Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Tochter von Sune Sik und damit die Nichte Karl Sverkerssons, das heißt von König Karl.«
»Soll ich Hochzeit mit dieser Frau halten, obwohl ich zu den Mördern ihres Onkels gehöre?«, rief Arn.
»Genau das ist ja der Sinn der Sache: Um des Friedens willen sollen Wunden geheilt und Fehden beigelegt werden, und zwar lieber im Brautbett als mit dem Schwert. Im Frieden ist das Glied des Mannes stärker als sein Schwert. Deswegen Ingrid Ylva.«
»Und wenn ich in diesem Fall das Schwert vorziehe?«
»Ich glaube nicht, dass sich jemand mit dir schlagen will, und das glaubst du vermutlich nicht einmal selbst. Auch dein Sohn Magnus ist im heiratsfähigen Alter, genau wie Ingrid Ylva. Einer von euch beiden wird schon noch der Bräutigam, aber das hängt auch davon ab, wie viel Silber gefordert wird. Nein, beunruhige dich nicht, mein Bruder, die Morgengabe wird von Arnäs gestellt.«
»Ich werde die Morgengabe selbst aufbringen. Dabei hatte ich nicht an etwas Unverhältnismäßiges gedacht, sondern an Forsvik, von dem schon bei meiner und Cecilias Verlobung die Rede gewesen ist. Verträge soll man halten«, antwortete Arn leise und schnell und ohne mit einer Miene zu verraten, was er empfand, obwohl sein Bruder das trotzdem hätte verstehen müssen.
»Wenn du mich um Forsvik bittest, kann ich schlecht Nein sagen. An unserem ersten Abend kann ich dir nichts abschlagen«, fuhr Eskil im selben Tonfall fort, als würden sich zwei versierte Geschäftsleute unterhalten. »Aber ich
möchte dich doch bitten, mit einem solchen Wunsch zu warten, bis wir den ersten Tag und den ersten Abend nach so vielen Jahren miteinander verbracht haben.«
Arn antwortete nicht, sondern schien über dieses Geschäft nachzudenken. Dann stand er plötzlich auf und zog drei Schlüssel hervor, die er an einem Lederriemen um den Hals trug. Er trat auf die drei schweren Truhen zu, die als Erstes von einem der Karren in den Turm getragen worden waren. Als er rasch eine nach der anderen öffnete, verbreitete sich im Raum, in den die Sonne gerade durch die westliche Schießscharte fiel, ein goldener Lichtschein.
Eskil stand langsam auf und ging mit dem Bierkrug in der Hand um den Tisch. Zu Arns Freude und Verwunderung funkelten seine Augen nicht, als er das Gold betrachtete.
»Weißt du, wie viel das ist?«, fragte Eskil, als würde er sich immer noch über Trockenfisch unterhalten.
»Ungefähr dreißigtausend Goldbesante oder Golddinare nach fränkischer Zählweise. Das entspricht bei uns etwa dreitausend Goldmark.«
»Und es ist nicht unrechtmäßig erworben?«
»Nein, das ist es nicht.«
»Dafür kannst du ganz Dänemark kaufen.«
»Das ist nicht meine Absicht. Es gibt Besseres.«
Arn machte die drei Truhen langsam wieder zu, verschloss sie und warf dann die drei Schlüssel so über den Tisch, dass sie vor Eskils Platz liegen blieben. Dann ging er langsam zu seinem Hocker zurück und forderte seinen Bruder auf, sich ebenfalls zu setzen. Eskil tat das unter nachdenklichem Schweigen.
»Ich habe drei Truhen und drei Gedanken«, sagte Arn, nachdem sie sich zugetrunken hatten. »Meine drei Gedanken
sind einfach. Ich werde sie dir wie alles andere näher auseinandersetzen, wenn wir mehr Zeit haben. Als Erstes will ich in Forshem eine Kirche aus Stein bauen lassen, mit den schönsten Skulpturen, die sich im Westlichen Götaland aus Stein verfertigen lassen. Dann, oder besser gesagt gleichzeitig, will ich die Mauern von Arnäs so verstärken lassen, dass niemand hier im Norden die Burg einnehmen kann. Wie das geht, weiß ich, und die Männer aus meinem Gefolge können vieles, was man hier bei uns noch nicht gelernt hat. Die dritte Truhe, die dann noch übrig ist, teile ich mir gerne mit dir, mein Bruder … natürlich erst, nachdem ich Forsvik gekauft habe.«
»Die Mitgift für einen so reichen Mann aufzubringen wird den Verwandten von Cecilia Algotsdotter schwerfallen. Ihr Vater ist übrigens inzwischen tot. Beim letzten Weihnachtsgelage hat ihn der Schlag getroffen.«
»Gott sei seiner Seele gnädig. Aber Cecilia benötigt doch nur eine Mitgift, die dem Wert von Forsvik entspricht.«
»Auch die kann sie sich nicht leisten«, antwortete Eskil, aber jetzt mit einem kleinen Lächeln, das darauf hindeutete, dass er bei diesem Geschäft nicht jede Münze in die Waagschale werfen würde.
»Das kann sie sicher gut. Für Forsvik muss sie nicht mehr als vier oder fünf Goldmark bezahlen, und du weißt genauso gut wie ich, woher sie so eine kleine Summe
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