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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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lange auspeitschen ließ, bis die weißen Knochen des Rückgrats deutlich zum Vorschein kamen und der Tod eine Befreiung war. Eine seltsamere Art, das Evangelium zu verbreiten, hatte Birger nie erlebt.
    Beim Königlichen Rat in Näs hatten die Klagen der Bischöfe anderes vermuten lassen. Sie hatten Zeugnis von der Grausamkeit der Heiden abgelegt und eine umso härtere Bestrafung in Gottes Namen gefordert. Die Heiden hätten den Christen die Augen ausgestochen, Priester eingefangen, diese geteert und gefedert und anschließend in
Brand gesteckt. Sie hätten ihnen die Hände und Füße abgehackt und sie dann laufenlassen. Sie hätten alle Kinder getötet, indem sie ihnen die Eingeweide aus dem Leib gerissen hätten, oder die Christen gezwungen, um einen Baum zu rennen, bis sie tot umgefallen seien.
    Die letzte Behauptung hatte Birger am besten gefallen. Die grausamen Heiden hätten sehr viel Geduld aufbringen müssen, um ihre Feinde auf diese Art und Weise umzubringen. Es war auch schwer vorstellbar, dass jemand wirklich daran starb und nicht nur erschöpft zusammenbrach.
    Noch schlimmer, aber nicht ganz so lustig war die Lüge, man habe den Opfern Hände und Füße abgehackt, um sie dann laufenzulassen. Sehr weit konnten sie unter diesen Umständen nicht gekommen sein.
    König Erik und Birger hatten sich diesen Unsinn geduldig angehört. Sie waren sich einig gewesen, den Bischöfen zu widersprechen, wie aberwitzig ihre Kriegsgründe auch immer klingen mochten. Denn beide waren sie sich einig gewesen, dass es sinnvoll sei, Tavastland ein für alle Mal dem Reiche einzugliedern. Wenn das gesamte Ostufer der großen Bucht an Nowgorod fiele, würde der Handel in Richtung Osten für das Reich König Eriks nicht mehr so lohnend sein. Wenn es jedoch gelänge, sich das Nordufer der Bucht zu sichern, wäre diese Gefahr gebannt. Das war der Anlass dieses Krieges.
    Es gab jedoch gute Gründe, im Einvernehmen mit den Bischöfen in diesen Krieg zu ziehen. Die salbungsvoll versprochene Seligkeit für alle, die an diesem Heiligen Krieg teilnahmen, fiel beim Volk auf fruchtbaren Boden, da alle Sünder waren und viel zu viele den Klerikern blinden Glauben schenkten. Ohne diese fanatischen, segnenden und Weihwasser verspritzenden Kleriker wären Birger
niemals Tausende von Freiwilligen auf seiner Eroberung des neuen Landes gefolgt.
    Deswegen nahm ihre Ungeduld mit jedem Monat, der in dem neuen Lande verstrich, ohne dass sie geschundene und gefesselte Heiden mit Wasser begossen hätten, zu. Birger hatte die Zwangstaufe verboten.
    In Åbo war es klirrend kalt geworden, und der Schnee knarrte unter Birgers mit Filz gefütterten Forsvikstiefeln, als er schweren Schrittes auf die Bischofsburg zustapfte. Der Atem stand ihm wie Rauch vor dem Mund. Er ging allein, obwohl ihm viele davon mit der Begründung abgeraten hatten, dass jeder Heide, und von diesen gab es viele in der Stadt, den Jarl mit Freude erschlagen würde. Birger hatte übellaunig erklärt, dass es sich umgekehrt verhielte. Welcher Heide würde sich nicht darüber freuen, dass er den lebenden Beweis für seine Behauptung darstelle, dass Åbo für Tavastländer und Neuankömmlinge sicher sei? Jedes Mal, wenn er eine so einsame Wanderung unternahm und sich alle auf der Straße nur höflich vor ihm verbeugten, zeigte ihm dies, wie Recht er hatte.
    Jetzt galt es jedoch, die blutdürstenden Kleriker zur Vernunft zu bringen. Das Stift Åbo hatte einen neuen Bischof bekommen, da der verrückte Quäler Thomas verwirrt nach Visby gefahren und dort im Hurenhaus gestorben war. Außerdem hielt sich Bischof Sigmund aus Sigtuna gerade in der Stadt auf, und um diese zwei scharte sich eine Schwadron Gottesmänner, deren dringliches Anliegen es war, Gottes heiligem Werk zu dienen.
    Als er die Bischofsburg betreten wollte, erkannte der einfältige Wächter Birger unter seinen dicken Kleidern nicht und versuchte ihm den Zutritt zu verwehren. Da Birger bereits schlechter Laune war, hätte er den Mann
beinahe an den Pranger stellen lassen, was diesen in der Winterkälte sein Leben gekostet hätte.
    Im Kapitelsaal der Bischofsburg erwartete ihn die ganze Meute. Er trat grußlos ein und ließ sich schwer auf den Stuhl in der Mitte der Längswand fallen, über dem ein königliches Wappen hing. Daraufhin nahmen alle anderen lärmend Platz, und er gab ein Zeichen, dass sie mit ihren Klagen beginnen könnten.
    Erst sprachen die beiden Bischöfe, woraufhin sich Birger zu keiner Antwort herabließ. Dann

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