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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Wesen wirklicher, zahlreicher und schrecklicher geworden«, murmelte Birger. »Niemandem hätte man Diebstahl oder Raub vorwerfen können. Euer Plan war wirklich recht listig, ihr Straßenräuber.«
    »Stimmt.« Knut lächelte. »Sie hatten sich das klug ausgedacht und hatten vermutlich Erfolg, bis sie starben. Ich wüsste zu gern, was dieser Übeltäter dachte, als ich mit erhobenem Schwert auf ihn zukam.«
    »Er dachte vermutlich, dass es langsam Zeit für eine neue List ist«, meinte Birger trocken, und alle lachten. Es war ein Lachen, das sie endgültig von ihrem alptraumhaften Schrecken befreite.
    Obwohl sie vor der langen Etappe des nächsten Tages alle ihren Schlaf gebraucht hätten, schliefen sie kaum. Sie unterhielten sich aber auch nicht, da alle so taten, als würden sie schlafen. Alle dachten an das, was vorgefallen war.
    Beim Aufbruch am nächsten Morgen rissen sie den beiden Wegelagerern ihre Verkleidung herunter und hängten sie nebeneinander an den dicken Ast einer Kiefer. Knut entfernte ein Stück Rinde und ritzte mit der Spitze seines Dolches drei Kronen in den Stamm, um jedem Reisenden zu zeigen, wer die Missetäter bestraft hatte. Birger war damit allerdings nicht zufrieden. Er legte die Verkleidung
der Toten an den Fuß des Stammes, um zu erklären, wofür sie bestraft worden waren. Wer sich in einen Troll verwandele, könne auch wie ein Troll sterben, meinte er. Alle hielten das für eine gute Botschaft.
    Der Rest der Reise durch Wald und zu Wasser verlief ruhig und ohne Zwischenfälle. Am Abend vor der Hochzeit trafen sie kurz nach der Abenddämmerung in Agneshus auf der Insel Fogdö ein. Sie hatten nicht nur kostbare Geschenke aus Ulvåsa dabei, sondern auch eine abenteuerliche Geschichte zu erzählen.
    Birger gefiel es nicht recht, dass Knut immer wieder erzählte, was für eine Angst die anderen gehabt hätten und dass Knut ihn schließlich angewiesen habe, den ersten Pfeil abzufeuern. Außerdem passte es ihm nicht, dass Knut ihn nur als Birger, seinen Freund und Folkunger, vorgestellt hatte. Das stimmte zwar, aber die Wahrheit, dass er Birger Magnusson zu Ulvåsa war, hörte sich doch ganz anders an.
    Am Abend vor dem dreitägigen Hochzeitsfest befanden sich nur wenige Gäste auf Agneshus. Die meisten würden erst am nächsten Tag eintreffen, um beim Abholen der Braut, den Junkerspielen, dem Fest und dem Geleit zum Hochzeitsbett teilzunehmen. Agneshus gehörte den Ulfsleuten, und die Braut stammte aus einer Lagmannfamilie in Uppland, musste aber nur aus Strängnäs abgeholt werden.
    Da ihre Eskorte am nächsten Morgen sehr früh aufstehen musste, verfügte Herr Agne, der Vater des Bräutigams Jon, dass sie nicht bis allzu lang nach Mitternacht trinken dürften. Er selbst wolle schon recht bald zu Bett gehen. Vorher wollte er allerdings noch wissen, ob der junge Folkunger, den der Freund Knut mitgebracht hatte, am nächsten Tag die Eskorte begleiten könne, ob er sein Folkunger-Wappen
trüge und ein Pferd besäße, mit dem er sich nicht blamieren würde. Andernfalls könne er sich ein Pferd ausleihen. Diese Fragen brachten Birger erst in Verlegenheit. Es fiel ihm schwer, ernst zu bleiben, aber dann antwortete er gelassen und ohne eine Miene zu verziehen, dass er einen Schild mit einem Löwen und für sein Pferd eine Satteldecke in den Folkunger-Farben besäße und sich durchaus nicht blamieren würde. Der grauhaarige Herr Agne nickte nachdenklich und entgegnete, es verheiße Gutes für den Frieden, der jetzt im Reich herrsche, dass ein Folkunger bei so einem Hochzeitszug mitreiten könne, denn wenn in Svealand Hochzeit gehalten würde, machten sich die Folkunger sonst rar. Anschließend erhob er sich schwerfällig, nickte den jungen Leuten im Saal freundlich zu und wollte allen gerade eine gute Nacht wünschen, da fiel ihm noch etwas ein. Mit einem spitzbübischen Lächeln wandte er sich erneut an Birger:
    »Noch etwas«, sagte er. »Wir pflegen bei unseren Hochzeiten die Sitte der Junkerspiele, kennt Ihr diese Sitte?«
    »Ja, wir pflegen diese Sitte auch«, antwortete Birger leichthin, obwohl ihm gerade ein wunderbarer Gedanke kam.
    »Gut, dann wisst Ihr also, wie das zugeht«, erwiderte Herr Agne. »Die Jünglinge, die morgen an den Spielen teilnehmen, sind entweder Ulfsleute, Eriker oder sonstwie aus Svealand. Aber es wäre nicht richtig, Euch keinen Platz bei den Spielen anzubieten. Als einziger Folkunger werdet Ihr es vermutlich nicht ganz leicht haben, aber die Ehre gebietet es mir, zu

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