu Pferde saßen, erwartete.
    Als Knut Holmgeirsson und seine Mannen heranritten, um das Schlachtfeld in Augenschein zu nehmen, bot sich ihnen der erwartete Anblick. Vor dem Fußvolk der Folkunger standen 32 Reiter, etwas mehr als die Hälfte der Streitmacht, über die sie auf ihrer Seite verfügten. Außerdem besaßen die Folkunger weniger Fußsoldaten, die zudem verängstigt direkt am Waldrand zu verharren schienen, als warteten sie nur darauf, in den Wald fliehen zu können. Ganz hinten und gut bewacht wartete Birger Magnusson, der an diesem Tag also offenbar nicht sonderlich viel Mut beweisen wollte. Er war zu weit entfernt, um bei dem leichten Nebel irgendwelche Fahnen erkennen zu können, aber es hieß, er führe sowohl die Wappen der Eriker als auch die der Folkunger, was Knut als unglaubliche Frechheit auffasste. Bald würden diese Kriegsfahnen die Wand seines Rittersaals schmücken.
    Gregers fror, obwohl er warm gekleidet war. So fest hielt er die Fahnenstange umklammert, dass seine Rechte ganz taub wurde und er ab und zu loslassen musste, um sich die Hände zu reiben, während er sich die Fahnenstange unter die Armbeuge klemmte. Ab und zu schielte er unruhig zu seinem Vater hinüber, um zu sehen, ob dieser besorgt wirkte oder ob irgendwelche Zweifel in seinem
Antlitz zu erkennen seien, was darauf hätte schließen lassen, dass die zuversichtlichen nächtlichen Worte im Zelt nur die Angst eines jungen und unerfahrenen Sohnes hatten vertreiben sollen. Aber sein Vater saß gelassen da und hielt locker die Zügel in der Hand, während ein unerbittliches Lächeln, das alles andere als Unsicherheit ausstrahlte, seine Lippen umspielte.
    Der Waldrand, an dem sie zu Pferde warteten, lag im Verhältnis zum Schlachtfeld etwas erhöht. Bis zu den hintersten Reihen der Feinde, die im Nebel verschwanden, bot sich ihnen eine gute Sicht. Hinter sich im Wald hörten sie schnaubende Pferde und das Klirren von Steigbügeln. Hundertsechzig Reiter konnten unmöglich vollkommen still sein. Aber diese Geräusche waren zu leise, als dass sie die Feinde hätten hören können, und der Nebel war so dicht, dass niemand in den Wald hineinschauen konnte.
    Langsam begannen die Reiter Knuts des Langen vorzurücken. Es ertönte ein ohrenbetäubendes Klappern, als Tausende Fußsoldaten hinter ihnen zu ihren Waffen griffen und den Reitern folgten.
    Gregers sah, dass sich sein Vater bekreuzigte, den Kopf senkte und ein kurzes Gebet sprach, und tat es ihm nach. Fast unverzüglich musste er seine Augen wieder öffnen, denn sein Vater flüsterte ihm lächelnd zu: »Noch ein bisschen … sie müssen noch etwas weiter vor.« Birger richtete seinen Blick abwechselnd auf den gemächlich vorrückenden Feind und auf Gregers.
    Plötzlich hob er seinen linken Arm, den Arm mit dem Schild. Weiter unten, inmitten des Heeres, in dem sich Ritter Emund befand, wurde diese Bewegung wiederholt. Es rasselte, als tausend Bogenschützen hinter der eigenen Reiterlinie ihre Pfeile auf die Bogensehne legten.

    »Noch ein bisschen!«, flüsterte Birger erneut und verbissen, als wolle er seinen Feind bewegen, sich dem Tode noch weiter zu nähern. Die Reiter Knuts des Langen rückten immer noch im Schritt vor, und hinter ihnen war ein Gewimmel aus Lanzen zu sehen.
    »Die Lanzenträger nehmen wir uns zuerst vor«, sagte Birger zu Gregers und hob und senkte seinen Schild erneut. Sofort tat es ihm Ritter Emund auf seinem unruhig tänzelnden Schimmel gleich. Jetzt wurden die Bogen gespannt und schräg in den Himmel gerichtet.
    Dieser Augenblick war so spannend, dass Gregers glaubte, sein pochendes Herz würde ihm aus der Brust springen. Diesen Anblick hatte er noch nie erlebt, sondern kannte ihn nur aus unzähligen Geschichten, die er gehört hatte.
    Endlich vollführte sein Vater das rasche Zeichen mit dem Schild noch einmal, und Ritter Emund wiederholte es. Da zeigte es sich, dass alles, was über diesen Augenblick gesagt worden war, der Wahrheit entsprach.
    Der Himmel

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