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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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sehr klug.«
    »Also sprechen wir nicht weiter über Holmgeir. Teilt mir einfach mit, wenn er tot ist«, sagte der König betrübt. »Nun wollen wir in die Zukunft schauen. Ihr habt gewisse Junker beschuldigt, ohne vernünftige Absichten nach der Macht zu streben?«
    »Ja, Eure Majestät, und das war meine aufrichtige Meinung.«
    »Nun sind wir bei einem Thema, das mich brennender interessiert als irgendwelche Rebellen«, fuhr der König mit freundlicher und eifrigerer Stimme fort, leerte sein Weinglas und schenkte sich nach. »Im Alter von sechs Jahren bin ich in ein fremdes Land geholt worden. Dort sagte man mir, ich sei der König, aber andere fassten sämtliche Beschlüsse in meinem Namen. Und ehe ich Zeit hatte, ein wenig älter und vernünftiger zu werden, sorgten unkluge Berater dafür, dass ich auf dem Schlachtfeld besiegt und aus meinem Königreich vertrieben wurde. Einige Jahre später kamt Ihr und botet mir erneut die Krone an. Ihr verspracht mir einen sicheren Sieg. Daran erinnert Ihr Euch doch?«

    »Ja, Eure Majestät. Es ging nicht nur um den Sieg, denn der war uns wahrhaftig sicher. Es ging darum, in wessen Namen der Sieg errungen werden sollte, um dem Bruderkrieg endlich ein Ende zu bereiten. Daher fuhr ich nach Dänemark, um unseren gekrönten König ins Reich zurückzuholen.«
    »Ich erinnere mich, dass Ihr unentwegt über meinen Kopf hinweg redetet, als besäße ich nicht genug Verstand, selbstständig zu denken oder zu antworten. Ihr habt meine einfältigen Lehrer überredet, aber mich habt Ihr damals immer noch als ein Kind betrachtet, nicht wahr?«
    »Eure Majestät waren damals noch sehr jung«, entschuldigte sich Birger beschämt, da er mühelos nachvollziehen konnte, wie diese Verhandlung auf den König gewirkt haben musste.
    »Das ist wahr, ich war sehr jung«, pflichtete ihm der König bei. »Aber das liegt nun lange zurück, und seither ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht versucht hätte, etwas Neues über die Pflichten eines Königs zu lernen. Warum hat mir Gott diesen Platz auf Erden zugewiesen? Warum hat er einen Knaben als König zu einem blutdürstenden nordischen Kriegervolk geschickt, das ihm recht bald einen kränkenden Beinamen gab? Was hat meine Macht für einen Sinn? Das glaube ich zwar zu wissen, aber bevor ich Euch meine Meinung sage, will ich die Eure hören. Wenn einige dieser Grünschnäbel die Macht um ihrer selbst willen anstreben, wie Ihr sagtet, was beabsichtigt dann Ihr mit der Macht?«
    »Ich will den königlichen Frieden im Reiche stärken«, antwortete Birger. »In unserem Reich soll jeder Herr in seinem eigenen Hause sein, er soll zur Kirche reiten können, ohne einen Hinterhalt befürchten zu müssen, oder ein Anliegen beim Thing vortragen können, ohne Angst
haben zu müssen, von einem gedungenen Schwertkämpfer oder einem stärkeren Gegner in Stücke gehauen zu werden. Wer sich eine Frau mit Gewalt nimmt oder raubt, soll in den Augen aller ein Niederträchtiger sein. Erst mit solchen Gesetzen werden wir stark wie die Länder im Süden. Und da die Macht des Königs gottgegeben ist, sollten diese neuen Gesetze auch vom König erlassen werden. Wir wollen die Zukunft unseres Landes auf diese Gesetze, auf den Handel mit dem Ausland und auf die Arbeit in Wald und Flur gründen. Dafür ist ein starker königlicher Frieden nötig. Und …«
    »Wartet! Ich komme nicht mit!«, lachte der König. »Über diese Fragen werden wir uns noch jahrelang den Kopf zerbrechen können. Lasst mich nur sagen, dass ich Eurer Meinung bin. Aber ich habe noch eine andere Frage. Was haltet Ihr von der Macht der Kirche? Wem gebührt schließlich und endlich die Macht, der Kirche oder dem König?«
    »Vorzugsweise beiden«, erwiderte Birger etwas verärgert darüber, dass seinem Eifer, von seinen großen Träumen und denen des seligen Eskil zu erzählen, Einhalt geboten worden war. »Aber das ist eine schwierige Frage. Wenn wir wie jetzt danach streben, die Macht mit der Kirche zu teilen, führt dies in der Regel zu Unordnung. Wir können versuchen, neue Bischöfe zu ernennen, von denen wir annehmen, dass sie uns zum Dank für Bischofsring und -stab die Treue bezeugen, was sie aber nie tun, weil sie bald unter den Einfluss eines Erzbischofs geraten, den nicht wir ernennen können. Im Rat sitzen daher einige Bischöfe und mischen sich in Dinge ein, von denen sie nichts verstehen. Sie treffen sich heimlich und einigen sich darauf, wie sie uns beeinflussen wollen. Die Erzbischöfe waren in

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