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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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verdunkelte sich, ein Sausen lag in der Luft, als kämen tausend Kraniche zum Tanz. Anschließend sah es so aus, als sei eine göttliche Panzerfaust durch das Feindesheer gefahren. Ein einziger Schmerzensschrei stieg auf, Pferde wieherten entsetzt, Waffen klapperten, und schon war die zweite Wolke unterwegs.
    Nachdem auch die dritte Salve Pfeile abgeschossen worden war, ergriffen alle Bogenschützen der Folkunger ihre Waffen und liefen mit raschen Schritten in den Wald. Ihr Weg kreuzte sich mit dem Ritter Bengts, der sich mit seinen Forsviker Fahnenträgern im Trab den beiden Schwadronen anschloss, die als Lockvögel für den Feind gedient und diesen zum Angriff bewegt hatten. Sie formierten sich zu zwei Angriffslinien, um die feindlichen
Reiter zu vernichten, die noch im Sattel saßen, und anschließend das Fußvolk niederzureiten, das sich außerhalb des Pfeilregens befunden hatte.
    Gleichzeitig ritt Ritter Sigurd mit seinen fünf Schwadronen, auch er unter dem Wappen der Forsviker, um das ganze Schlachtfeld herum, um dem Feind den Fluchtweg abzuschneiden.
    Ritter Bengts Schwadronen stürmten direkt auf das Feindesheer zu und schlugen alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. Dann gruppierten sie sich zu Vierergruppen, um die flüchtenden Fußsoldaten einzuholen.
    Was nun folgte, kam eher einem Gemetzel als einer Schlacht gleich. Selbst ein Rückzug hätte Knuts Männer keine Rettung gebracht, denn von dort näherte sich langsam eine Angriffslinie, die aus achtzig Forsvikern mit gesenkten Lanzen bestand.
    Der Plan war einfach. Das Heer Knuts sollte aus allen Richtungen zusammengedrängt werden, bis schließlich nur noch die Fahnenträger, Knut selbst und seine Vertrauten wie Knut Kristinsson, sein Jarl Ulf Fasi, der Erzbischof und andere einflussreiche Männer übrig waren. Was Birger in der Nacht zuvor gehofft hatte, trat ein. Knuts Trupp floh, umgeben von einigen Gefolgsleuten, auf eine kleine Anhöhe, wo sie bald umringt waren und hilflos zuschauen mussten, wie die Folkungerreiter kreuz und quer über das Schlachtfeld donnerten und auch noch die letzten Überlebenden niedermetzelten.
    Dies nahm einige Zeit in Anspruch, dann ritt Birger mit seinem Fahnenträger im Trab über die blutgetränkte Wiese auf den eingekreisten Feind zu. Er hielt im Abstand eines Pfeilschusses inne und betrachtete eine Weile das Bild, das sich ihm bot. Dann rief er eine Schwadron
Forsviker heran und befahl ihnen, sich in zwei Reihen zu acht Reitern aufzustellen. Auf dem Schlachtfeld verklang der Lärm, nur noch die Klagen der Sterbenden waren zu hören.
    Als er meinte, lange genug gewartet zu haben, damit die Männer auf der Anhöhe den Schrecken als eine lähmende Kälte in all ihren Gliedern empfinden konnten, zog er langsam sein Schwert, warf seine Lanze zu Boden und befahl den Reitern in seiner Nähe, es ihm gleichzutun. Dann hob er seinen Arm zum Angriff und ritt wenige Augenblicke später in die verbleibende Gruppe der Feinde hinein.
    Birger hatte Knut entdeckt, was nicht weiter schwer war, da er eine Goldkrone auf seinem Helm trug.
    Knut wusste, wer auf ihn zukam, und glaubte zuerst, Birgers Schwert geschickt ausgewichen zu sein, da sie sich auf einmal nebeneinander befanden, was für Birger einen Nachteil darstellte. Im nächsten Augenblick stürzte sein Pferd jedoch wie nach dem Hieb eines Schlachterbeils zu Boden, da Birger dessen Rückgrat durchtrennt hatte. Im Sturz bemerkte Knut nicht, wie der nächste Hieb auf seinen eigenen Hals zusauste.
    Die Männer bei Knut waren so damit beschäftigt gewesen, sich gegen die anderen Forsviker zu verteidigen, dass sie ihrem König nicht zu Hilfe hatten eilen können. Die meisten von ihnen lagen bereits am Boden, als Birger brüllte, der Kampf sei zu Ende.
    Auf der niedrigen Anhöhe hatten nur zehn Feinde überlebt, darunter zwei Bischöfe, die von den Folkungern verschont worden waren. Knut Kristinsson war verletzt, Lagmann Laurentius aus Tiundaland lebte ebenso wie der Mann, der bis zu diesem Augenblick der Jarl Knuts des Langen gewesen war, der Folkunger Ulf Fasi zu Bjälbo.

    Sieger und Besiegte saßen unbeweglich auf ihren Pferden und betrachteten einander. Die Sonne war ein Stück weit aufgegangen und hatte zusammen mit einer schwachen Brise den meisten Nebel vertrieben. Aus der Ferne war zu hören, wie Folkungerreiter die wenigen Feinde verfolgten, die mit Glück oder Gottes Hilfe aus der Umzingelung ausgebrochen waren und nun um ihr Leben ritten oder liefen.
    Das, genau

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