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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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müsse durch feste Gesetze aufgebaut werden.
    Für Birger und Eskil war es eine Erleichterung, sich endlich voneinander verabschieden zu dürfen. Nun würde sich Eskil wieder in Ruhe seinen Lektionen widmen und Birger mit umgegürtetem Kampfschwert und dem Übungsschwert im Gepäck zur Königsburg Näs aufbrechen können.
    Da Ingrid Ylva beschlossen hatte, auch nach Näs zu reisen, um zusammen mit den beiden Cecilien die Gespräche mit der jungen Königin wieder aufzunehmen, ritt Birger jetzt voller Stolz mit dem Wappen von Ulvåsa an der Spitze des Zuges. Unter seinem Befehl standen zehn der Ulvåsaer Gefolgsleute.
    In Mo Strömmar, wo sie das königliche Schiff nach Visingsö besteigen sollten, begegneten sie Ulvhilde Emundsdotter, die im Geleitschutz von zehn Männern von ihrem Hof Ulfsheim kam. Offenbar hatten die drei Witwen alle etwas auf der Königsburg Näs zu erledigen, aber sowohl Birger als auch jeder andere wusste, dass es müßig gewesen wäre, danach zu fragen.
    Als das königliche Schiff eintraf, um die Gäste des Königs abzuholen, wurden alle Gefolgsleute nach Hause geschickt, denn auf Visingsö herrschte königlicher Friede, und dort wurden vornehme Gäste stets von komplett bewaffneten Reitern empfangen.

    Es waren nur wenige Gäste auf Näs, da die letzte Ernte des Jahres noch nicht lange zurücklag. Die meisten Männer, die als Gäste des Königs infrage kamen, hielten zu
Hause noch Erntefeste ab oder waren bei Nachbarn oder Verwandten dazu eingeladen. Die abendlichen Mahlzeiten im großen Burgsaal auf Näs verliefen daher recht still in dem großen, hallenden Raum. Es war jedoch angenehm, dass alle in einfachen Kleidern erscheinen konnten und die Königlichen ohne Kronen und ihre kostbaren Mäntel. Der König sagte, ihm gefiele diese Zeit des Jahres, in der man in der halben Zeit zu Abend essen könne und noch vor Mitternacht ins Bett käme, um dann wieder aufzustehen, solange noch Morgen sei. So könnten sein Kanzler und er eine Menge Schreibarbeiten erledigen, damit sich nicht Riesenberge mit Papieren angehäuft hatten, wenn es auf Weihnachten zugehe und die Mahlzeiten länger andauerten.
    Bei der angenehmen Ruhe, die jetzt beim Abendessen herrschte, war höfisches Benehmen auch nicht so wichtig. Es waren nicht mehr Gäste anwesend, als dass alle miteinander reden konnten, und es spielte auch keine so große Rolle, wer wo an der Tafel saß, wie das bei großen Gastmählern zu sein pflegte, was zu viel Streit und Verdruss führen konnte.
    Der König beging jedoch einen fatalen Fehler, als sein junger Verwandter Knut Holmgeirsson am zweiten Abend auf Näs eintraf. Der König hatte ihn in einer bestimmten Absicht eingeladen, die jedoch bald enttäuscht wurde. Als er befahl, sein neuer Gast möge neben Junker Birger Platz nehmen, gehorchte dieser zwar sofort, doch die beiden Männer sahen sich finster an. Es dauerte nicht lange, bis es zwischen ihnen zum Streit kam, was für das ganze Reich böse Folgen hätte haben können. Knut Holmgeirsson murmelte, offenbar sei es eine neue Sitte beim König, auch die kleinen Knirpse bei den erwachsenen Männern essen zu lassen. Birger erwiderte, eine Bohnenstange
sei zwar lang, bräche aber leicht in der Mitte auseinander.
    Daraufhin gab ein Wort das andere. Knut drohte mit Schlägen, Birger meinte, das höre er jetzt schon zum zweiten Mal. Ein Mal sei kein Mal, zwei Mal sei Kindergeschwätz, aber beim dritten Mal müsse der Lümmel dann doch gezüchtigt werden.
    Knut fragte, wen er mit dem Wort Lümmel meine. Birger erwiderte, außer ihm sei doch wohl niemand in der Nähe. Knut meinte, er könne von Glück sagen, dass er an der Tafel des Königs säße, worauf Birger entgegnete, ein Forsviker brauche sich von so einer mageren Bohnenstange wirklich nicht bedroht zu fühlen, und so ging es weiter.
    Als Knut Holmgeirsson plötzlich so laut wurde, dass allen im Saal unbehaglich zumute war und der König den Streit mit barscher Stimme und der Frage, ob Speis und Trank den Junkern nicht behage, unterbrach, erhob sich Knut Holmgeirsson mit hochrotem Gesicht und erklärte, es sei seiner nicht würdig, neben einem Weiberwelpen zu sitzen, der nicht Manns genug für sein Schwert sei.
    Bei diesen Worten wurde es im Saal vollkommen still, denn ein Geplänkel zwischen zwei Männern war eine Sache, einen Mann vor versammeltem Hof zu kränken, etwas ganz anderes. Das konnte nur auf zwei Arten enden, und beide waren schlimm.
    Alle Blicke waren jetzt auf Birger gerichtet, der

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