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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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das, ist der Augenblick des Sieges, dachte Birger. Was jetzt kommt, ist Arbeit und wird viel länger dauern.
    Er stellte vier Schwadronen im Viereck um die Schar der Besiegten auf, rief Gregers zu sich und ritt mit der Reichsflagge zweimal um die ihn düster anstarrenden Feinde herum. Dann hielt er neben der Leiche Knut Holmgeirssons inne und deutete mit seinem noch blutigen Schwert auf Ulf Fasi. Dieser war aschfahl und blutete an einem Arm. Er richtete gebieterisch sein Schwert auf Knuts Fahne mit den drei Kronen, die ein verletzter Fahnenträger immer noch unter großen Anstrengungen neben seinem Jarl in die Höhe hielt.
    Es geschah, was geschehen musste. Ulf Fasi gab seinem Confanonier ein Zeichen, Birger die Fahne Knuts des Langen zu übergeben. Dieser nahm sie mit einer Hand entgegen und reichte sie an Gregers weiter, der sie mit etwas Mühe neben seiner eigenen Fahne in einem seiner Steigbügel verkeilte.
    Anschließend beugte sich Birger vom Pferd herab und nahm Knut Holmgeirsson mit dem Schwert die Krone vom Kopf. Mit unbeweglicher Miene betrachtete er kurz, wie sie in der Sonne funkelte. Langsam ritt er auf Ulf Fasi zu und ließ die Königskrone rasselnd auf dessen Panzerhandschuh herabfallen. Dann richtete er das Schwert erneut
wortlos auf Ulf Fasi. Dieser nahm seine Jarlskrone vom Kopf und ließ sie auf Birgers Nicken hin mittels seiner Schwertklinge auf die blutige Königskrone hinabgleiten, die jetzt wieder Erik Eriksson gehörte.
    Die Gefangenen wurden nach Enköping gebracht, woraufhin sich die Stadtältesten unverzüglich der Gnade des Siegers Birger Magnusson auslieferten, der die Stadt nicht plündern ließ.
    Das Siegesfest dauerte drei Tage und dezimierte die Vorräte Enköpings beträchtlich. Als Gegenleistung erhielten die Bewohner der Stadt die gnädige Erlaubnis, das Schlachtfeld zu plündern.
    Beim Siegesfest saßen Ulf Fasi, Knut Kristinsson und ihre Bischöfe bei Birger Magnusson und seinen Rittern auf den Ehrenplätzen. Man einigte sich darauf, die Leiche Knut Holmgeirssons an seine Verwandten auszuliefern. Ulf Fasi versprach, nie mehr gegen seine Verwandten, die Folkunger, ins Feld zu ziehen.
    König Erik Eriksson der Lahme war jetzt wieder unbestrittener König Västra und Östra Götalands sowie Svealands. Denn die Niederlage bei Enköping war Uppländern und Vestmanländern teuer zu stehen gekommen. Es würde lange dauern, bis sie auf den Gedanken kamen, wieder gegen die Folkungerreiter in den Kampf zu ziehen.
    Ein langer Friede erwartete das ganze Reich.

DIE ZEIT DES JARLS

I
    I N DER UNHEILSCHWANGEREN, schwarzen Dezembernacht Anno Domini 1246 peitschte der Regen so hart durch die Gassen Visbys, dass sich nicht einmal die fetten, schwarzen Hafenratten zeigten. Es war eine schwere Zeit für Visby, dessen Wohlstand auf Handel beruhte, denn der neue dänische König Erik Pflugpfennig belagerte Lübeck, so dass kein Schiff diese Stadt erreichen oder verlassen konnte. Der unterbundene Handel mit Lübeck zeitigte fatale Folgen für fast alle Menschen in Visby.
    Ein einsamer Wanderer in grauem Ledermantel mit Kapuze und wegen des Windes und Regens gesenktem Kopf ging langsam und unsicher, wie auf der Suche, durch eine der Gassen, die vom Stora Torget Richtung Norden führte. Das konnte in einer dunklen Nacht unvorsichtig wirken, da es keine Zeugen gegeben hätte, falls ihm etwas Böses widerfahren wäre. Denn ebenso wenig wie Visby seine Ratten loswurde, wurde die Stadt den menschlichen Abschaum los, den Hafenstädte stets anzuziehen scheinen. Vergessene Seeleute und entsprungene Missetäter von nah und fern gehörten unglücklicherweise ebenso zu einer dunklen Nacht wie die schwarzen Ratten.
    Drei solche Männer standen in einem Torbogen und betrachteten begierig den gemächlichen Wanderer, der im Regen näher kam. Er war eine mächtige Gestalt, aber das konnte auch an dem weiten Regenumhang liegen. Als er vor einem Fenster aufschaute, fiel das Licht auf nasses,
graues Haar, das verriet, dass er kein junger Mann mehr war. Die drei Räuber nickten sich aufmunternd zu. Unter diesem Regenumhang fand sich vermutlich eine Geldbörse mit schwerem Silber oder anderem Wertvollen. In diesem fürchterlichen Unwetter würde es keine Augenzeugen geben, und wenn man die Leiche starr und kalt am nächsten Morgen auffand, würden sie selbst schon lange satt und zufrieden im Bett liegen.
    Einer der drei Männer schlitterte über die glatten Pflastersteine auf den Fremden zu und wurde mit einem Tritt in die

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