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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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anderen seine Vorlieben hinsichtlich Fleisch und Trank - Schweinebraten und Bier wurde an den hintersten Tischen serviert, Wasser und Lammbraten an den Tischen in der Mitte. Und die Ausgelassenheit war bei den Sarazenen, obwohl sie nüchtern waren, genauso groß wie bei den Christen. Zur allgemeinen Überraschung stimmten einige der jungen Leute aus dem sarazenischen Lager den speziellen Gesang ihrer
Heimat an und spielten ein Saiteninstrument, das sie aoud nannten.
    Cecilia Rosa saß auf dem mittleren Ehrenplatz, Gure zu ihrer Linken und Birger neben diesem. So musste es sein, denn Gure war Arn Magnussons Halbbruder, da er einer Verbindung ihres Vaters Magnus mit der Leibeigenen Suom entstammte. Arn persönlich hatte ihn beim Thing durch Eidesabnahme in die Familie aufgenommen. Niemand unter den Christen war erstaunt, dass zur Rechten Cecilia Rosas ihre Tochter Alde saß.
    Erstaunlich war jedoch, dass Cecilia Rosa verfügt hatte, Ritter Sigurd, der mit nur vier Gefolgsleuten Alde sicher von Riseberga nach Forsvik geführt hatte, solle neben Alde sitzen.
    Cecilia Rosa wollte wissen, ob sie mit ihren Ahnungen Recht gehabt hatte, und fand bereits zu Beginn des Abends, noch ehe der Wein seine Wirkung getan hatte, ihre Vermutung bestätigt. Alde und Ritter Sigurd hatten nur Augen für einander und sprachen und lachten unablässig miteinander. Es war also höchste Zeit, beim König vorzusprechen und sich um Ritter Sigurds Besitztümer zu kümmern. Für eine Weile wirkte Cecilia Rosa etwas zerstreut, als sie darüber nachsann, auf welche Weise Ritter Sigurd der Befehl über die Burg Gum zugesprochen werden könnte. Aber diese Überlegungen schob sie rasch wieder von sich und wandte ihre Aufmerksamkeit allen Forsvikern zu, die auf ihr Wohl trinken wollten, wobei es galt, zwischen Wein aus grünen Forsviksgläsern und dem Wasser, das aus beschlagenen sarazenischen Kupferkannen kam und in denselben Gläsern serviert wurde, zu unterscheiden.
    Allerdings machte Birger im Laufe des Abends und der hereinbrechenden Nacht einen zunehmend unzufriedenen
Eindruck. Ab und zu beugte er sich vor, um Alde etwas zuzurufen, aber das war nicht leicht, da man auf den Ehrenplätzen in großem Abstand voneinander saß. Außerdem nahm Alde Birgers Versuche kaum wahr, da sie nur Augen für Ritter Sigurd hatte. Birgers Laune verschlechterte sich zusehends, und schließlich bat er darum, sich zu ein paar Jugendfreunden ans andere Ende des Saals setzen zu dürfen, was ihm Cecilia Rosa sofort und erleichtert gestattete.
    Nach Mitternacht begann Gure eine Runde durch den Saal zu machen, um diejenigen ins Freie zu schleifen, denen übel zu werden drohte oder denen es schon übel geworden war. Die meisten Bäcker, Köche, Jäger und Schmiedelehrlinge hatten sich bereits auf ihr Nachtlager begeben. Sie mussten morgens als Erste aufstehen und waren auf ihren Schlaf angewiesen.
    Aber von den Kriegern war einstweilen noch keiner freiwillig gegangen. Sie dichteten, sangen und lachten grölend über Dinge, die andere im Saale nicht hörten, was auch besser so war.
    Als Cecilia Rosa es an der Zeit fand, sich zu ihrer Decke und Matratze zurückzuziehen, wie man sich auf Forsvik ausdrückte, nahm sie ihre widerstrebende Tochter mit, indem sie Alde mit milder Gewalt von Ritter Sigurd losriss.
    Gure versprach auszuharren und Sauferei und andere Unarten unnachsichtig zu ahnden.

    Junker Birger war als Gast auf die Königsburg Näs gerufen worden, und Cecilia Rosa fand es passend, ihn zu begleiten, da sie einige Geschäfte mit König Erik zu besprechen
hatte. Das Schiff, das Birger und Cecilia Rosa über den Vättern bringen sollte, obwohl sie anschließend noch einen Umweg über Ulvåsa einplanten, hieß Hingstarna, die Hengste. Birger fand es merkwürdig, dass sich die Seeleute unten an der großen Landungsbrücke bekreuzigten, als er seinen geliebten Hengst Ibrahim heranführte und ihn in eine der Boxen des Schiffs stellte. Die Männer warfen besorgte Blicke auf den lebhaften Ibrahim und erkundigten sich, ob weitere Pferde an der Überfahrt teilnehmen würden. Als Birger nickte und mitteilte, er hole noch zwei weitere Pferde, schienen sie fast noch mehr zu verzweifeln und versuchten Näheres über die anderen Pferde in Erfahrung zu bringen. Birger verstand ihre Sorge nicht, da sie ständig Pferde und Vieh über den Vättern transportierten. Er erklärte, dass es sich bei den anderen Pferden um eine trächtige Stute und einen Wallach, ein Packpferd, handelte. Da

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