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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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sofort, Aldes und, wie sie vermutete, auch Sigurds Willen zu entsprechen. Er und niemand sonst sollte Alde ins Leben zurückführen.
    Der zweite Entschluss, den sie fasste, war wesentlich handfesterer Art. Sie hatte fast ein schlechtes Gewissen, weil sie in dieser Sache nicht schon früher etwas unternommen hatte.
    Sigurd und sein Bruder Oddvar hatten einmal Sigge und Orm geheißen. Sie waren als kleine Knirpse nach Forsvik gekommen und hatten sich auf ein persönliches Versprechen Arn Magnussons berufen, seine Schule besuchen zu dürfen. Arn hatte bezeugt, dass dies durchaus der Wahrheit entspräche. Er erinnere sich noch gut, wie er am Rast- und Thingplatz von Askeberga den beiden Söhnen eines freigelassenen Knechts begegnet sei und ihnen versprochen habe, wenn ihnen in ein paar Jahren immer noch danach zumute sei, zu ihm kommen zu dürfen, um die Schule des Krieges zu besuchen.
    Die beiden waren die ersten Knaben gewesen, die die Forviker Reiterschule besucht hatten, ohne Folkunger zu sein. Vielleicht waren sie ja gerade deswegen so eifrig und gewissenhaft gewesen. Sie waren dann auch später für ihre tadellose Moral belohnt worden, hatten sie doch bei der Schlacht von Älgarås zusammen mit Arn und den drei ersten Forsviker Schwadronen die dänischen Krieger König Sverkers besiegt und im letzten Augenblick das Leben Erik Knutssons gerettet. Erik hatte sich daraufhin zum König erklärt und auf Arns Rat hin fünf der Forsviker, die den Befehl geführt hatten, zu Rittern geschlagen, unter ihnen Sigge und Orm.
    Kurze Zeit später hatte Arn beide zum Thing geführt und sie dort in blaue Umhänge gehüllt, um sie zu Folkungern zu machen. Als Ritter hatten sie ihre Leibeigenennamen in Sigurd und Oddvar ändern dürfen.

    Soweit handelte es sich um ein schönes Märchen über den Lohn der Tugend. Aber von Tugend allein konnte kein noch so tapferer Mann leben. Was Sigurd und Oddvar von allen anderen Herren unterschied, waren nicht nur die Sporen aus Gold, die zeigten, dass sie von einem König zu Rittern geschlagen worden waren - eine Ehre die nur wenigen Männern im Reiche zuteilwurde -, sondern die Tatsache, dass sie so arm waren wie die Tempelritter. Außer Harnisch, Waffen und Pferd besaßen sie nichts. Wenn Cecilia Rosa, wie schon lange geplant, König Erik jetzt daran erinnerte, dass zwei seiner Ritter, denen er sowohl bei Lena als auch bei Gestilren seinen Sieg zu verdanken hatte, immer noch arm waren, musste er eigentlich sofort etwas unternehmen.
    Andernfalls würde Cecilia Rosa selbst dafür sorgen, dass beide zumindest ein großes Gut erhielten. Dass sie diese Angelegenheit versäumt hatte, lag nicht daran, dass sie das Vermögen von Forsvik zusammenhielt, denn dieses wuchs täglich mit jedem Schiff und jeder Schiffsladung. Sie fand jedoch, dass es für junge Männer eine größere Ehre sei, vom König belehnt zu werden als von ihrer reichen Gönnerin.
    Außerdem würde Cecilia Rosa so nicht in die Verlegenheit geraten, einem Mann eine große Mitgift geben zu müssen, der sich nicht einmal eine Morgengabe leisten konnte. Unter den stolzen Forsvikern war das sicher keine unwichtige Frage.
    Ganz gleichgültig, wie Alde und Sigurd zueinander standen, wollte sich Cecilia Rosa so bald wie möglich um diese einfachen Geldfragen kümmern. Vielleicht handelte es sich bei Alde und Sigurd ja nur um eine kurze Schwärmerei, vielleicht nicht einmal um das. Trotzdem war es höchste Zeit, bei Sigurd und Oddvar für einen gewissen
Wohlstand zu sorgen. Alde war im Hinblick auf ihre Herkunft und ihre großzügige Mitgift aus dem reichen Besitz Forsviks eine der begehrtesten Jungfern des Reiches. Ihr würde es wahrhaftig nicht an Freiern fehlen, wenn sie jetzt wieder ins Leben zurückkehrte.
    Aber Cecilia Rosa und ihr geliebter Arn hatten sich und ihrer Tochter versprochen, sie niemals gegen ihren Willen oder wegen einer Morgengabe, einer Allianz oder eines etwaigen Machtzugewinns zu verheiraten. Denn ihre Mutter und ihr Vater hatten gegen den Willen der gesamten Familie und um den Preis einer zwanzigjährigen Buße auf ihrem Treueschwur zueinander bestanden. Daher sollte auch Alde niemals gegen ihren Willen in ein Brautbett gezwungen werden, sondern sich ihren Mann frei aussuchen dürfen, ob es sich nun um einen Adligen oder einen einfachen Mann aus dem Volke handelte, um einen Folkunger oder um einen freigelassenen Leibeigenen. Denn die Liebe, dessen waren sie sich gewiss, war größer als alles andere.

    Einer jungen

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